Paul
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Dienstag, 06. Dezember 2022
Na, waren eure Schuhe heute Morgen auch gefüllt? Dann war wohl der Nikolaus – der alte Gönner - heute Nacht da. Der hat übrigens noch mehr drauf, als Schokolade an Menschen zu verteilen. Nikolaus war ein Dude, der vor fast 2000 Jahren Bischof in Myra, in der heutigen Türkei war. Bei einer der Legenden über ihn geht’s um ein richtiges Wunder:
Es war eine heftige Hungersnot. Ein Schiff für den Kaiser in Byzanz lag gerade im Hafen der Stadt. Das war voll mit Getreide geladen. Also hat der Bischof Nikolaus die Seeleute gebeten, etwas Korn abzuladen, um den Menschen in Not zu helfen. Die sagten aber erst: Nope, wir kriegen Stress, wenn unsere Ladung nicht auf das Gramm genau beim Kaiser ankommt. Der Bischof hat sie dann so lange bequatscht, bis sie doch zugestimmt haben. Später beim Kaiser angekommen haben die Seeleute dann verwundert festgestellt, dass die Ladung noch genau das gleiche Gewicht hatte wie zu Beginn ihrer Reise. Und in Myra? Dort hat das Getreide, das abgeladen wurde, den Menschen t volle zwei Jahre gereicht.
Auf seine Art ist das irgendwie eine sehr aktuelle Geschichte. Wenn man an die ganzen Getreidefrachter aus der Ukraine denkt, die über die Türkei in die Welt geleitet werden. Ohne diese Schiffe würden viele Menschen weltweit hungern. Da ist heute an Nikolaus doch ein guter Tag, um nicht nur für die Schokolade in den eigenen Stiefeln dankbar zu sein. Sondern auch den Menschen auf den Schiffen, die das Getreide aus der Ukraine in der ganze Welt verteilen.
Paul
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Samstag, 01. Oktober 2022
In zwei Monaten beginnt die Fußball-WM in Katar. So richtig Vorfreude kommt bei mir aber noch nicht auf. Soll ich die WM im Fernsehen verfolgen? Oder lieber boykottieren? Ich bin da hin und her gerissen.
Die WM ist für mich schon immer das Highlight alle vier Jahre im Fußball. Aber der Austragungsort in Katar ist sehr problematisch. Die Arbeitsbedingungen beim Bau der Stadien waren katastrophal. Und auch sonst sind mangelnde Menschenrechte in Katar ein Thema: So steht zum Beispiel Homosexualität unter Strafe und es gibt kaum Rechte für Frauen.
Also was soll ich jetzt tun? Eine Möglichkeit wäre, die WM komplett zu boykottieren und kein Spiel anzuschauen. Eine andere Möglichkeit des Boykotts könnte sein, zwar die Spiele daheim anzuschauen, aber keine Werbeprodukte von Sponsoren oder offizielle Merch-Produkte der WM zu kaufen. So könnte ich zumindest verhindern, dass noch mehr Personen mit dieser WM Geld verdienen.
Am Ende bleibt es jedem und jeder selbst überlassen, ob und wie er oder sie die WM boykottieren möchte. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International will die WM gezielt nutzen, um auf die Menschenrechtsverletzungen öffentlich aufmerksam zu machen und so Verbesserungen für die Menschen in Katar zu erreichen. Das finde ich auf jeden Fall wichtig. Denn Fußball darf nicht wichtiger sein als Menschenrechte.
Paul
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Donnerstag, 29. September 2022
Bei besonders schlechten Nachrichten reden wir oft von Hiobs-Botschaften. Zeit für den kreuz&quer Background-Check: Wer war dieser Hiob und was hat er mit schlechten Neuigkeiten zu tun?
Die Geschichte von Hiob steht in der Bibel: Hiob hatte Tausende Tiere auf seiner Farm, viele Menschen haben für ihn gearbeitet und er hatte eine große Family. Sprich, er war ganz schön rich. Trotzdem war er nicht arrogant, im Gegenteil: Er war fromm und hat Gott geehrt. Hiob war also ein richtiger Gut-Mensch.
Aber dann beginnt das Unglück…Gott und der Teufel treffen sich und Gott gibt mit seinem Mustermenschen Hiob an. Der Teufel provoziert Gott und meint, Hiob sei gar nicht so gottesfürchtig, weil er ja alles habe, wann man sich nur wünschen kann. Daraufhin gibt Gott dem Teufel die Macht über alles, was Hiob gehört, außer dessen eigenes Leben. Big mistake. Der Teufel zerstört daraufhin nämlich alles, was Hiob besitzt. Er bringt alle Tiere und Arbeiter um und sogar die ganze Familie von Hiob tötet er. Aber trotz all dieses schrecklichen Leids verliert Hiob nicht seinen Glauben an Gott. Und am Ende belohnt Gott Hiob und hilft ihm wieder ein glücklicher Mann zu sein.
Echt eine krasse Geschichte… Mir ist nicht klar, warum Gott sich überhaupt auf den Deal mit dem Teufel einlässt und mit dem Glück Hiobs spielt. Nur gut, dass es Hiob am Ende wieder gut geht. Und diese Hoffnung nehme ich auch aus dieser Geschichte mit: dass es auch nach den allerschlimmsten Hiobsbotschaften irgendwann wieder aufwärtsgeht.
Paul
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Dienstag, 27. September 2022
Wir starten in den Herbst und Corona ist leider immer noch präsent. Mich macht das mittlerweile echt fertig. Kann dieses Virus nicht einfach verschwinden?
In der Bibel gibt es Geschichten, in denen Jesus kranke Personen heilt. Zum Beispiel die Heilung des Aussätzigen:
Aussätzige wurden damals Menschen genannt, die Hautkrankheiten wie Lepr, hatten, von denen man wusste oder vermutet hat, dass die ansteckend sind. Deshalb mussten die Personen außerhalb der Stadt leben. Einer dieser kranken Menschen kommt zu Jesus und fleht ihn an, ihn zu heilen. Jesus streckt seine Hand aus und berührt ihn. Sofort geht der Ausschlag weg.
Das ist mal eine nützliche Superpower – Krankheiten heilen! Aber ich frage mich da: Warum hat Jesus nicht gleich alle Menschen geheilt oder noch besser gleich alle Krankheiten ausgerottet, dann müsste auch niemand mehr leiden?
Echt nicht leicht zu beantworten… In der Bibel heißt es, dass diese Heilungsgeschichten etwas vom Reich Gottes zeigen. Sie erzählen davon, wie man im Reich Gottes lebt: Es wird es keine Krankheiten und kein Leid mehr geben.
Leider ist das noch nicht so weit. Noch leben wir nicht im Paradies. Aber Jesus hat versprochen, dass es irgendwann so weit ist. Und diese Hoffnung macht mir Mut. Und auch wenn wir noch nicht im Reich Gottes leben und es noch schlimme Krankheiten gibt, sind wir denen nicht hilflos ausgeliefert. Wir können Corona zwar nicht einfach durch Hand auflegen besiegen, aber wir können mit Schutzmaßnahmen und Medikamenten die Krankheit bekämpfen und so das Leid verringern.
Paul
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Sonntag, 21. August 2022
David gegen Goliath. Eine Redewendung, die oft, zum Beispiel beim Sport, verwendet wird, wenn es einen klaren Favoriten und einen krassen Außenseiter gibt. Ursprünglich stammt die Geschichte aus der Bibel:
Zwei Völker, die sich absolut nicht leiden können, stehen sich gegenüber. Israeliten und Philister. Beide Seiten sind ready für eine Schlacht. Auftritt Goliath – der furchteinflößendste Krieger der Philister – er macht sich lustig über den Gott der Israeliten und fordert einen Zweikampf. Dieser Kampf soll die Schlacht entscheiden. Aber keiner der israelitischen Soldaten traut sich. Auftritt David – ein Hirtenjunge. Er meint, über Gott lästern geht ja mal gar nicht und sagt, er kämpft. Also kleiner David gegen riesigen Goliath. Die Spannung steigt. Aber natürlich gewinnt der Außenseiter David und erschlägt Goliath mit einer Steinschleuder. Die Israeliten gewinnen den Krieg und David wird zum Helden. Ende.
Und da sage wer, die Bibel sei langweilig! Die Story könnte so in einer Game of Thrones Folge zu sehen sein. Als kleiner Junge habe ich die Geschichte gefeiert, weil ich es cool fand, dass der kleine, viel schwächere, aber eben smartere David gegen diesen großen Krieger gewinnt.
Heute bewundere ich besonders das Gottvertrauen Davids. Er hat sich Goliath gegenübergestellt und ihm ins Gesicht gesagt: Du bist vielleicht viel stärker als ich, aber ich kämpfe für Gott und er ist an meiner Seite. Sein Vertrauen in Gott hat ihm den Mut gegeben, diese unmögliche Aufgabe zu bewältigen. Ein solches Vertrauen in Gott wünsche ich mir auch.
Paul
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Freitag, 19. August 2022
Weißt du, was vor 60 Jahren passiert ist? Da war zum Beispiel gerade der Höhepunkt des Kalten Krieges mit der Kubakriese, die berühmte Schauspielerin Marilyn Monroe ist gestorben und: Meine Großeltern haben geheiratet. Seit 60 Jahren sind sie verheiratet. Das finde ich ganz schön krass. Wir feiern dieses Jahr ihre Diamantene Hochzeit
Nach 60 Jahren Ehe sind die beiden ein absolut eingespieltes Team. Es gibt eine klare Aufgabenverteilung, was Opa macht und für was Oma zuständig ist. 60 Jahre bedeuten viele schöne gemeinsame Momente, aber auch schwierige Zeiten. Meine Großeltern haben immer beides geteilt - die schönen wie die schwierigen Momente.
60 Jahre verheiratet – das wollen die beiden feiern – mit uns allen, ihren Kindern und Enkeln und ihren Freunden. Ihr Fest beginnt mit einem Gottesdienst. Denn sie wollen ihr Jubiläum auch unter den Segen Gottes stellen. Sie möchten Gott für die vergangenen 60 Jahre danken, für die guten Tagen und für das Durchtragen in schweren Zeiten. Und sie möchte um seinen Segen für ihre weitere gemeinsame Zeit bitten. Es ist für sie nicht selbstverständlich, dass sie schon so lange verheiratet sein können. Und ich finde auch, es ist ein Geschenk, wenn man so lange zusammenleben darf. Ein Geschenk Gottes.
Paul
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Donnerstag, 18. August 2022
August ist Urlaubszeit. Zumindest bei mir. Ich mache dieses Jahr eine kleine Städtetour in Norditalien mit dem Zug. Ich freue mich schon, Städte wie Mailand und Bologna zu erkunden. Ein bisschen Sorgen machen mir aber die vorhergesagten Temperaturen. Mein Plan ist es, einfach in Kirchen zu flüchten, wenn es mir zu warm wird. Davon sollten mir einige auf meiner Reise begegnen. Kirchen sind durch ihre großen Räume und dicken Mauern meist angenehm kühl. Neben der angenehmen Temperatur sind Kirchen auch ein spannender Ort, um etwas über die Geschichte der Stadt zu lernen.
Zum Beispiel der Mailänder Dom. An ihm wurde ca. 200 Jahre bis zur Einweihung gebaut und die Fassade wurde erst weitere 200 Jahre später fertiggestellt. So Großbaustellen waren auch damals schon eine echt langwierige Angelegenheit – mal ging das Geld aus, mal es gab politische Konflikte oder der Papst hat gewechselt und lieber anderes vorangetrieben.
Bei so alten Kirchen bin ich immer von dem Gedanken beeindruckt, wie viele Menschen wohl an diesem Ort schon Gottesdienst gefeiert haben. Das müssen beim Mailänder Dom sicher hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen sein – ziemlich faszinierend, dass ich mit meinem christlichen Glauben in so einer langen Tradition stehe. Ob die Menschen früher wohl auch in die Kirche geflüchtet sind, wenn es draußen besonders warm war?
Paul
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Dienstag, 16. August 2022
Sonniger, trockener, heißer! Eine Hitzewelle übertrumpft die nächste in Deutschland. Dieses Jahr erleben wir die Folgen der Erderwärmung schon sehr deutlich am eigenen Leib. Auf Temperaturen bis zu 40 Grad sind wir in Deutschland glaube ich einfach nicht gut vorbereitet. Städte müssten anders gebaut werden, damit sie sich nicht so aufheizen. Zum Beispiel mit begrünten Fassaden und mehr Parkflächen. Auch unsere Wälder und Flüsse müssten vor diesen Temperaturen besser geschützt werden.
Außerdem hat Hitze auch Auswirkungen auf die mentale Gesundheit. Ich zum Beispiel kann mich schlechter konzentrieren, bin nicht so belastbar und allgemein nicht so leistungsfähig. Zudem schlafe ich nachts schlechter und fühle mich insgesamt gereizter. Ich bin damit nicht auch nicht allein, so zeigen Studien der englischen Universität Chichester, dass Hitze sogar unser hormonelles Stress-System beeinflusst. Sprich: Große Hitze stresst uns.
Ehrlich gesagt macht mir die steigenden Temperaturen mit Blick auf die Zukunft wirklich Angst. Aber noch ist es nicht zu spät, einen kühlen Kopf zu bewahren und die nötigen klimaschützenden Maßnahmen zu treffen. Wir müssen es aber tun! Die Folgen werden wir sonst auch an der eigenen mentalen Gesundheit spüren.
Paul
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Sonntag, 10. Juli 2022
Was darf bei Sommer, Sonne und See im Jahr 2022 nicht fehlen: natürlich das Stand-Up-Paddeln. Oder wie ich es gerne nenne: Spazierenfahren auf dem Wasser. Man nehme ein aufblasbares Board und ein extra langes Paddel und schon geht es ab aufs Wasser. Was vielleicht noch vor ein paar Jahren Nischensportart war, ist mittlerweile voll im Trend.
Ich mache das sehr gerne. Am Anfang war es noch etwas wackelig. Nach etwas Übung gleitet man dann ganz easy übers Wasser. Das hat für mich irgendwie etwas Beruhigendes, ja sogar Meditatives. Es ist still um einen bis auf das leise Plätschern des Wassers beim Paddeln. Von oben kann ich die Fische im Wasser beobachten. Und das Blau des Wassers verschwimmt am Horizont mit dem Blau des Himmels.
Ich gehe gerne Stand-Up paddeln, wenn ich für mich sein will und zu mir kommen will. Oft lass ich meinen Gedanken dann freien Lauf und versuche alles aus dem Kopf zu bekommen. Auf dem Wasser erscheinen alle Probleme, die ich vielleicht am Ufer noch hatte, weit entfernt und ich spüre so einen inneren Frieden. Für mich ist das ähnlich wie Beten. Beim Beten versuche ich auch ganz zu mir und zu Gott zu finden. Ich erzähle Gott von dem, was mich beschäftigt. Manchmal bedanke ich mich für alles Gute, das ich erlebt habe. Manchmal bin ich auch wütend oder bitte Gott um etwas. Das Beten hilft mir, weil ich mich darauf besinne, was mir im Leben wirklich wichtig ist. Und ich finde es entlastend, wenn ich meine Sorgen, aber auch meine Freude mit Gott teilen kann.
Paul
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Freitag, 08. Juli 2022
Ich habe mir ein neues Fahrrad geleistet. Mit dem neuen Bike und zwei Freunden bin ich direkt mal ein paar Tage in der Schweiz unterwegs gewesen. Sprich Zelt und Schlafsack aufs Fahrrad gespannt und sonst so wenig Gepäck wie möglich mitgenommen – muss ja alles mitrumgefahren werden. Es gibt in der Schweiz ja doch auch den ein oder anderen Berg. Natürlich ist es schon nice, mit dem Rad bergab zu heizen, aber ich muss sagen: Auch den Berg hochzufahren hat mir viel Spaß gemacht. Das Coole dabei ist: Es warten gleich drei Belohnungen auf dich, wenn du dich einen Pass hochgequält hast!
Erstens bin ich immer sehr stolz auf mich selbst: ich habe die Challenge geschafft, so viele Höhenmeter hochzufahren. Und ich finde es beeindruckend zu sehen, was der eigene Körper so leisten kann.
Zweitens wartet natürlich auf der anderen Seite des Passes eine wunderschöne Abfahrt, die man dann wohlverdient runterdüsen darf.
Aber die beste Belohnung finde ich die Aussicht oben auf dem Pass. Auf der einen Seite erstreckt sich das Tal, aus dem man gekommen ist und auf der anderen Seite sieht man das neue Tal. Bei einem solchen Ausblick bin ich mega beeindruckt von der Schönheit der Welt. Ich denke mir dann, das ist zu schön und vollkommen, als das es einfach nur willkürlich oder zufällig entstanden sein kann. Da muss doch wer seine Finger im Spiel gehabt haben. Ich denke da an Gott. Und in so Momenten fühle ich mich ihm nahe. Und das nicht nur, weil ich auf dem Berg näher am Himmel bin.