Isi
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Samstag, 20. Juli 2024
Am Samstag ruft mich mein Kollege an und fragt, wo die Kiste ist. Ich bin total erschrocken. Die Kiste. Mist! Ich hab vergessen, wie ausgemacht die Kiste rauszustellen. Er musste jetzt extra früher los und einen Umweg fahren… Es war mir super peinlich und sehr unangenehm. Ich hatte die Aufgabe für meinen Kollegen übernommen. Er hat sich auf mich verlassen. Und ich habs einfach vergessen. Ich hab ihm direkt gesagt, wie leid es mir tut und um Entschuldigung gebeten.
Als ich ihm ein paar Tage später im Büro begegnet bin, war aber alles gut zwischen uns. Es gab keine komische Stimmung. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mir noch etwas nachträgt. Ich habe in dem Moment erlebt, wie es ist, wenn einem vergeben wird. Es steht nichts mehr zwischen einem. Ich hatte echt Sorge vor dem Zusammentreffen. Dass es komisch wird, der Vorfall noch zwischen uns steht. Aber das war nicht so.
Ich bin dankbar für die Vergebung. Vielleicht war es nichts Großes für meinen Kollegen. Aber genau damit fängt es an, anderen auch die kleinen Dinge zu vergeben und es nicht nachzutragen. Und das tut gut.
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Donnerstag, 18. Juli 2024
Was müsste man ändern, das auf einen Schlag die Welt besser wär? Keine Ahnung, was eure Idee ist. Ich habe vor kurzem einen spannenden hottake dazu gehört: Unzufriedenheit. Der Autor Jonas Goebel sagt:
“Unzufriedenheit ist das wahre Problem dieser Welt. Wer zufrieden mit seinem Leben ist, ist friedlich und freundlich. Bedeutet, je zufriedener die Welt, desto weniger Gier, Ungerechtigkeit und Gewalt gibt es.”
Keine Ahnung, ob es alle Probleme der Welt lösen würde. Aber ich kann mir gut vorstellen dass die Welt ohne Unzufriedenheit besser wäre.
Eine Sache fehlt mir bei ihm aber, nämlich was zur Unzufriedenheit führt: Das Vergleichen.
Ich finde das Problem daran ist gut in einer Geschichte aus der Bibel auf den Punkt gebracht: Ein Mann sucht morgens auf dem Marktplatz Menschen für die Arbeit im Weinberg und macht mit ihnen ein Tageslohn aus. Später am Tag braucht er noch mehr Leute und stellt noch ein paar Arbeiter ein. Am Ende des Tages bekommen aber alle gleich viel Lohn, ob sie den ganzen oder nur den halben Tag gearbeitet haben. Genau so viel, wie er mit den ersten Arbeitern vereinbart hat. Die werden sauer und beschweren sich, weil sie doch viel mehr geleistet haben als die anderen Arbeiter.
Sie ärgern sich, weil sie sich mit den anderen vergleichen. Obwohl sie genau das bekommen haben, was sie vereinbart haben.
Unzufriedenheit durch Vergleiche eben. Ich wills anders machen. Mehr auf das sehen, was ich hab und dankbar dafür sein. Das macht mich zufriedener – und vielleicht sogar die Welt besser.
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Dienstag, 16. Juli 2024
Morgen meld ich mich. Diesen Satz denke ich ziemlich oft.
Aus morgen werden dann oft Tage oder sogar Wochen.
Mir fehlt oft die Kraft auf Nachrichten zu antworten. Manchmal ist die Antwort im Kopf eigentlich klar, aber ich bekomme sie nicht formuliert. Ich verschiebe es und dann wird die nur Hürde immer noch größer. Und irgendwann ist es so unangenehm nicht geantwortet zu haben, dass ich gar nicht mehr antworte.
Ich weiß , dass keine Freundschaft es über lange Zeit aushält, wenn sich nur eine Seite bemüht. Darum hab ich überlegt, was helfen kann.
Ich versuche nachsichtig mit mir zu sein. Denn wenn ich mir Druck mache, führt es meistens nur zu totalem Rückzug. Und dann versuche ich meinen Freundinnen und Freunden zu erklären, warum es mir gerade schwerfällt, den Kontakt zu halten. Das kostet Mut. Den habe ich aber. Weil ich weiß, was für wertvolle Freundschaften ich habe, die es auch mittragen, wenn ich wenig Kraft hab und nicht perfekt bin. Dafür bin ich dankbar.
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Donnerstag, 06. Juni 2024
Der Moment, wenn ich im Urlaub an einem gedeckten Tisch sitze und mich am Frühstücksbuffet bediene, ist einfach ein Highlight. Ich liebs.
Aber ehrlich gesagt, werde ich da schnell judgy. Ich sehe oft Leute, die ihre Teller vollschaufeln und am Ende die Hälfte wegwerfen. Das kann ich nicht verstehen, denn im Hotel gibt es genug für alle.
Wenn ich mich dann innerlich abgeregt habe, merke ich, dass ich gar nicht so anders bin. Im Alltag mache mir ständig Sorgen, zu kurz zu kommen. Quasi wie an einem Buffet. Ah stimmt das gibt es noch, lieber noch die Versicherung abschließen, dass ja nichts passiert. Oh ja, und das T-Shirt kauf ich lieber zweimal, weils so gut passt und wenns im Angebot ist. Und lieber hier nochmal das Fenster putzen – nicht das jemand was Falsches denkt.
Am Ende des Tages ist mein Teller auch voll: Voll von Sorgen, die ich mir gar nicht machen müsste.
Eine ganz andere Perspektive hab ich in der Bibel gefunden. Da sagt Jesus “Sorgt euch nicht um euer Leben. Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch." (Matthäus 6, 25-26)
Das klingt vielleicht naiv, aber irgendwie sehr optimistisch. Und mir hilft es, den Fokus nicht zu verlieren. Sorgen lösen eben keine Probleme.
Seht die Vögel an. euer himmlischer Vater ernährt sie doch." Vielleicht könnte man diesen Satz auch ans Frühstücksbuffet hängen.
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Montag, 03. Juni 2024
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Eine Weisheit, die ich noch aus der Kindheit kenne. Damit wurde häufig erklärt, dass wir so ähnlich wie unsere Eltern sind. Völlig logisch – der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm. Umso spannender fand ich es, als ich auf Insta einen Beitrag gesehen hab, der das Bild weiterdenkt: "Ich bin kein Apfel, sondern ein exotischer Fruchtcocktail, der seine eigene Geschichte schreibt." Stand da auf einmal.
Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht.
Ich merke auch immer wieder, wie ich mir manche Eigenheiten durch meine Familie erkläre. Aber eigentlich bin ich doch ein Mensch mit einer ganz eigenen Persönlichkeit. Gott hat mir Fähigkeiten geschenkt, die mich einzigartig machen. Ich bin das Kind meiner Eltern, aber trotzdem noch so viel mehr. Meine Freundinnen und Freunde, Lehrkräfte, Filme, Musik, Influencerinnen und beeindruckende Persönlichkeiten – all die prägen meinen Cocktail eben auch. Ich bin kein Apfel. Ich bin ein Fruchtcocktail auf meiner eigenen Reise. In dem Fruchtcocktail ist bestimmt auch ein bisschen Apfel von meinen Eltern, aber eben auch ganz viele andere Dinge. Und immer mal wieder kommt auch noch was dazu.
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Sonntag, 12. Mai 2024
Irgendwie absurd. Ich war auf Madeira im Urlaub. Also das ist nicht absurd, aber wir waren mit dem Auto auf der Insel unterwegs. Alles traumhaft schön. Und dann fährt an uns eine Kolonne mit Autos vorbei. Alle mit Warnblinkern. Und mitten drin. Ein Leichenwagen. Aber nicht wie bei uns mit verhangenen Fenstern. Sondern ein Leichenwagen mit offenem Verdeck – so dass der Sarg zu sehen war. Total schön geschmückt mit Blumen.
Das ganze Setting – der Autokorso mit dem schön geschmückten Leichenwagen wirkt auf mich wie eine Abschiedsfahrt. Und das Thema Tod war plötzlich – mitten im Urlaub auf dieser wunderschönen Insel – total präsent – absurd eben.
Bei uns hab ich manchmal das Gefühl, der Tod ist ein Tabu-Thema. Es wird kaum darüber gesprochen und hat kaum einen Platz im Alltag. Alles was damit zu tun hat, wird möglichst versteckt oder ins private geschoben. Öffentlich trauern, dass macht man nur bei großen Fußballern oder richtig bekannten Prominenten.
Nach einem Moment des Nachdenkens fand ich den Umgang mit dem Tod auf Madeira nicht mehr befremdlich, sondern richtig schön. Ich hatte den Eindruck auf Madeira wird der Tod nicht hinter Vorhängen versteckt. Nein, er wird geschmückt und zelebriert.
Ich glaube, das ist heilsam. Und ich hab eine Vermutung: Dort wo der Tod so zum Alltag dazugehört, ist es auch leichter damit umzugehen?
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Freitag, 10. Mai 2024
Urlaub im Süden! Ich liege am Pool, genieße die Sonne und höre plötzlich ein lautes Kinderlachen. Ich musste direkt grinsen und hatte ein gutes Gefühl. Das Lachen des Kindes war so ehrlich und ansteckend. Einfach wunderbar! Und nicht nur das Lachen von Kindern ist toll. Sondern auch, dass sie ehrlich sind und sich nicht verstellen.
Ich glaube, das hat auch Jesus begeistert.
In einer Geschichte wird erzählt, wie die Kinder zu Jesus kommen wollen, aber Erwachsene sie wegschicken. Vermutlich weil sie dachten, dass Jesus besseres zu tun hat, als sich mit Kindern zu beschäftigen. Aber falsch gedacht: Jesus wollte sie bei sich haben. Er wird richtig wütend und sagt: Lasst die Kinder zu mir kommen. Ihnen gehört der Himmel!
Ich glaube, Jesus will damit aber vor allem sagen, dass wir Kinder nicht unterschätzen sollten und sogar was von ihnen lernen können. Sie sind ehrlich und können richtig gut ihre Gefühle ausdrücken. Sie lachen zum Beispiel nicht, weil es erwartet wird, sondern weil sie es witzig finden. Sie lassen es aber auch ehrlich zu, traurig oder wütend sein. Krass, was Jesus da sagt. Und: wie wild wird bitte der Himmel, wenn Kinder da das sagen haben? Ich freu mich drauf.
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Mittwoch, 08. Mai 2024
Wer kennt’s nicht: Computerprobleme, die einen fast in den Wahnsinn treiben.
Letztens war ich mal wieder kurz davor, mein Laptop aus dem Fenster zu schmeißen. Zum Glück hat mir Luki noch rechtzeitig seine Hilfe angeboten. Luki arbeitet als IT Experte und kennt sich richtig gut aus, so war das Problem schnell behoben. Was für mich unlösbar war, war für ihn 5 min Arbeit und gar kein Problem. Luki ist nicht nur ein Profi in Sachen Technik, sondern auch ein echter Freund.
Wenn jemand Hilfe braucht, ist Luki da. Ganz egal, ob es um einen defekten Laptop geht oder um persönliche Probleme – auf ihn kann ich mich verlassen. Und genau das macht ihn zu einem wahren Helfer in der Not.
Ich finde so jemanden wie Luki ist ein riesen Geschenk. Oft bin ich damit beschäftigt, erstmal auf meine eigenen Probleme zu schauen. Da ist es richtig inspirierend, wie Luki seine Freundschaften lebt. Mit einem Blick für die anderen. Seine Bereitschaft mit dem was er kann, anderen zu helfen. Dafür bin ich echt dankbar – und mein Laptop auch
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Montag, 06. Mai 2024
Nur noch 10 Tage, dann hab ich endlich Urlaub.
Nur noch 10 Wiederholungen durchhalten, dann hab ich das Workout für heute geschafft.
Nur noch eine Stunde bis zum Feierabend.
Ehrlich gesagt hab ich solche Gedanken oft im Alltag. Ich schleppe mich von Frist zu Frist, von Highlight zu Highlight, von Traum zu Traum.
Ich ziehe meine Kraft oft aus dem, was kommen wird. Das gibt mir nicht nur Kraft und sondern auch Motivation auf etwas hinzuarbeiten. Und manchmal auch den nötigen Druck um etwas fertigzustellen.
Aber ich glaube es ist genauso wichtig, auch den Moment, das Hier und Jetzt wahrzunehmen. Nicht immer nur auf etwas hinzuleben. Bewusst im jetzt zu sein und daraus Lebensfreude zu ziehen.
Wie das geht – ich glaube paradoxerweise, in dem man sich Zeit nimmt zurückzuschauen. Ich mach das ganz einfach mit einem Dankbarkeitstagebuch – einem schönen Notizbuch, in dem ich mir jeden Abend aufschreibe, für was ich an diesem Tag dankbar war.
Und hoffe, dass ich zwischen Träumen und Dankbarkeit ganz viel Gegenwart erlebe.
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Samstag, 13. April 2024
Patin zu werden war schon immer ein großer Wunsch von mir. Klingt vielleicht erstmal nach viel Arbeit, aber ich finde damit ist auch unglaublich viel Schönes verbunden.
Die Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, ist eine lange christliche Tradition und ein besonderes Ehrenamt. Die Aufgabe von Pateneltern ist es die Eltern bei der christlichen Erziehung zu helfen. In der evangelischen Kirche endet die Patenschaft mit der Konfirmation also ca. mit 14 Jahren. In der katholischen Kirche endet das Patenamt nie.
Für mich bedeutet Patin zu sein, das Kind durch sein Leben zu begleiten, vom Glauben zu erzählen und für es da zu sein. Patin heißt für mich Bezugsperson neben den Eltern zu sein, denn nicht alles kann und will man mit ihnen besprechen. Ich würde mit dem Kind Ausflüge machen, ihm die Welt erklären und dabei christliche Werte vermitteln.
Als Pateneltern ist man also wie zweite Eltern für das Kind da, übernimmt Verantwortung und ist Vorbild. Klar, dass man sich als Eltern gut überlegt, wem man die Patenschaft anvertraut. Ein Kind so zu begleiten, das ist schon echt was Besonderes.