Carina
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Freitag, 26. Januar 2024
Ich war bei nem Vortrag, bei dem ne Frau gesagt hat: „Wir müssen öfter aufgeben!“. Dadurch hat sie mir ne völlig neue Perspektive auf das Thema gegeben.
Sie hat gemeint, dass Aufgeben voll gut sein kann. Weil man manchmal nur noch an Dingen festhält, um nicht für schwach oder erfolglos gehalten zu werden.
Ich konnte ihr sofort zustimmen. Wie oft hab ich schon Dinge durchgezogen, obwohl ich sie nicht machen wollte? Ich glaube, dass das Problem ist, dass ich Erfolg als Nicht-aufgeben verstehe. Und ich hab Angst, was andere über mich denken, wenn ich aufgebe. Dass sie denken, ich bin schwach oder einfach faul. Dabei macht es doch keinen Sinn, an Dingen festzuhalten, die ich eigentlich gar nicht wichtig finde. Und die ich nur durchziehe, weil andere es von mir erwarten.
Sicher, es gibt auch Momente, in denen man nicht aufgeben sollte. Wenn einem etwas wirklich am Herzen liegt zum Beispiel. Dann fühlt sich Aufgeben auch eher nach einem Verlust als nach einer Befreiung an. Wahrscheinlich liegt da der Unterschied.
Seit ich den Vortrag gehört hab, hab ich mir fett vorgenommen, immer genau zu überlegen, wie wichtig mir etwas wirklich ist. Wenn ich etwas nur durchziehe, weil ich denke, dass es andere von mir erwarten, ist Aufgeben ok, sogar gut. Und immer meine Entscheidung.