Linus
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Samstag, 06. April 2024
Ich habe einen Artikel gelesen, der mich beschäftigt hat. Die Journalistin erzählt da, wie unangenehm es ihr ist, etwas nicht zu verstehen. Trotzdem fragt sie dann oft nicht nach, um nicht als „unwissend“ zu gelten.
Ich kenne dieses Gefühl gut von mir selbst. Aus vielen Bereich meines Alltags: Wenn Freunde eine Person erwähnen, die ich nicht einordnen kann. Oder wenn auf der Arbeit eine Abkürzung verwendet wird, die ich nicht kenne.
Ich frage dann meistens auch nicht nach. Weil auch ich nicht als unintelligent abgestempelt werden will. Und vielleicht wurde es auch schonmal erwähnt, und ich habe damals einfach nicht richtig zugehört. Deswegen tue ich dann so, als könnte ich mitreden.
Im Nachhinein ärgere ich mich oft darüber. Denn ich weiß, es wäre meistens besser, einfach kurz nachzufragen, damit dann alle auf demselben Stand sind. Und überhaupt ist das nervig, so zu tun als ob…
Die Journalistin schlägt in ihrem Artikel vor, dass vor allem Politiker Dinge einfacher erklären sollen.
Aber ich will auch bei mir ansetzen – nämlich mutiger sein. Einfach mal nachfragen. Denn ganz ehrlich: Wenn mich jemand um Aufklärung bittet, dann denke ich doch nicht: „Ey, wie kann man das denn nicht wissen!?“, sondern ich freue mich, über das Interesse des anderen. Genau dieses Vertrauen möchte ich meinem Gegenüber in Zukunft schenken. Und mein Interesse an ihm zeigen – indem ich einfach mal nachfrage.