Carina
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Dienstag, 06. Februar 2024
Ich dachte Jahre lang: Ich bin extrovertiert. Und so hab ich mich auch immer verhalten. Ich hab keine Gelegenheit ausgelassen, mich mit Freunden zu treffen oder auf Partys zu gehen. Wirklich viel Zeit für mich blieb da eigentlich nie. Und ich hab auch gedacht, dass ich das gar nicht brauch.
So langsam bin ich mir aber unsicher, ob ich meine Energie wirklich so sehr aus sozialen Beziehungen ziehe. Ich glaub, dass ich bisher einfach davon ausgegangen bin, dass ich extrovertiert sein muss, um dazuzugehören.
Zum Beispiel ist mir aufgefallen, dass ich manchmal insgeheim froh bin, wenn meine Freunde auch wieder gehen und ich mein Buch weiterlesen kann. Oder wie sehr ich es brauche, dass mal vollkommene Stille um mich rum herrscht. Oder auch, wie sehr ich Smalltalk hasse und wie schwer es mir fällt, neue Leute kennenzulernen. Ob ich jetzt deshalb gleich introvertiert bin oder nicht ist wahrscheinlich gar nicht so wichtig. Ich muss ja keinem bestimmtem Rollenbild entsprechen. Mir hats schon was gebracht, einfach mal genau hinzuschauen, was mir wirklich gut tut. Und wozu ich in Zukunft vielleicht auch mal guten. Gewissens. einfach „nein“ sagen darf.