Ellen
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Sonntag, 07. Januar 2024
Als es pünktlich zum ersten Dezember geschneit hat, ist das Chaos ausgebrochen. Die Bahn war überfordert, Fußgänger, Fahrradfahrer und Autos sind alle gleich durch den Verkehr geschlittert und viele sind einfach gar nicht aus dem Haus gegangen.
So viel Chaos der Schnee auch mit sich bringt, so schön ist er doch auch. Ich finde es einfach mega schön, wenn ich morgens aus dem Fenster schau und sehe, dass es über Nacht geschneit hat. Dann ist alles so friedlich und ruhig und die Welt glitzert irgendwie so auf ne ganz besondere Art.
Und das alles dank Millionen winzig kleiner Schneeflocken. Die Form von Schneeflocken wird von so vielen Faktoren beeinflusst, dass es quasi unmöglich ist, dass zwei identische Schneeflocken entstehen. Jede Schneeflocke ist einzigartig. Allein würde sie keinen großen Unterschied machen und auf dieser riesigen Welt untergehen, aber in der Masse kreieren sie etwas Wunderschönes und zauberhaftes.
Ich glaube das ist mit uns Menschen auch so: Alle sind einzigartig und wunderschön. Es gibt keinen zweimal. Allein etwas zu verändern ist fast unmöglich, aber in der Masse können wir die Welt zum Glitzern bringen und in einem anderen Licht zeigen.
Ellen
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Freitag, 05. Januar 2024
Bei mir hängt die Weihnachtsdeko noch. Und das darf auch noch eine Weile so bleiben. So viel Mühe, wie man sich da macht, alles schön herzurichten - Da darf sich der Aufwand ruhig auch lohnen und die Sachen müssen bei mir nicht nach 3 Wochen wieder weg. Und ganz offiziell sind wir ja auch noch in der Weihnachtszeit, die geht nämlich bis zum 6. Januar, bis zum Dreikönigstag.
Wenn ich ehrlich bin, kommt bei mir jetzt in der ersten Januarwoche erst so richtig Weihnachten an. Über die Feiertage bin ich so mit Familie und Besuchen beschäftigt und dann kommt gleich noch Silvester. Man kommt aus dem Feier-Stress gar nicht raus. Da tut mir diese erste Januarwoche richtig gut. Endlich kann ich mal zur Ruhe kommen und mir Zeit für das nehmen, um was es eigentlich an Weihnachten geht: die Tatsache, dass Gott Mensch wird und zu uns auf die Welt kommt.
Und wenn ich dann so da sitz, umgeben von Weihnachtsdeko und durchatmen kann, dann realisier ich, um was es an Weihnachten eigentlich geht. Da passiert was ganz besonderes, denn Gott kommt zu uns, in unsere Welt. Allein das ist es doch wert, alles so schön zu schmücken und zu dekorieren. Und dafür gönn ich mir jetzt am Anfang des Jahres ein paar ruhige Momente mitten in der Weihnachtsdeko.
Ellen
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Mittwoch, 03. Januar 2024
Seid ihr schon dazu gekommen, alle Weihnachtsgeschenke in Ruhe anzuschauen und wertzuschätzen? Ganz ehrlich: Ich nicht. Da sitzt man so um den Christbaum und verteilt die Geschenke, macht sie eher schnell schnell auf und hofft eigentlich nur, dass man bei den Anderen die richtige Idee hatte. Oh und wehe man vergisst sich bei irgendjemandem zu bedanken. Stress!
Manchmal macht mir das Schenken fast mehr Spaß als dann die Geschenke zu bekommen. Ich mag es mir Gedanken zu machen, was ich der Person schenken will. Was könnte gut zu ihr passen und was verbinde ich mit der Person? Ich finde persönliche Geschenke viel schöner, egal wie viel sie gekostet haben.
Das allererste Weihnachten war genau so ein Geschenk. Maria wurde ein Kind geschenkt, dass Gottes Sohn ist und später einmal ein großer Held wurde. Für Maria sicherlich ein wunderbares Geschenk, auch wenn sie das damals vielleicht gar nicht gleich gecheckt hat, was es einmal werden wird. Und trotzdem war von Anfang an klar, dass dieses Kind etwas ganz besonderes ist. Für Maria damals und für uns heute. Denn in dem Kind hat Gott gezeigt, dass er zu uns Menschen
kommen will. Er hat sich sozusagen uns selbst geschenkt. Und persönlicher geht’s ja wohl nicht?!
Ellen
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Montag, 01. Januar 2024
Heute beginnt ein neues Jahr. Dieses Jahr sogar 366 Tage, die wir gestalten und mit Leben füllen dürfen. Ich hab ja dieses Jahr keine Vorsätze, weil ich gemerkt hab, das klappt eh nicht. Und wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich auch gar nicht so genau, was sich groß verändern soll. Ich hab ja jetzt heut Nacht um Null Uhr nicht mein Leben nicht komplett umgekrempelt. Es ist kaum was anders, außer dass ich auf jeden Fall die nächsten paar Wochen immer einen Fehler machen werde, wenn ich irgendwo das Datum aufschreiben muss.
Ich find gerade am Anfang vom neuen Jahr ist der Druck immer riesig. Jetzt soll alles neu, muss alles besser werden. Dabei will ich vielleicht gar nicht so viel verändern, weil ich mit dem was ist, auch ganz zufrieden bin. Die Sachen, die mein Leben und meinen Alltag am meisten prägen, bleiben in diesem Jahr gleich. Und das find ich auch ganz gut so.
Deshalb ist mein Vorsatz für dieses Jahr, nicht alles verändern zu wollen. Sondern vielmehr das wertschätzen und genießen, was ich eh schon hab und was vielleicht manchmal zu gewöhnlich geworden ist. Ich find es richtig schön so ins neue Jahr zu starten, mit der Erkenntnis, dass vieles von dem, was ich hab und wie mein Leben läuft eigentlich richtig gut ist.
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Zitat: Deshalb ist mein Vorsatz für dieses Jahr, nicht alles verändern zu wollen, sondern das genießen, was ich eh schon hab.
Ellen
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Freitag, 24. November 2023
Ich lieb das Gefühl, wenns draußen kalt ist und dann durch das Fenster so ein warmer Sonnenstrahl auf meinen Rücken fällt. Das tut einfach so gut. Ich habs Gefühl ich brauch die Sonne, als ob ich auch sowas wie Fotosynthese betreiben würde. Meine Stimmung und meine Laune hängen irgendwie mit dem Wetter zusammen. Scheint draußen die Sonne, hab ich gleich gute Laune und bin motivierter. An so Tagen dagegen, wo s draußen gar nicht richtig hell wird, da kann ich mich manchmal kaum aufraffen irgendwas zu tun.
Das kommt natürlich jetzt im Winter häufiger vor. Und darum bin ich viel am Fenster und hab gefühlt immer Kerzen an, damit wenigstens bisschen Licht und Stimmung da ist. Aber mit Sonne kann das halt einfach nicht mithalten.
Die Worte in der Bibel, die Hoffnung machen werden manchmal mit Licht verglichen. Sie sind „wie eine Lampe, die in der Dunkelheit brennt, bis der Tag anbricht und das Licht des Morgensterns eure Herzen hell macht“, so heißt es wörtlich in 2. Petrus 1,19. Hört sich also genau nach dem an, was ich an so trüben Tagen brauch.
Wie gut, dass wir ab nächster Woche Advent haben und auf Weihnachten zu steuern. Im Advent bereiten wir uns nämlich genau darauf vor: dass Jesus, der später als genau der Morgenstern bezeichnet wird, auf die Welt kommt.
Ellen
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Donnerstag, 23. November 2023
Eine Sache, die ich echt gar nicht leiden kann ist es, wenn man mich nicht ausreden lässt oder mich nicht beachtet. Ey, da könnt ich ausrasten, das nervt mich so. Das ist so ein blödes Gefühl. Vielleicht kennst du das auch.
In der Bibel gibt es auch eine Frau, der geht es genau so. Die Frau von Pilatus, das ist der, der Jesus zum Tod verurteilt. Die Frau wird in genau einem einzigen Satz in der Bibel erwähnt. Sie lässt, ihrem Mann eine Nachricht bringen, während der Prozess um Jesus läuft. Darin steht, dass Jesus unschuldig ist und sie deshalb in der Nacht schlecht geschlafen hat und einen Alptraum hatte. Pilatus bekommt die Nachricht und reagiert einfach gar nicht drauf – zumindest wird in der Bibel nicht davon berichtet.
Das macht mich wahnsinnig, die Frau bringt so viel Mut auf, eine Verhandlung zu stören und ihr Mann zeigt 0,0 Reaktion. Ich glaub ich wäre ausgerastet an ihrer Stelle. Vielleicht hat sie das ja auch gemacht, das weiß man nicht.
Ich finds cool, dass in der Bibel von ihr berichtet wird, wenn auch nur ganz unscheinbar. Zu der Zeit hatten ganz klar Männer das Sagen und trotzdem wird von der Frau, die so unwichtig scheint, berichtet. Denn so finde ich immer wieder Personen oder Emotionen, an denen ich andocken kann oder mit denen ich mich identifizieren kann
Ellen
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Dienstag, 21. November 2023
Ich hab letztens noch einen übrig gebliebenen Glückskeks von Silvester gefunden. Notiz an mich selbst: Knapp ein Jahr später schmecken die nicht mehr und sind von der Konsistenz her eher schlabberig. Das einzig gut erhaltene an dem Glückskeks war der Zettel mit dem Spruch.
Meistens stehen da ja eher so horoskopartige Sprüche drin, manchmal auch ganz schön wildes Zeug und irgendwie wiederholt sich alles. Ich geb da eher nicht so viel drauf. Aber ich hab mich mal gefragt: Was für eine Weisheit würde ich denn in einen Glückskeks schreiben? Was würde ich einer unbekannten Person wünschen oder was wäre so ein Satz, den die Person einfach mal wieder hören muss, was will ich jemand Wildfremdem zusprechen?
Zugegebenermaßen sind mir da auch erstmal die Standard-Sprüche eingefallen und nix neues oder kreatives. Insgesamt eher wenig zufriedenstellend. Irgendwie ist es richtig schwierig eine Botschaft oder ein Wunsch so kurz und knapp zu formulieren.
Aber ich habs geschafft und eine Glückskeks-Weisheit formuliert. Und auch wenns vielleicht nix neues ist, find ich kann man das nie zu oft hören. Deshalb kommt hier mein Glückskeks-Spruch für dich: Du bist wertvoll und geliebt. Einfach so wie du bist.
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Sonntag, 01. Oktober 2023
Ich hab dieses Jahr auf meinem Balkon Tomaten angebaut. Letztes Jahr war das irgendwie nicht so erfolgreich, aber dieses Jahr konnte ich sogar richtig was ernten. Einen Schönheitspreis haben die zwar nicht gewonnen, aber geschmacklich waren sie ein Highlight. Ich konnte beobachten, wie aus so einem kleinen Samen eine riesen Pflanze und dann sogar wieder Früchte werden. Schon faszinierend.
Das hat mir mal wieder gezeigt, wie viel Arbeit hinter unseren Lebensmitteln steckt und dass es gar nicht selbstverständlich ist, dass wir einfach immer genug zu Essen haben und im Supermarkt die Regale im Normalfall voll sind. Das ist schon richtig krass und ich bin sehr dankbar, dass ich auch dann Tomaten essen kann, wenn die auf meinem Balkon nix werden.
Um dafür Danke zu sagen, feiern viele Christen heute Erntedank.
Ich finde es cool, da einen Tag und in der Kirche sogar ein Fest zu haben, an dem ich dran erinnert werde, dass ein reich gedeckter Tisch nicht selbstverständlich ist. Dass da ganz schön viel Arbeit dahinter steckt. Und dass wir Menschen da auch einfach von Gott abhängig sind, der die Natur und das Wetter und somit auch die Ernte schenkt. Für mich Grund genug einfach mal innezuhalten und dankbar zu sein.
Ellen
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Freitag, 29. September 2023
Vieles aus der Schule und dem Studium vergisst man ganz schön schnell. Ich erinner mich aber noch genau daran, wie ich in der Vorlesung saß und eine Diskussion um Flüchtlinge los ging. Und was mir daran am meisten hängen geblieben ist, ist als unser Dozent uns erklärt hat dass das Wort Flüchtling meistens falsch benutzt wird. Sind die Menschen nämlich mal in Deutschland angekommen und haben eine Unterkunft oder sogar eine Wohnung, dann sind sie Geflüchtete. Sie sind angekommen. Flüchtlinge sind noch unterwegs und auf der Flucht.
Heute ist der nationale Tag des Flüchtlings. Und in meinem Kopf war sofort die Frage: Ist da Flüchtling das richtige Wort oder müsste es Geflüchtete heißen? Ich finde es geht beides. Denn es geht ja darum, auf das Thema aufmerksam zu machen.
Oft hagelt es Kritik am Umgang mit Geflüchteten. Dabei vergessen wir ganz oft, was eine Flucht eigentlich für die Menschen bedeutet. Sie verlassen ihre Heimat und oft auch ihre Familie, lassen alles zurück und hoffen auf ein besseres Leben. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das jemand freiwillig macht. Und egal ob Geflüchteter oder Flüchtling – es sind Menschen, mit einem Bedürfnis nach Sicherheit und einem erfüllten Leben. Das ist
genauso berechtig, wie mein eigenes.
Ellen
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Mittwoch, 27. September 2023
Salut, heute mit Ellen
In meinem Sommerurlaub hab ich das beste aus meinen Französischkenntnissen gemacht. Arg viel war da zwar vom Abi nicht mehr übrig, aber ich bin durchgekommen. Spontane Gespräche waren eher schwierig, ich musste mir immer vorher überlegen, was ich sagen will, Rückfragen waren mein Untergang. Aber irgendwie hab ich s geschafft.
Ein Wort, an dem ich im französischen hängen geblieben bin war ‚Bitte‘. Die Franzosen haben dafür nämlich kein Wort sondern eher so eine Redewendung: S’il te plait – wenn es dir gefällt. Irgendwie hats mir das angetan. Übersetzt würde das ganz schön schräg klingen: Würdest du mir das Brot geben, wenn es dir gefällt. Aber eigentlich ist da was total Wahres dran.
Wie viele Dinge tun wir einfach nur so aus einem Pflichtgefühl raus? Die andere Person hat ja schließlich Bitte gesagt, dann muss ich das ja eigentlich tun und der Bitte auch nachkommen. Aber was würde passieren, wenn wir die Sachen nur noch machen, weil es uns gefällt.
Vielleicht ein riskantes Experiment, vielleicht würden Dinge liegen bleiben. Aber ich glaube auch, dass das den Dingen, die wir tun, viel mehr Wert geben würde. Denn wir tun ja nur noch das, was uns wirklich gefällt. Kein Pflichtgefühl mehr. Das tut mir gut und würde das, was wir tun ganz schön Aufwerten.