Dienstag, 23. Juli 2024
„Kleider machen Leute“, das sagt man doch so. An diesen Spruch musste ich in letzter Zeit öfter denken. Seit einem Jahr probiere ich mich nämlich ein bisschen aus was Klamotten angeht. Und ich liebs, mit meinem Äußeren zu experimentieren und dabei auch in verschiedene Versionen von mir zu schlüpfen.
Was ich mich deshalb aber immer öfter frag: Stimmt es wirklich, dass Kleider Leute machen? Was machen bestimmte Klamotten damit, wie mich andere Leute wahrnehmen?
Ich selbst erwische mich oft dabei, wie ich Menschen danach beurteile, was sie anhaben. Das passiert ganz automatisch. Wenn ich den Charakter von einem Menschen noch nicht kenne, kann ich ja auch erstmal gar nichts anderes bewerten. Wenn ich bei anderen bestimmte Kleidung mit bestimmten Charaktereigenschaften verbinde, dann machen die anderen das bestimmt auch bei mir. Denkt jemand, ich bin oberflächlich, wenn ich mich schminke oder Nagellack trage? Oder ungepflegt, wenn ich mal mit fettigen Haaren vor die Tür geh? Nur, weil ich das, um ganz ehrlich zu sein, manchmal bei anderen denke?
In den letzten Jahren hab ich erst richtig gerafft, dass ich jedem Menschen mehr als eine Chance geben muss, damit sie mir zeigen können, wer sie wirklich sind. Und mich von Aussehen nicht so stark leiten zu lassen wie ich das früher manchmal gemacht hab. Ich hoff, dass die Menschen, denen ich begegne, auch so denken. Und dass sie merken, dass ich eigentlich ganz sympathisch bin, auch wenn ich nicht jeden Tag so rüberkomme.
Was ich mich deshalb aber immer öfter frag: Stimmt es wirklich, dass Kleider Leute machen? Was machen bestimmte Klamotten damit, wie mich andere Leute wahrnehmen?
Ich selbst erwische mich oft dabei, wie ich Menschen danach beurteile, was sie anhaben. Das passiert ganz automatisch. Wenn ich den Charakter von einem Menschen noch nicht kenne, kann ich ja auch erstmal gar nichts anderes bewerten. Wenn ich bei anderen bestimmte Kleidung mit bestimmten Charaktereigenschaften verbinde, dann machen die anderen das bestimmt auch bei mir. Denkt jemand, ich bin oberflächlich, wenn ich mich schminke oder Nagellack trage? Oder ungepflegt, wenn ich mal mit fettigen Haaren vor die Tür geh? Nur, weil ich das, um ganz ehrlich zu sein, manchmal bei anderen denke?
In den letzten Jahren hab ich erst richtig gerafft, dass ich jedem Menschen mehr als eine Chance geben muss, damit sie mir zeigen können, wer sie wirklich sind. Und mich von Aussehen nicht so stark leiten zu lassen wie ich das früher manchmal gemacht hab. Ich hoff, dass die Menschen, denen ich begegne, auch so denken. Und dass sie merken, dass ich eigentlich ganz sympathisch bin, auch wenn ich nicht jeden Tag so rüberkomme.
Montag, 22. Juli 2024
Ich oute mich jetzt mal: Ich war noch nie bei der Hautkrebsvorsorge. Jap, jetzt ist‘s raus. In meiner Familie war das bisher kein Thema. Erst durch Freunde hab ich mitbekommen, dass man das machen kann.
Für dieses Jahr hab ich mir vorgenommen, da mal hinzugehen. Spoiler: Ist natürlich noch nicht passiert. Ich hab bei drei verschiedenen Praxen angerufen, aber die nehmen entweder keine neuen Patienten mehr auf oder haben erst in nem halben Jahr wieder nen Termin frei. Das hat mich so frustriert, dass ich nicht noch bei anderen Ärzten angerufen hab.
Das Ding ist aber: Es ist ein mega Privileg, dass wir in Deutschland zur Vorsorge gehen können und die Krankenkasse das meistens sogar bezahlt. Eigentlich hat es auch nur Vorteile: Im besten Fall fühlt man sich danach beruhigt, weil alles in Ordnung ist. Im schlimmsten Fall hat man ne Krankheit früh erkannt, um sie dann behandeln zu können.
Ich find‘s darum voll wichtig, zur Vorsorge zu gehen, weil ich mir sonst immer Gedanken mach, ob nicht irgendwas schlimmes mit mir ist. Für mich hat das also auch was mit Selbstfürsorge zu tun. Ich will auf den Körper, den Gott mir gegeben hat, aufpassen und mich um ihn kümmern.
Bisher hat das mit dem Termin ja noch nicht geklappt. Ich hab aber weiter recherchiert, weil es mir wichtig ist, das zu machen. Und hab herausgefunden, dass es theoretisch möglich ist, die Hautkrebsvorsorge bei seinem Hausarzt zu machen. Drückt mir die Daumen, dass es klappt!
Für dieses Jahr hab ich mir vorgenommen, da mal hinzugehen. Spoiler: Ist natürlich noch nicht passiert. Ich hab bei drei verschiedenen Praxen angerufen, aber die nehmen entweder keine neuen Patienten mehr auf oder haben erst in nem halben Jahr wieder nen Termin frei. Das hat mich so frustriert, dass ich nicht noch bei anderen Ärzten angerufen hab.
Das Ding ist aber: Es ist ein mega Privileg, dass wir in Deutschland zur Vorsorge gehen können und die Krankenkasse das meistens sogar bezahlt. Eigentlich hat es auch nur Vorteile: Im besten Fall fühlt man sich danach beruhigt, weil alles in Ordnung ist. Im schlimmsten Fall hat man ne Krankheit früh erkannt, um sie dann behandeln zu können.
Ich find‘s darum voll wichtig, zur Vorsorge zu gehen, weil ich mir sonst immer Gedanken mach, ob nicht irgendwas schlimmes mit mir ist. Für mich hat das also auch was mit Selbstfürsorge zu tun. Ich will auf den Körper, den Gott mir gegeben hat, aufpassen und mich um ihn kümmern.
Bisher hat das mit dem Termin ja noch nicht geklappt. Ich hab aber weiter recherchiert, weil es mir wichtig ist, das zu machen. Und hab herausgefunden, dass es theoretisch möglich ist, die Hautkrebsvorsorge bei seinem Hausarzt zu machen. Drückt mir die Daumen, dass es klappt!
Sonntag, 14. Juli 2024
„Wie geht’s dir denn?“ „Gut, und dir?“. Das antworte ich ganz automatisch, auch, wenn‘s mir nicht gut geht.
Im Alltag trage ich nämlich oft ne Maske. Weil ich Angst hab, dass es zu ner unangenehmen Situation kommt, wenn ich das ehrlich zugeb. Die Leute wissen dann nicht, wie sie drauf reagieren sollen. Und bemitleiden mich vielleicht. Dann muss ich die Sache wieder runterspielen und sagen, dass es doch nur halb so schlimm ist. Weil ich will ja nicht, dass sie sich wegen mir schlecht fühlen.
Vor zwei Jahren hatte ich Depressionen. Und da war nicht alles gut. Wie hätte ich da auf die Frage „Wie geht’s dir denn?“ ehrlich antworten sollen? Ich hab mich lange gefragt: KANN ich bei sowas überhaupt die Wahrheit sagen?
Die Antwort, die ich für mich gefunden hab, ist: Ja, kann ich – wenn ich der Person vertrau, mit der ich sprech. Und wenn die richtige Stimmung da ist, dass mehr bei rum kommen kann als bloß „mir geht’s nicht gut“.
Bei guten Freunden ist das der Fall. Die sind fester Teil meines Lebens. Bei denen kann ich ehrlich sagen wie’s mir geht. Die nehmen sich dann die Zeit, interessieren sich und hören mir zu. Bei lockeren Gesprächen mit Bekannten sag ich nicht immer die Wahrheit und find das auch ok. Denn bei denen ist eher nicht der Raum da, sich dann noch ausführlicher zu unterhalten und im Vertrauen miteinander zu reden. Da antworte ich einfach „Gut, und dir?“
Im Alltag trage ich nämlich oft ne Maske. Weil ich Angst hab, dass es zu ner unangenehmen Situation kommt, wenn ich das ehrlich zugeb. Die Leute wissen dann nicht, wie sie drauf reagieren sollen. Und bemitleiden mich vielleicht. Dann muss ich die Sache wieder runterspielen und sagen, dass es doch nur halb so schlimm ist. Weil ich will ja nicht, dass sie sich wegen mir schlecht fühlen.
Vor zwei Jahren hatte ich Depressionen. Und da war nicht alles gut. Wie hätte ich da auf die Frage „Wie geht’s dir denn?“ ehrlich antworten sollen? Ich hab mich lange gefragt: KANN ich bei sowas überhaupt die Wahrheit sagen?
Die Antwort, die ich für mich gefunden hab, ist: Ja, kann ich – wenn ich der Person vertrau, mit der ich sprech. Und wenn die richtige Stimmung da ist, dass mehr bei rum kommen kann als bloß „mir geht’s nicht gut“.
Bei guten Freunden ist das der Fall. Die sind fester Teil meines Lebens. Bei denen kann ich ehrlich sagen wie’s mir geht. Die nehmen sich dann die Zeit, interessieren sich und hören mir zu. Bei lockeren Gesprächen mit Bekannten sag ich nicht immer die Wahrheit und find das auch ok. Denn bei denen ist eher nicht der Raum da, sich dann noch ausführlicher zu unterhalten und im Vertrauen miteinander zu reden. Da antworte ich einfach „Gut, und dir?“
Samstag, 13. Juli 2024
Ich hab vor ein paar Wochen hier in nem Beitrag darüber gesprochen, dass ich gerne Sport machen würde, aber nicht weiß, was mir Spaß machen könnte. Es gibt Neuigkeiten: Seit über vier Wochen gehe ich ins Fitnessstudio - und es macht echt Bock.
Seit ich da hingeh, beschäftige ich mich aber auch mehr mit meinem Aussehen. In erster Linie wollte ich Sport machen, um Spaß zu haben und nen Ausgleich im Alltag. Aber sportlicher auszusehen wäre ja schon auch cool. Straffer Bauch und bisschen Muskeln an den Armen – warum nicht? Ich ertapp mich aber immer mehr, wie mich das unter Druck setzt, dass ich jetzt so und so aussehen will.
Ich hab kürzlich passend dazu ein Insta-Reel gesehen. Eine Frau in Sportoutfit zeigt ihr Sixpack und erzählt dann, dass sie dafür nie richtig trainiert hat – sie hat das Sixpack einfach schon immer. Ihre Message war, dass vieles auch mit Genetik zu tun hat.
Das hat mir die Augen geöffnet. Auch wenn ich noch nicht lange genug trainier, um jetzt schon groß Muskeln zu haben, will ich mich dran erinnern, gnädig mit meinem Körper umzugehen. Denn er bringt ganz individuelle Voraussetzungen mit: Der Stoffwechsel, die Fettverteilung, die Hormone… All das ist bei jedem anders und führt dazu, dass ich doch eigentlich gar nicht verlangen kann, dass mein Körper mal an bestimmten Stellen so und so dünn oder muskulös sein soll wie ich mir das jetzt grad vorstelle. Und mir geht’s ja auch viel mehr darum, sportlich zu sein. Und nicht unbedingt sportlich auszusehen.
Seit ich da hingeh, beschäftige ich mich aber auch mehr mit meinem Aussehen. In erster Linie wollte ich Sport machen, um Spaß zu haben und nen Ausgleich im Alltag. Aber sportlicher auszusehen wäre ja schon auch cool. Straffer Bauch und bisschen Muskeln an den Armen – warum nicht? Ich ertapp mich aber immer mehr, wie mich das unter Druck setzt, dass ich jetzt so und so aussehen will.
Ich hab kürzlich passend dazu ein Insta-Reel gesehen. Eine Frau in Sportoutfit zeigt ihr Sixpack und erzählt dann, dass sie dafür nie richtig trainiert hat – sie hat das Sixpack einfach schon immer. Ihre Message war, dass vieles auch mit Genetik zu tun hat.
Das hat mir die Augen geöffnet. Auch wenn ich noch nicht lange genug trainier, um jetzt schon groß Muskeln zu haben, will ich mich dran erinnern, gnädig mit meinem Körper umzugehen. Denn er bringt ganz individuelle Voraussetzungen mit: Der Stoffwechsel, die Fettverteilung, die Hormone… All das ist bei jedem anders und führt dazu, dass ich doch eigentlich gar nicht verlangen kann, dass mein Körper mal an bestimmten Stellen so und so dünn oder muskulös sein soll wie ich mir das jetzt grad vorstelle. Und mir geht’s ja auch viel mehr darum, sportlich zu sein. Und nicht unbedingt sportlich auszusehen.
Samstag, 18. Mai 2024
In zwei Tagen muss ich eine zwölf-seitige Hausarbeit abgeben. Von diesen zwölf Seiten hab ich bisher noch keine einzige geschrieben. Nicht mal mit dem Recherchieren und dem Lesen bin ich ganz fertig.
Ob ich die Hausarbeit noch so hinbekomme, wie ich mir das vorgestellt hab, weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die nächsten beiden Tage seeehr anstrengend werden und ich sicher auch noch Nachtschichten schieben muss.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich viel zu spät mit etwas anfange und dann einen riesen Stress habe. Ich schiebe alles auf - gefühlt schon immer. Irgendwie brauch ich den Zeitdruck, um mit was loszulegen. Seit dem Studium kann ich mit diesem Druck aber auch immer schlechter umgehen. Vielleicht, weils jetzt wirklich um meine Zukunft geht und ich nicht „versagen“ möchte.
Ich glaub grad diese Angst vor dem Versagen ist komischerweise auch der Grund, warum ich Sachen aufschiebe. Ich mach mir selber den Druck, dass alles, was ich mache, perfekt werden muss. Weil ich weiß, dass das aber viel Arbeit bedeutet und anstrengend ist, fange ich dann gar nicht erst an. Hausarbeiten sind deshalb mein Endgegner: damit die gut werden, muss ich strukturiert vorgehen, den Überblick behalten und mir genug Zeit nehmen. Alles Dinge, die mir schwerfallen. Ich will lernen, dass es auch ok ist, wenn etwas nicht perfekt ist. Und dass es besser ist etwas nicht perfektes zu machen als gar nichts. Dafür muss ich mich aber erstmal trauen loszulegen.
Ob ich die Hausarbeit noch so hinbekomme, wie ich mir das vorgestellt hab, weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist, dass die nächsten beiden Tage seeehr anstrengend werden und ich sicher auch noch Nachtschichten schieben muss.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich viel zu spät mit etwas anfange und dann einen riesen Stress habe. Ich schiebe alles auf - gefühlt schon immer. Irgendwie brauch ich den Zeitdruck, um mit was loszulegen. Seit dem Studium kann ich mit diesem Druck aber auch immer schlechter umgehen. Vielleicht, weils jetzt wirklich um meine Zukunft geht und ich nicht „versagen“ möchte.
Ich glaub grad diese Angst vor dem Versagen ist komischerweise auch der Grund, warum ich Sachen aufschiebe. Ich mach mir selber den Druck, dass alles, was ich mache, perfekt werden muss. Weil ich weiß, dass das aber viel Arbeit bedeutet und anstrengend ist, fange ich dann gar nicht erst an. Hausarbeiten sind deshalb mein Endgegner: damit die gut werden, muss ich strukturiert vorgehen, den Überblick behalten und mir genug Zeit nehmen. Alles Dinge, die mir schwerfallen. Ich will lernen, dass es auch ok ist, wenn etwas nicht perfekt ist. Und dass es besser ist etwas nicht perfektes zu machen als gar nichts. Dafür muss ich mich aber erstmal trauen loszulegen.
Freitag, 17. Mai 2024
Vor zwei Jahren war ich fünf Wochen lang in einer Klinik. Nicht, weil ich mir den Fuß gebrochen hatte oder weil ich da ein Praktikum gemacht hab, sondern weil ich Depressionen hatte.
Eine Depression ist eine psychische Krankheit, die man meist daran erkennt, dass jemand antriebslos ist und irgendwie die Lust am Leben verloren hat. Bei mir hat sich das vor allem durch ein Gefühl von innerer Leere gezeigt. Da war einfach… nichts mehr in mir, es hat sich angefühlt, als wär ich nicht mehr da. Das war ein richtig mieses Gefühl.
Woher eine Depression kommt, weiß die Wissenschaft nicht genau. Teilweise kann man auch ne genetische Veranlagung dazu haben. Bei mir hat bestimmt mit reingespielt, dass ich jahrelang sehr gestresst war und generell ne schwere Zeit hatte. Statistiken sagen, dass eigentlich jeder Mensch in seinem Leben mindestens eine depressive Verstimmung hat. Das ist dann nicht gleich eine Depression, sondern sozusagen die Vorstufe davon.
Wichtig ist, dass man dann weiß, was man tun kann. Das bedeutet, dass man vor allem herausfinden muss, was einem gut tut. Mir hat geholfen, mir bewusst Zeit für mich zu nehmen. Das hab ich davor viel zu wenig gemacht. Das wichtigste, was ich aus der Klinik für mich mitgenommen hab, ist, dass es nichts bringt, meine Gefühle zu unterdrücken. Gefühle sind nicht einfach so da, sondern haben immer einen Grund. Meinen Gefühlen kann ich am besten zuhören, wenn ich sie aufschreibe. Das ist meine Methode geworden, mit schlechten Tagen umzugehen.
Eine Depression ist eine psychische Krankheit, die man meist daran erkennt, dass jemand antriebslos ist und irgendwie die Lust am Leben verloren hat. Bei mir hat sich das vor allem durch ein Gefühl von innerer Leere gezeigt. Da war einfach… nichts mehr in mir, es hat sich angefühlt, als wär ich nicht mehr da. Das war ein richtig mieses Gefühl.
Woher eine Depression kommt, weiß die Wissenschaft nicht genau. Teilweise kann man auch ne genetische Veranlagung dazu haben. Bei mir hat bestimmt mit reingespielt, dass ich jahrelang sehr gestresst war und generell ne schwere Zeit hatte. Statistiken sagen, dass eigentlich jeder Mensch in seinem Leben mindestens eine depressive Verstimmung hat. Das ist dann nicht gleich eine Depression, sondern sozusagen die Vorstufe davon.
Wichtig ist, dass man dann weiß, was man tun kann. Das bedeutet, dass man vor allem herausfinden muss, was einem gut tut. Mir hat geholfen, mir bewusst Zeit für mich zu nehmen. Das hab ich davor viel zu wenig gemacht. Das wichtigste, was ich aus der Klinik für mich mitgenommen hab, ist, dass es nichts bringt, meine Gefühle zu unterdrücken. Gefühle sind nicht einfach so da, sondern haben immer einen Grund. Meinen Gefühlen kann ich am besten zuhören, wenn ich sie aufschreibe. Das ist meine Methode geworden, mit schlechten Tagen umzugehen.
Donnerstag, 16. Mai 2024
Ich bin eine Overthinkerin. „Overthinking“ heißt so viel wie „zu viel nachdenken“. Bei mir sieht man das daran, dass ich mir über Kleinigkeiten stundenlang den Kopf zerbreche. Und meistens erkenn ich irgendwann, dass ich mir ganz umsonst Gedanken gemacht hab. Oft liegen die Dinge, über die ich nachdenk, sowieso in der Vergangenheit. Und was schon vorbei ist kann ich eh nicht mehr ändern.
Ein zweites „Talent“ von mir macht das ganze oft noch schlimmer: Ich bin nicht besonders gut darin, Gefühle und Meinungen von anderen richtig zu deuten. Grade der Tonfall, mit dem jemand was sagt, hat mich schon so oft dazu gebracht, dass ich overthinke. Ist mein Freund wütend? Oder kam das nur bei mir pampig an? Ich denk dann sofort, ich hab was falsch gemacht.
Es passiert schnell, dass ich von einem ersten, einfach Gedanken in eine Gedankenspirale rutsche und mich zum Beispiel irgendwann frage, ob mein Freund mich überhaupt noch liebt. Obwohl er ja nur einen Satz gesagt hat. Ich glaube, der Grund für mein ständiges Overthinking ist, dass ich manchmal nicht so selbstbewusst bin. Mir ist extrem wichtig, wie ich bei anderen Menschen ankomme. Deshalb bin ich schnell verunsichert, wenn ich eine Situation nicht ganz deuten kann. Ich denke dann, mein Verhalten hätte irgendwas bei dem andren ausgelöst, was aber eigentlich gar nicht so ist.
Mein Selbstvertrauen aufzubauen, geht nicht von heute auf morgen, das dauert. Ich denke aber, dass ich da schon auf einem ganz guten Weg bin. Ich muss aber auf jeden Fall noch verinnerlichen, dass das Wichtigste ist, was ICH über mich denke. Und nicht andere.
Ein zweites „Talent“ von mir macht das ganze oft noch schlimmer: Ich bin nicht besonders gut darin, Gefühle und Meinungen von anderen richtig zu deuten. Grade der Tonfall, mit dem jemand was sagt, hat mich schon so oft dazu gebracht, dass ich overthinke. Ist mein Freund wütend? Oder kam das nur bei mir pampig an? Ich denk dann sofort, ich hab was falsch gemacht.
Es passiert schnell, dass ich von einem ersten, einfach Gedanken in eine Gedankenspirale rutsche und mich zum Beispiel irgendwann frage, ob mein Freund mich überhaupt noch liebt. Obwohl er ja nur einen Satz gesagt hat. Ich glaube, der Grund für mein ständiges Overthinking ist, dass ich manchmal nicht so selbstbewusst bin. Mir ist extrem wichtig, wie ich bei anderen Menschen ankomme. Deshalb bin ich schnell verunsichert, wenn ich eine Situation nicht ganz deuten kann. Ich denke dann, mein Verhalten hätte irgendwas bei dem andren ausgelöst, was aber eigentlich gar nicht so ist.
Mein Selbstvertrauen aufzubauen, geht nicht von heute auf morgen, das dauert. Ich denke aber, dass ich da schon auf einem ganz guten Weg bin. Ich muss aber auf jeden Fall noch verinnerlichen, dass das Wichtigste ist, was ICH über mich denke. Und nicht andere.
Mittwoch, 15. Mai 2024
2016 war ich das erste Mal in meinem Leben auf nem Konzert. Meine Lieblingsband life zu sehen und sogar noch bei einem Meet n‘ Greet zu treffen war in meinen damaligen Teenieaugen echt der Hammer.
Ich weiß aber auch noch, dass ich die Tage danach ein richtiges Down hatte. Irgendwie hat dieser Konzertbesuch in mir den Gedanken hervorgerufen, dass ich nichts aus meinem Leben machen würde. Die Mitglieder der Band waren nur ein bisschen älter als ich damals und hatten trotzdem schon so viel erreicht. Ich weiß noch genau, wie traurig und frustriert ich war, weil ich noch nicht so viel geschafft hatte. Ich hab daraus geschlossen, dass ich jetzt auch mal schleunigst meinen Hintern hochkriegen und irgendein großes Talent in mir entdecken muss.
Auch wenn meine Gedanken von damals eventuell etwas von meinen Teenie-Hormonen vernebelt waren, beschäftigt mich diese Erfahrung heute immer noch. Es ist doch krass, was ich damals von mir erwartet hab. Ich war da doch noch voll jung! Ich hab gedacht, dass man nur was erreicht hat im Leben wenn man ein außergewöhnliches Talent hat und berühmt geworden ist.
Ich hab erst später erkannt, dass ich selber bestimme, was Erfolg für mich bedeutet. Und dass Berühmtheit kein Beweis für Erfolg ist. Die Titanic ist auch berühmt aber ihren Untergang würde ich jetzt nicht als Erfolg bezeichnen. Ich glaub, dass ich Erfolg haben werde, wenn ich an was dran bleibe und nicht aufgebe. Selbst wenn dann am Ende nichts draus wird kann ich trotzdem sagen, dass ich erfolgreich war. Weil ich alles gegeben hab.
Ich weiß aber auch noch, dass ich die Tage danach ein richtiges Down hatte. Irgendwie hat dieser Konzertbesuch in mir den Gedanken hervorgerufen, dass ich nichts aus meinem Leben machen würde. Die Mitglieder der Band waren nur ein bisschen älter als ich damals und hatten trotzdem schon so viel erreicht. Ich weiß noch genau, wie traurig und frustriert ich war, weil ich noch nicht so viel geschafft hatte. Ich hab daraus geschlossen, dass ich jetzt auch mal schleunigst meinen Hintern hochkriegen und irgendein großes Talent in mir entdecken muss.
Auch wenn meine Gedanken von damals eventuell etwas von meinen Teenie-Hormonen vernebelt waren, beschäftigt mich diese Erfahrung heute immer noch. Es ist doch krass, was ich damals von mir erwartet hab. Ich war da doch noch voll jung! Ich hab gedacht, dass man nur was erreicht hat im Leben wenn man ein außergewöhnliches Talent hat und berühmt geworden ist.
Ich hab erst später erkannt, dass ich selber bestimme, was Erfolg für mich bedeutet. Und dass Berühmtheit kein Beweis für Erfolg ist. Die Titanic ist auch berühmt aber ihren Untergang würde ich jetzt nicht als Erfolg bezeichnen. Ich glaub, dass ich Erfolg haben werde, wenn ich an was dran bleibe und nicht aufgebe. Selbst wenn dann am Ende nichts draus wird kann ich trotzdem sagen, dass ich erfolgreich war. Weil ich alles gegeben hab.
Dienstag, 14. Mai 2024
Ich mache nicht genug Sport. Eigentlich gar keinen, wenn ich ganz ehrlich bin. Über genau dieses Thema hab ich in letzter Zeit öfter mit meinem Freund diskutiert. Sport ist ihm ziemlich wichtig und er zieht daraus Energie für den Alltag. Für ihn ist Sport ein guter Ausgleich und ich weiß selber, dass er auch wichtig für meine Gesundheit wär.
Und obwohl es also echt gute Argumente dafür gibt, Sport zu machen, hat er in meinem Leben bisher keine große Rolle gespielt. Meine Eltern haben nie darauf bestanden, dass ich irgendeinen Sport mache, wie das bei meinen Freundinnen teilweise der Fall war. Den Ausgleich im Alltag hab ich mir meistens geschaffen, indem ich gemalt hab oder anders kreativ war.
Damit könnte ja jetzt alles gut sein, aber mich lässt der Gedanke nicht los, dass ich ja schon irgendeinen Sport machen sollte. Ich finde nämlich, mein Freund hat auf jeden Fall Recht, wenn er mit der Gesundheit argumentiert. Gott hat uns unseren Körper geschenkt und da ist es doch irgendwie meine Pflicht, mich gut um diesen Körper zu kümmern und ihn gesund zu halten. Und grundsätzlich glaube ich auch, dass mir Sport im Alltag helfen würde, den Kopf frei zu kriegen.
Das Problem ist nur: Ich habe bisher keinen Sport gefunden, der mir wirklich Spaß gemacht hat. Ich finde es sinnlos, mir jetzt irgendeinen Sport zu suchen, zu dem ich mich dann jedes Mal hinzwingen muss. Um rausfinden zu können, ob es einen Sport gibt, der mir liegt, muss ich allerdings eine ganz wichtige Sache machen: rausgehen und ausprobieren. Und dazu will ich mich jetzt motivieren.
Und obwohl es also echt gute Argumente dafür gibt, Sport zu machen, hat er in meinem Leben bisher keine große Rolle gespielt. Meine Eltern haben nie darauf bestanden, dass ich irgendeinen Sport mache, wie das bei meinen Freundinnen teilweise der Fall war. Den Ausgleich im Alltag hab ich mir meistens geschaffen, indem ich gemalt hab oder anders kreativ war.
Damit könnte ja jetzt alles gut sein, aber mich lässt der Gedanke nicht los, dass ich ja schon irgendeinen Sport machen sollte. Ich finde nämlich, mein Freund hat auf jeden Fall Recht, wenn er mit der Gesundheit argumentiert. Gott hat uns unseren Körper geschenkt und da ist es doch irgendwie meine Pflicht, mich gut um diesen Körper zu kümmern und ihn gesund zu halten. Und grundsätzlich glaube ich auch, dass mir Sport im Alltag helfen würde, den Kopf frei zu kriegen.
Das Problem ist nur: Ich habe bisher keinen Sport gefunden, der mir wirklich Spaß gemacht hat. Ich finde es sinnlos, mir jetzt irgendeinen Sport zu suchen, zu dem ich mich dann jedes Mal hinzwingen muss. Um rausfinden zu können, ob es einen Sport gibt, der mir liegt, muss ich allerdings eine ganz wichtige Sache machen: rausgehen und ausprobieren. Und dazu will ich mich jetzt motivieren.
Montag, 13. Mai 2024
Vielleicht kennt ihr diesen Trend auf Social Media, bei dem Leute ihren Partner fragen, ob er sie auch noch lieben würde, wenn sie ein Wurm wären.
Das ganze ist natürlich nur als Scherz gemeint und soll verdeutlichen, welche seltsamen Gedanken und Sorgen man sich manchmal in einer Beziehung macht. Für mich ist an diesem Scherz aber schon auch was Wahres dran. Ich frag mich oft, ob mein Freund mich noch lieben würde, wenn ich anders aussehen würde. Natürlich geh ich jetzt nicht davon aus, dass ich irgendwann in meinem Leben mal ein Wurm werden könnte. Aber die Sorge finde ich schon berechtigt, weil sich mein Körper ja auch verändern kann und auch wird, wenn ich älter werde.
Als ich ihm mal die Frage gestellt hab, wie sehr er meinen Körper im Vergleich zu meinem Charakter mag hat er gesagt 50:50. Das hat mich erstmal umgehauen und ich dachte schon, dass da demnächst die Trennungsglocken läuten.
Als ich mir dann aber angehört hab, was seine Argumente sind, hab ich nochmal einen anderen Blick darauf bekommen. Mein Freund meinte, dass ich ihm am Anfang vor allem wegen meinem Aussehen aufgefallen bin. Da wir uns eigentlich noch nicht wirklich kannten bevor wir zusammengekommen sind konnte ich das nachvollziehen und musste mir eingestehen, dass es bei mir ähnlich war. Außerdem sind ihm Berührung und Nähe sehr wichtig und da spielt der Körper schon eine Rolle. Für mich hat sich durch seine Ansicht der Blick auf meinen Körper verändert, in einem positiven Sinn. Ich nehm jetzt vor allem die Dinge mehr wahr, die ich an meinem Körper schön finde. Und ich hab dadurch erkannt, dass in einer Beziehung beides dazugehört, Charakter und Körper.
Das ganze ist natürlich nur als Scherz gemeint und soll verdeutlichen, welche seltsamen Gedanken und Sorgen man sich manchmal in einer Beziehung macht. Für mich ist an diesem Scherz aber schon auch was Wahres dran. Ich frag mich oft, ob mein Freund mich noch lieben würde, wenn ich anders aussehen würde. Natürlich geh ich jetzt nicht davon aus, dass ich irgendwann in meinem Leben mal ein Wurm werden könnte. Aber die Sorge finde ich schon berechtigt, weil sich mein Körper ja auch verändern kann und auch wird, wenn ich älter werde.
Als ich ihm mal die Frage gestellt hab, wie sehr er meinen Körper im Vergleich zu meinem Charakter mag hat er gesagt 50:50. Das hat mich erstmal umgehauen und ich dachte schon, dass da demnächst die Trennungsglocken läuten.
Als ich mir dann aber angehört hab, was seine Argumente sind, hab ich nochmal einen anderen Blick darauf bekommen. Mein Freund meinte, dass ich ihm am Anfang vor allem wegen meinem Aussehen aufgefallen bin. Da wir uns eigentlich noch nicht wirklich kannten bevor wir zusammengekommen sind konnte ich das nachvollziehen und musste mir eingestehen, dass es bei mir ähnlich war. Außerdem sind ihm Berührung und Nähe sehr wichtig und da spielt der Körper schon eine Rolle. Für mich hat sich durch seine Ansicht der Blick auf meinen Körper verändert, in einem positiven Sinn. Ich nehm jetzt vor allem die Dinge mehr wahr, die ich an meinem Körper schön finde. Und ich hab dadurch erkannt, dass in einer Beziehung beides dazugehört, Charakter und Körper.
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