Samstag, 29. Juni 2024
Letztens habe ich in einem WG-Zimmer ein Poster gesehen, das mich ziemlich beeindruckt hat. Es zeigt einen Freund von Jesus, der seine Finger in die Wunden von der Kreuzigung legt. Dieser Freund heißt Thomas. Eigentlich ist das schon eine weirde Situation – die Finger in die Verletzungen von jemand anderem zu legen.
Von diesem Thomas wird berichtet, dass er am Anfang an Jesu Auferstehung gezweifelt hat. Er meinte, er könne erst daran glauben, wenn er seine eigenen Finger dorthin legt, wo bei der Kreuzigung die Nägel waren. Er will also absolute Gewissheit haben. Eine Woche später erscheint ihm dann der auferstandene Jesus und sagt zu ihm, er solle Ihn berühren und aufhören zu zweifeln.
Genau dieser Moment ist auf dem Poster dargestellt. Und zwar so, dass Jesus selbst die Hand von Thomas zu Seinen Wunden führt. Ganz vorsichtig greift Er sie.
Ich denke mir, Jesus könnte Thomas für seine Zweifel ja auch verurteilen. Aber stattdessen geht Er auf Thomas zu. Er erkennt die Situation von ihm und sieht seine Fragen. Das berührt mich.
Denn wenn ich manchmal selbst Fragen habe und zweifle, fühle ich mich auch wie ein kleiner Thomas. Dieses Poster hat mich daran erinnert, dass diese Zweifel zum Glauben dazugehören. Und sie völlig in Ordnung sind.
Von diesem Thomas wird berichtet, dass er am Anfang an Jesu Auferstehung gezweifelt hat. Er meinte, er könne erst daran glauben, wenn er seine eigenen Finger dorthin legt, wo bei der Kreuzigung die Nägel waren. Er will also absolute Gewissheit haben. Eine Woche später erscheint ihm dann der auferstandene Jesus und sagt zu ihm, er solle Ihn berühren und aufhören zu zweifeln.
Genau dieser Moment ist auf dem Poster dargestellt. Und zwar so, dass Jesus selbst die Hand von Thomas zu Seinen Wunden führt. Ganz vorsichtig greift Er sie.
Ich denke mir, Jesus könnte Thomas für seine Zweifel ja auch verurteilen. Aber stattdessen geht Er auf Thomas zu. Er erkennt die Situation von ihm und sieht seine Fragen. Das berührt mich.
Denn wenn ich manchmal selbst Fragen habe und zweifle, fühle ich mich auch wie ein kleiner Thomas. Dieses Poster hat mich daran erinnert, dass diese Zweifel zum Glauben dazugehören. Und sie völlig in Ordnung sind.
Freitag, 28. Juni 2024
Leute, habt ihr eigentlich mal gelacht in einer Kirche?! Ich? Höchstens ein paar Mal, auf jeden Fall nicht so oft. Gefühlt passt das nicht so ganz zueinander. Die Stimmung in so einem Gottesdienst ist ja irgendwie eher andächtig und ernst.
Ich glaube, das müsste aber gar nicht so sein. Selbst in der Bibel gibt’s nämlich Stellen mit Humor. Zumindest das Lachen spielt da eine Rolle.
Besonders schön finde ich eine Stelle ziemlich am Anfang. Da kündigt Gott einem Ehepaar an, dass sie noch ein Kind bekommen werden – obwohl sie dafür eigentlich schon viel zu alt sind und ihr Leben lang kinderlos waren. Als sie das hören, lachen die beiden. Ich weiß nicht, ob sie lachen, weil diese Ankündigung für sie so absurd klingt und sie nicht so richtig daran glauben können. Oder ob sie lachen, weil sie sich so sehr freuen. Der Grund für das Lachen ist in dieser Erzählung aber auch gar nicht so wichtig. Dass überhaupt gelacht wurde – das steht eigentlich im Zentrum.
Und als die beiden dann einen Sohn bekommen, nennen sie ihn „Isaak“. Das heißt ungefähr: „Gott hat jemanden zum Lachen gebracht“. Für mich wird da deutlich, wie schön es ist, zu lachen. Selbst da, wo man es gar nicht so richtig vermutet.
Ich glaube, das müsste aber gar nicht so sein. Selbst in der Bibel gibt’s nämlich Stellen mit Humor. Zumindest das Lachen spielt da eine Rolle.
Besonders schön finde ich eine Stelle ziemlich am Anfang. Da kündigt Gott einem Ehepaar an, dass sie noch ein Kind bekommen werden – obwohl sie dafür eigentlich schon viel zu alt sind und ihr Leben lang kinderlos waren. Als sie das hören, lachen die beiden. Ich weiß nicht, ob sie lachen, weil diese Ankündigung für sie so absurd klingt und sie nicht so richtig daran glauben können. Oder ob sie lachen, weil sie sich so sehr freuen. Der Grund für das Lachen ist in dieser Erzählung aber auch gar nicht so wichtig. Dass überhaupt gelacht wurde – das steht eigentlich im Zentrum.
Und als die beiden dann einen Sohn bekommen, nennen sie ihn „Isaak“. Das heißt ungefähr: „Gott hat jemanden zum Lachen gebracht“. Für mich wird da deutlich, wie schön es ist, zu lachen. Selbst da, wo man es gar nicht so richtig vermutet.
Donnerstag, 27. Juni 2024
Ich mache gerade viele Fahrradtouren. Dabei versuche ich möglichst schnell zu fahren, weil ich so echt alles aus mir rausholen kann.
Immer wieder überhole ich auch andere Fahrradfahrer. Manchmal fahre ich an ihnen aber nicht gleich vorbei: Vor allem an Anstiegen passe ich mich gern auch mal ihrer Geschwindigkeit an und fahr mit ihnen gemeinsam ein Stückchen. Denn obwohl ich mich gern so richtig auspowere, ist es auch wichtig, ab und zu mal durchzuschnaufen. Auch wenn die anderen Radfahrer nur einen Ticken langsamer fahren als ich, merke ich schnell, wie mich das erholt. Und trotzdem komme ich am Ende noch mit einer guten Geschwindigkeit oben an – gemeinsam mit dem anderen Fahrer. Und wenn wir so zusammenfahren, können wir uns auch gegenseitig motivieren.
Diese Situation auf dem Rad passt eigentlich auch gut in meinen Alltag. Auch da will ich gerne Gas geben. Und gleichzeitig ist es wichtig, ab und zu eine Verschnaufpause zu machen. Sonst bin ich am Ende total erschöpft – eben genau wie bei einer Fahrradtour.
Und ich glaube, dass dafür auch im Alltag andere Leute wichtig sind. Indem man sich nicht als Konkurrenz wahrnimmt und alles schneller machen will als die anderen. Sondern als Unterstützung, mit der man denselben Berg hochfährt. Das kann uns beide beflügeln. Und am Ende kommen so auch alle an.
Immer wieder überhole ich auch andere Fahrradfahrer. Manchmal fahre ich an ihnen aber nicht gleich vorbei: Vor allem an Anstiegen passe ich mich gern auch mal ihrer Geschwindigkeit an und fahr mit ihnen gemeinsam ein Stückchen. Denn obwohl ich mich gern so richtig auspowere, ist es auch wichtig, ab und zu mal durchzuschnaufen. Auch wenn die anderen Radfahrer nur einen Ticken langsamer fahren als ich, merke ich schnell, wie mich das erholt. Und trotzdem komme ich am Ende noch mit einer guten Geschwindigkeit oben an – gemeinsam mit dem anderen Fahrer. Und wenn wir so zusammenfahren, können wir uns auch gegenseitig motivieren.
Diese Situation auf dem Rad passt eigentlich auch gut in meinen Alltag. Auch da will ich gerne Gas geben. Und gleichzeitig ist es wichtig, ab und zu eine Verschnaufpause zu machen. Sonst bin ich am Ende total erschöpft – eben genau wie bei einer Fahrradtour.
Und ich glaube, dass dafür auch im Alltag andere Leute wichtig sind. Indem man sich nicht als Konkurrenz wahrnimmt und alles schneller machen will als die anderen. Sondern als Unterstützung, mit der man denselben Berg hochfährt. Das kann uns beide beflügeln. Und am Ende kommen so auch alle an.
Mittwoch, 26. Juni 2024
In meiner Playlist läuft gerade oft ein Song von Ennio, „Zeit“ heißt der. Der holt mich grad richtig ab.
Ziemlich am Anfang singt Ennio da: „Ist das jetzt meine Pflicht / Zu wissen, was richtig ist?“. Diese Frage fasst ein Gefühl zusammen, das ich gut kenne.
Seitdem ich ausgezogen bin, muss ich immer mehr Entscheidungen treffen. Bei allen möglichen Dingen, auch ganz unterschiedlichen.
Das fängt schon bei kleinen Dingen an. Zum Beispiel, ob ich häufiger Sport machen will oder mich in der Zeit lieber mehr engagiere. Ob ich mit einer Verletzung zum Arzt gehen soll oder besser noch ein paar Tage abwarte. Oder auch größere Entscheidungen: Ob mein Studium wirklich zu mir passt und mich mal da hinbringt im Leben, wo ich sein möchte.
Das sind Entscheidungen, bei denen ich oft nicht so genau weiß, was ich tun soll. Weil vieles ungewiss ist und ich deshalb gar nicht so genau weiß, welche Folgen das hat.
Und trotzdem kann ich diesen Entscheidungen ja nicht aus dem Weg gehen. Da habe ich dann manchmal das Gefühl, mit dem Erwachsenwerden kommt auch die Pflicht zu wissen, was richtig ist. Ennios Song zeigt mir zumindest, dass es auch anderen wohl so geht. Und es dieses „richtig“ so vielleicht gar nicht immer gibt.
Ziemlich am Anfang singt Ennio da: „Ist das jetzt meine Pflicht / Zu wissen, was richtig ist?“. Diese Frage fasst ein Gefühl zusammen, das ich gut kenne.
Seitdem ich ausgezogen bin, muss ich immer mehr Entscheidungen treffen. Bei allen möglichen Dingen, auch ganz unterschiedlichen.
Das fängt schon bei kleinen Dingen an. Zum Beispiel, ob ich häufiger Sport machen will oder mich in der Zeit lieber mehr engagiere. Ob ich mit einer Verletzung zum Arzt gehen soll oder besser noch ein paar Tage abwarte. Oder auch größere Entscheidungen: Ob mein Studium wirklich zu mir passt und mich mal da hinbringt im Leben, wo ich sein möchte.
Das sind Entscheidungen, bei denen ich oft nicht so genau weiß, was ich tun soll. Weil vieles ungewiss ist und ich deshalb gar nicht so genau weiß, welche Folgen das hat.
Und trotzdem kann ich diesen Entscheidungen ja nicht aus dem Weg gehen. Da habe ich dann manchmal das Gefühl, mit dem Erwachsenwerden kommt auch die Pflicht zu wissen, was richtig ist. Ennios Song zeigt mir zumindest, dass es auch anderen wohl so geht. Und es dieses „richtig“ so vielleicht gar nicht immer gibt.
Dienstag, 25. Juni 2024
In ein paar Tagen gehe ich mit Freunden auf ein Festival. Da freue ich mich schon seit Wochen darauf!
Gut, das Campen ist eher nicht so meins – aber auf vieles andere habe ich wieder total Lust: Auf die Zeit mit meinen Freunden, auf die gute Stimmung, auf die Musik natürlich und auf die ganzen Geschichten, die wir da gemeinsam erleben werden.
Und es gibt einen kleinen Moment, auf den ich mich besonders freue: Manchmal trifft man in der Menge eine andere Person, bei einem Moshpit oder so. Und die schaut man dann an, singt gemeinsam die Lyrics und lacht sich kurz zu. Obwohl man sich gar nicht kennt und sich danach auch sofort wieder in der Menge verliert.
Das ist für mich immer ein schöner Moment, weil wir uns gemeinsam freuen, dass wir beide da sind. Auch wenn sie fremd ist, feiern wir gemeinsam die Musik und dieses Lebensgefühl. Und in diesem Moment teilen wir das miteinander.
Und es ist dabei ganz egal, wer die andere Person ist, wo sie herkommt und gleich danach wieder hingeht. Denn in diesem Moment sind wir einfach zwei Leute, die total Bock auf dieses Festival haben und gemeinsam lachen können – und das macht das ganze Festival für mich noch schöner!
Gut, das Campen ist eher nicht so meins – aber auf vieles andere habe ich wieder total Lust: Auf die Zeit mit meinen Freunden, auf die gute Stimmung, auf die Musik natürlich und auf die ganzen Geschichten, die wir da gemeinsam erleben werden.
Und es gibt einen kleinen Moment, auf den ich mich besonders freue: Manchmal trifft man in der Menge eine andere Person, bei einem Moshpit oder so. Und die schaut man dann an, singt gemeinsam die Lyrics und lacht sich kurz zu. Obwohl man sich gar nicht kennt und sich danach auch sofort wieder in der Menge verliert.
Das ist für mich immer ein schöner Moment, weil wir uns gemeinsam freuen, dass wir beide da sind. Auch wenn sie fremd ist, feiern wir gemeinsam die Musik und dieses Lebensgefühl. Und in diesem Moment teilen wir das miteinander.
Und es ist dabei ganz egal, wer die andere Person ist, wo sie herkommt und gleich danach wieder hingeht. Denn in diesem Moment sind wir einfach zwei Leute, die total Bock auf dieses Festival haben und gemeinsam lachen können – und das macht das ganze Festival für mich noch schöner!
Montag, 24. Juni 2024
Die Überschwemmungen vor ein paar Wochen fand ich echt heftig. Auch bei mir in Heidelberg ist es da richtig übel gewesen. Der Neckar hatte so viel Wasser wie seit Jahren nicht mehr und ist stark übers Ufer getreten. Mich hat das echt beunruhigt.
Klar, ich kenne natürlich die Bilder von überschwemmten Straßen aus den Nachrichten. Anfang Juni ist das aber für mich etwas anderes gewesen. Da habe ich das selbst mit eigenen Augen gesehen.
Und da hatte das plötzlich etwas mit mir zu tun: Auf den Straßen, die da unter Wasser standen, wäre ich an diesem Wochenende eigentlich mit dem Rad gefahren. Oder die Uferwiesen – da habe ich im Sommer schon viele schöne Abende verbracht. Jetzt sind sie völlig überschwemmt gewesen. Das hat die Normalität total unterbrochen.
Mir hat das mal wieder klargemacht, wie stark ich eigentlich der Natur ausgesetzt bin. Das Wasser kann man ja gar nicht so richtig kontrollieren. Mehr als abwarten konnte man da selbst nicht machen. Deshalb habe ich da auch erkannt, wie wertvoll Einsatzkräfte sind: Indem sie Dämme aufgebaut haben und Leute evakuiert, wurde Schlimmeres noch verhindert.
Inzwischen ist das Wasser in Heidelberg wieder abgeflossen. Das meiste wurde schon aufgeräumt und an vielen Stellen sieht es wieder ziemlich normal aus. Das ist aber nicht überall so. An anderen Orten bleiben die Spuren vom Hochwasser zurück. Das beschäftigt mich noch. Denn bei dem Hochwasser sind in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. An sie denke ich besonders, wenn ich in diesen Tagen am Neckar vorbeikomme.
Klar, ich kenne natürlich die Bilder von überschwemmten Straßen aus den Nachrichten. Anfang Juni ist das aber für mich etwas anderes gewesen. Da habe ich das selbst mit eigenen Augen gesehen.
Und da hatte das plötzlich etwas mit mir zu tun: Auf den Straßen, die da unter Wasser standen, wäre ich an diesem Wochenende eigentlich mit dem Rad gefahren. Oder die Uferwiesen – da habe ich im Sommer schon viele schöne Abende verbracht. Jetzt sind sie völlig überschwemmt gewesen. Das hat die Normalität total unterbrochen.
Mir hat das mal wieder klargemacht, wie stark ich eigentlich der Natur ausgesetzt bin. Das Wasser kann man ja gar nicht so richtig kontrollieren. Mehr als abwarten konnte man da selbst nicht machen. Deshalb habe ich da auch erkannt, wie wertvoll Einsatzkräfte sind: Indem sie Dämme aufgebaut haben und Leute evakuiert, wurde Schlimmeres noch verhindert.
Inzwischen ist das Wasser in Heidelberg wieder abgeflossen. Das meiste wurde schon aufgeräumt und an vielen Stellen sieht es wieder ziemlich normal aus. Das ist aber nicht überall so. An anderen Orten bleiben die Spuren vom Hochwasser zurück. Das beschäftigt mich noch. Denn bei dem Hochwasser sind in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. An sie denke ich besonders, wenn ich in diesen Tagen am Neckar vorbeikomme.
Sonntag, 07. April 2024
Gerade habe ich Semesterferien. Das sind fast drei Monate, in denen ich nur wenige feste Verpflichtungen habe.
Meine Zeit kann ich mir deshalb komplett selbst einteilen. Zum einen ist das echt schön, so flexibel und unabhängig zu sein. Zum anderen habe ich gemerkt, dass das viel Verantwortung mit sich bringt – nämlich Verantwortung für mich selbst.
Am Anfang war ich da echt unstrukturiert: Ich habe vormittags einige Sachen erledigt, dann eine lange Pause gemacht und dafür dann abends nochmal was. Zum Teil auch bis spät in die Nacht, etwa das Schreiben meiner Hausarbeit. Und das habe ich so jeden Tag wiederholt.
Wegen der vielen langen Pausen hatte ich ein schlechtes Gewissen und wollte mir keinen ganz freien Tag nehmen – obwohl ich ja trotzdem jeden Tag viel gearbeitet habe.
Inzwischen habe ich aber gemerkt, dass das für mich der falsche Weg ist. Mein Körper und auch mein Kopf brauchen einfach Erholung. Und dafür brauch ich Zeit – nicht nur ein, zwei Stunden, sondern manchmal auch einen ganzen Tag.
Bis wieder eine feste Struktur beginnt, möchte ich das so beibehalten und strukturierter arbeiten, um dann lieber mal einen echten freien Tag zu machen. Dann einen Ausflug mit Freunden unternehmen oder nach Hause fahren. So kann ich Freizeit und Arbeit besser trennen und auch mal richtig abschalten.
Meine Zeit kann ich mir deshalb komplett selbst einteilen. Zum einen ist das echt schön, so flexibel und unabhängig zu sein. Zum anderen habe ich gemerkt, dass das viel Verantwortung mit sich bringt – nämlich Verantwortung für mich selbst.
Am Anfang war ich da echt unstrukturiert: Ich habe vormittags einige Sachen erledigt, dann eine lange Pause gemacht und dafür dann abends nochmal was. Zum Teil auch bis spät in die Nacht, etwa das Schreiben meiner Hausarbeit. Und das habe ich so jeden Tag wiederholt.
Wegen der vielen langen Pausen hatte ich ein schlechtes Gewissen und wollte mir keinen ganz freien Tag nehmen – obwohl ich ja trotzdem jeden Tag viel gearbeitet habe.
Inzwischen habe ich aber gemerkt, dass das für mich der falsche Weg ist. Mein Körper und auch mein Kopf brauchen einfach Erholung. Und dafür brauch ich Zeit – nicht nur ein, zwei Stunden, sondern manchmal auch einen ganzen Tag.
Bis wieder eine feste Struktur beginnt, möchte ich das so beibehalten und strukturierter arbeiten, um dann lieber mal einen echten freien Tag zu machen. Dann einen Ausflug mit Freunden unternehmen oder nach Hause fahren. So kann ich Freizeit und Arbeit besser trennen und auch mal richtig abschalten.
Samstag, 06. April 2024
Ich habe einen Artikel gelesen, der mich beschäftigt hat. Die Journalistin erzählt da, wie unangenehm es ihr ist, etwas nicht zu verstehen. Trotzdem fragt sie dann oft nicht nach, um nicht als „unwissend“ zu gelten.
Ich kenne dieses Gefühl gut von mir selbst. Aus vielen Bereich meines Alltags: Wenn Freunde eine Person erwähnen, die ich nicht einordnen kann. Oder wenn auf der Arbeit eine Abkürzung verwendet wird, die ich nicht kenne.
Ich frage dann meistens auch nicht nach. Weil auch ich nicht als unintelligent abgestempelt werden will. Und vielleicht wurde es auch schonmal erwähnt, und ich habe damals einfach nicht richtig zugehört. Deswegen tue ich dann so, als könnte ich mitreden.
Im Nachhinein ärgere ich mich oft darüber. Denn ich weiß, es wäre meistens besser, einfach kurz nachzufragen, damit dann alle auf demselben Stand sind. Und überhaupt ist das nervig, so zu tun als ob…
Die Journalistin schlägt in ihrem Artikel vor, dass vor allem Politiker Dinge einfacher erklären sollen.
Aber ich will auch bei mir ansetzen – nämlich mutiger sein. Einfach mal nachfragen. Denn ganz ehrlich: Wenn mich jemand um Aufklärung bittet, dann denke ich doch nicht: „Ey, wie kann man das denn nicht wissen!?“, sondern ich freue mich, über das Interesse des anderen. Genau dieses Vertrauen möchte ich meinem Gegenüber in Zukunft schenken. Und mein Interesse an ihm zeigen – indem ich einfach mal nachfrage.
Ich kenne dieses Gefühl gut von mir selbst. Aus vielen Bereich meines Alltags: Wenn Freunde eine Person erwähnen, die ich nicht einordnen kann. Oder wenn auf der Arbeit eine Abkürzung verwendet wird, die ich nicht kenne.
Ich frage dann meistens auch nicht nach. Weil auch ich nicht als unintelligent abgestempelt werden will. Und vielleicht wurde es auch schonmal erwähnt, und ich habe damals einfach nicht richtig zugehört. Deswegen tue ich dann so, als könnte ich mitreden.
Im Nachhinein ärgere ich mich oft darüber. Denn ich weiß, es wäre meistens besser, einfach kurz nachzufragen, damit dann alle auf demselben Stand sind. Und überhaupt ist das nervig, so zu tun als ob…
Die Journalistin schlägt in ihrem Artikel vor, dass vor allem Politiker Dinge einfacher erklären sollen.
Aber ich will auch bei mir ansetzen – nämlich mutiger sein. Einfach mal nachfragen. Denn ganz ehrlich: Wenn mich jemand um Aufklärung bittet, dann denke ich doch nicht: „Ey, wie kann man das denn nicht wissen!?“, sondern ich freue mich, über das Interesse des anderen. Genau dieses Vertrauen möchte ich meinem Gegenüber in Zukunft schenken. Und mein Interesse an ihm zeigen – indem ich einfach mal nachfrage.
Freitag, 05. April 2024
Mit einem Freund war ich im Urlaub, in Dänemark. In einem Städtchen an der Küste haben wir uns ein altes Kloster angeschaut.
Als wir in die Kirche dieses Klosters gegangen sind, haben wir festgestellt, dass gerade Gottesdienst war. Wir haben uns hinten in die Kirche gestellt und den Gottesdienst mitgefeiert.
Für mich war das eine sehr spezielle Erfahrung. Denn natürlich war der Gottesdienst auf Dänisch und ich habe deshalb nur wenig verstanden. Ich habe mich ein wenig fremd gefühlt – eben deutlich gemerkt, dass ich hier nicht heimisch bin.
Trotzdem war diese Erfahrung auch schön. Denn immer wieder habe ich auch Dinge wiedererkannt. Bestimmte Gebete zum Beispiel oder Melodien von Liedern, die auch in meiner Gemeinde gesungen werden. Dadurch habe ich gespürt, wie sehr Glaube verbinden kann. Auch über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg ist da eine gemeinsame Geschichte, eine geteilte Kultur.
Und ein paar Sachen sind mir in der Situation viel stärker aufgefallen als sonst: Die Kirchenarchitektur und rituelle Gesten. Was sie zur kirchlichen Atmosphäre beitragen, ist mir ohne die Sprache viel deutlicher geworden.
Ich bin gespannt, ob sie mir genauso auffallen, wenn ich wieder zuhause im Gottesdienst bin.
Als wir in die Kirche dieses Klosters gegangen sind, haben wir festgestellt, dass gerade Gottesdienst war. Wir haben uns hinten in die Kirche gestellt und den Gottesdienst mitgefeiert.
Für mich war das eine sehr spezielle Erfahrung. Denn natürlich war der Gottesdienst auf Dänisch und ich habe deshalb nur wenig verstanden. Ich habe mich ein wenig fremd gefühlt – eben deutlich gemerkt, dass ich hier nicht heimisch bin.
Trotzdem war diese Erfahrung auch schön. Denn immer wieder habe ich auch Dinge wiedererkannt. Bestimmte Gebete zum Beispiel oder Melodien von Liedern, die auch in meiner Gemeinde gesungen werden. Dadurch habe ich gespürt, wie sehr Glaube verbinden kann. Auch über Ländergrenzen und Sprachbarrieren hinweg ist da eine gemeinsame Geschichte, eine geteilte Kultur.
Und ein paar Sachen sind mir in der Situation viel stärker aufgefallen als sonst: Die Kirchenarchitektur und rituelle Gesten. Was sie zur kirchlichen Atmosphäre beitragen, ist mir ohne die Sprache viel deutlicher geworden.
Ich bin gespannt, ob sie mir genauso auffallen, wenn ich wieder zuhause im Gottesdienst bin.
Donnerstag, 04. April 2024
Vor einigen Wochen hat sich der 24. Februar 2022 zum zweiten Mal gejährt – also der Tag, an dem die russische Armee die Ukraine überfallen hat. Diese Zeit fühlt sich endlos an.
Zu den Personen, die den russischen Angriff unterstützen, gehört auch Kyrill I. Er ist Patriarch von Moskau und damit Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. In dieser Position hat er einen riesigen Einfluss. Viele Millionen Menschen hören darauf, was er sagt.
Und immer wieder hat er sich hinter den Krieg gestellt. Für ihn ist der Angriff Russlands ein „Kampf des Guten gegen das Böse“. Ein Kampf „für die Wahrheit Gottes“. Er hat sogar mal den Tod russischer Soldaten mit dem Tod Christi verglichen.
Solche Sätze sind für mich unerträglich. Denn sie verspotten die vielen Opfer dieses Krieges. Und sie missbrauchen den christlichen Glauben, um der Zerstörung und den Kriegsverbrechen eine religiöse Grundlage zu liefern. Um den russischen Angriff quasi als „gottgewollt“ darzustellen. Dabei stehen im Zentrum dieses Glaubens eigentlich Gedanken wie Nächstenliebe und Versöhnung. Jesus wird in der Bibel „Friedensfürst“ genannt. Und gerade, wenn diese echten Gebote von einigen so entstellt werden, sollte man umso mehr für sie einstehen.
Zu den Personen, die den russischen Angriff unterstützen, gehört auch Kyrill I. Er ist Patriarch von Moskau und damit Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche. In dieser Position hat er einen riesigen Einfluss. Viele Millionen Menschen hören darauf, was er sagt.
Und immer wieder hat er sich hinter den Krieg gestellt. Für ihn ist der Angriff Russlands ein „Kampf des Guten gegen das Böse“. Ein Kampf „für die Wahrheit Gottes“. Er hat sogar mal den Tod russischer Soldaten mit dem Tod Christi verglichen.
Solche Sätze sind für mich unerträglich. Denn sie verspotten die vielen Opfer dieses Krieges. Und sie missbrauchen den christlichen Glauben, um der Zerstörung und den Kriegsverbrechen eine religiöse Grundlage zu liefern. Um den russischen Angriff quasi als „gottgewollt“ darzustellen. Dabei stehen im Zentrum dieses Glaubens eigentlich Gedanken wie Nächstenliebe und Versöhnung. Jesus wird in der Bibel „Friedensfürst“ genannt. Und gerade, wenn diese echten Gebote von einigen so entstellt werden, sollte man umso mehr für sie einstehen.
Vorige Beiträge zeigen | 1 - 10 von 59 | Nächste Beiträge zeigen