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Donnerstag, 15. Mai 2025
»Das Reich Gottes« von Jule
Eine Welt, in der die Liebe regiert, in der alles gerecht und friedlich ist. Das klingt für mich nach Urlaub. Und: So stelle ich mir das Reich Gottes vor. Das tun viele Christen. Manchmal hab ich aber das Gefühl, dass viele erwarten, dass es einfach auf einmal da ist. So als würde Gott die Himmelsvorhänge aufziehen und rufen: „Tadaaa! Hier ist es, Leute!“ Und bis dahin? Na ja, warten wir halt. Aber ich find’, das ist doch total Quatsch. Genau genommen hat Jesus damals gesagt, dass das Reich Gottes schon begonnen hat. Es ist schon da – nicht irgendwann, sondern jetzt. Und ich kann helfen, dass es sichtbar wird. Das bedeutet: Ich muss nicht warten, bis jemand anderes für Gerechtigkeit kämpft. Ich kann selbst damit anfangen. Ich kann heute schon Liebe verteilen, anderen helfen und mich für Frieden einsetzen. Da, wo ich bin. In meinem Alltag und so gut ich’s halt hinbekomm'. Zum Beispiel, kann ich meinen Müll wieder mitnehmen, wenn ich Picknicken war. Oder ich kann mich für Menschenrechte starkmachen, in dem ich immer wieder Beiträge in meiner Story reposte. Ich glaub’, das Reich Gottes kommt nicht mit ’nem großen Knall. Es wächst in den kleinen Dingen: Andere freundlich grüßen oder den eigenen Zorn mal kurz reflektieren, bevor man unüberlegt handelt. Klar, die Welt ist noch nicht perfekt. Aber genau darum geht’s: Das Reich Gottes ist angebrochen – aber es ist eben noch nicht komplett. Und wenn ich das wirklich glaube, dann heißt das nicht abwarten, sondern anpacken.

Wir
sind die Jugendredaktion der Evangelischen und Katholischen Rundfunkarbeit am SWR. Wir sind Azubis, studieren, haben gerade einen neuen Job angefangen... - und sprechen hier über Erfahrungen aus unserem Alltag, Fragen, die uns beschäftigen und unseren Glauben.
