Isi
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Samstag, 04. Januar 2025
Das hätte jetzt echt nicht passieren müssen. Ich hatte total vergessen meinen Urlaub rechtzeitig zu buchen. Aus den schönen Plänen wurde nichts. Und die Idee Freunde zu überraschen war verpasst. Als ich das realisiert habe, war ich richtig sauer. So ein Mist.
Vielleicht liegt es daran, dass ich vom Dorf komme, aber für mich ist Mist nicht nur was Schlechtes. Mit Mist als Dünger können neue Dinge wachsen.
Ich versuche das Bild darum für mich als Lebenseinstellung zu nehmen. Man muss den Mist, den das Leben mit sich bringt nicht lieben, aber zu schauen, wie daraus was Gutes entstehen kann, schadet auch nicht. Ein Leben ohne Fehler und Missgeschicke ist halt nicht möglich.
Dieser Blick hilft mir, wenn es um meine Missgeschicke oder auch um die von anderen geht. So kann ich das ganze trotzdem wohlwollend sehen und wir können schauen, wie es weitergeht, ohne ständig auf den Fehler herumzureiten.
Aus meinem verpassten Urlaub ist auch noch etwas Gutes entstanden. Ich hatte Zeit – und konnte die nutzen mich mit meiner beruflichen Zukunft zu beschäftigen – und an einem Bewerbungsgespräch teilzunehmen.
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Donnerstag, 02. Januar 2025
Hand aufs Herz: Welche Filme habt ihr so oft geschaut, dass ihr sie auswendig mitsprechen könnt? Also bei mir ist die BBC Serie Sherlock.
Einen Film den ich vor kurzem geschaut hab, kann ich zwar nicht auswendig, aber ein Zitat daraus ist mir voll im Kopf geblieben. „Mögen tut man, weil jemand gute Eigenschaften hat. Und Lieben tut man, obwohl einem nicht alles gefällt.“
Die Worte haben mich einfach unglaublich berührt. Da steckt einfach so viel Wahrheit drin. Oder anders gesagt: ich hab mich in den Worten wieder gefunden.
Ich finde Beziehungen mit Menschen, die ich liebe, nicht immer einfach. Eigentlich gibt es an allen Menschen, die ich richtig lieb hab, auch Dinge, die ich nicht so toll finde. Und trotzdem liebe ich sie. Diese Art von Liebe ist real und ehrlich – sie zeigt, dass wir Menschen nicht perfekt sind.
Ich finde das starke an dem Filmzitat ist, dass es deutlich macht, dass Liebe mehr ist als jemand toll zu finden. Es hat mir geholfen meine tiefen und langen Beziehungen zu verstehen – die halten eben nicht, obwohl manches nicht passt, sondern gerade deswegen. Weil ich bei diesen Menschen ihre nicht so tollen Eigenschaften aushalten kann. „Lieben tut man, obwohl einem nicht alles gefällt“.
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Dienstag, 31. Dezember 2024
Und auf was freust du dich im neuen Jahr? hat mich eine Freundin gefragt.
Ich weiß es nicht. Normalerweise freue ich mich auf geplante Reisen oder besondere Highlights. Doch dieses Jahr ist anders. Es gibt noch keine Pläne, weil ich gerade auf Jobsuche bin und nicht wirklich abschätzen kann, was 2025 für mich bereithält. Ohne Job kann ich halt auch keine Urlaube planen.
Nicht zu wissen, was im neuen Jahr kommt – das macht mir manchmal Angst. Aber gleichzeitig spüre ich auch eine Neugier auf das, was kommen könnte. Und ganz ehrlich: Auch die letzten Jahre, in denen ich einen Job noch hatte, gab es genug Überraschungen – Ungewissheit gehört dazu. 2023 hätte ich zum Beispiel nicht gedacht, dass ich mich dieses Jahr mich trauen würde, meinen Job zu kündigen. Was im 2025 auf mich zukommt, kann ich zwar versuchen zu planen, aber am Ende kommts doch anders.
Manchmal ist der Weg ins Unbekannte der aufregendste Teil des Lebens.
Auch wenn ich noch nicht weiß, was kommt – ich freue mich darauf, es herauszufinden.
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Montag, 30. Dezember 2024
Noch zwei Tage und dann ist die Zeit zwischen den Jahren vorbei.
Zwischen den Jahren – keine Ahnung, ob ihr jemand kennt, der das noch sagt. Aber ich find irgendwie passt die Bezeichnung für die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester ganz gut. Diese Zeit dazwischen hat etwas Besonderes für mich. Wie so ein Pauseknopf, bevor das neue Jahr losgeht.
In diesen Tagen versuche ich mir bewusst, Zeit für mich zu nehmen. Ich blicke zurück auf das vergangene Jahr, schwelge in Erinnerungen und reflektiere alles, was passiert ist. Gleichzeitig schaue ich nach vorne: Was kommt auf mich zu? Worauf kann ich mich freuen und was fordert mich jetzt schon heraus?
Zurück- und nach vorne schauen – das tut mir gut. Nach einem vollen Jahr brauch ich das, um einfach mal alles zu sortieren. Nur so bin ich bereit, um mit Motivation ins neue Jahr zu starten. Und einen Tag hab ich noch!
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Sonntag, 24. November 2024
Wer kennts nicht: die Aussicht auf ein freies Wochenende, endlich mal wieder Ausschlafen so lange man will. Mein Problem vor zwei Wochen: Ich hatte auch noch Pläne mit Freunden gemacht. Wir wollten ein Wochenende wegfahren. Die Entscheidung war ein richtiger struggle, aber ich habe mich am Ende gegen das gammeln auf dem Sofa und für die Gemeinschaft mit meinen Freunden entschieden.

Die gemeinsame Zeit hat dann auch einfach so gut getan. Wir waren wandern, haben in der Therme entspannt, gemeinsam gekocht und bei Brettspielen gemeinsam gelacht. Diese Momente haben mir nicht nur Freude geschenkt, sondern auch neue Kraft gegeben. Es ist beeindurckend, wie sehr so Gemeinschaftsmomente – Achtung Kitschig – das Herz erfüllen und den Kopf frei machen. In der Bibel steht dazu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Diese Worte durfte ich jetzt erleben.

Gerade nach einer schwierigen Entscheidung und einem stressigen Monat war es für mich genau das richtige auch wenn ichs nicht gleich erkannt hab. Die Zeit und den Spaß mit meinen Freunden, war so viel besser als alleine zu gammeln und auszuschlafen.
Das Wochenende hat mir gezeigt, dass ich nicht allein bin. Und ich hab wieder mal erlebt, dass Gott uns oft durch die Menschen um uns herum begegnet. Echt krass, wie viel Kraft so ne Gemeinschaft gibt!
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Donnerstag, 21. November 2024
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, fallen mir sofort die Abende ein, an denen ich mit meiner Familie auf dem Sofa saß und wir gemeinsam unsere Lieblingsserien geschaut haben. Frisch gebadet saßen wir zusammen und haben Unser Charly, Um Himmels Willen oder in aller Freundschaft angeschaut.
Vor den Zeiten von Netflix und Disney Plus war es etwas Besonderes, wenn endlich die Serie im Fernsehen weiterging. Den durfte man wirklich nicht verpassen, da man es nicht einfach nachschauen konnte. Diese Momente waren nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Art von Gemeinschaft. Und solche Serien und Filme hatten die Kraft, Geschichten zu erzählen, die uns zum Lachen bringen oder zum Nachdenken anregen.

Ich glaube, das ist bei den Serien und Filmen heute immer noch so. Dadurch, dass wir aber quasi immer alles schauen können, geht manchmal der Wert etwas verloren.
Oft werden Serien und Filme als bloße Ablenkung wahrgenommen. Dabei können sie so inspirierend sein. Sie zeigen uns verschiedene Arten zu leben und die Welt zu sehen– manchmal sogar solche, die uns herausfordern. Ich hab durch verschiedene Serien gemerkt, dass queer sein für mich absolut normal wurde. Es wurde mir in den Serien vorgelebt.

Heute, am Weltfernsehtag will ich mir überlegen, was ich anschauen. Nicht nur zum Zeitvertreib. Ich möchte überlegen: Was berührt mich? Welche Werte werden vermittelt? Und beim Serie schauen heute Abend dann das Handy komplett zur Seite legen.
Isi
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Dienstag, 19. November 2024
Ich habe gekündigt. Und das war für mich wie ein Sprung ins kalte Wasser.
Eine Entscheidung zu treffen, die vieles verändert, ist nicht einfach. Doch ich hab mich trotzdem getraut. Ich habe meinen Job gekündigt. Erst war ich ziemlich traurig, dann kam das Gefühl des Verlusts und der Unsicherheit. Ja irgendwie auch das Gefühl des Scheiterns. Ich hab mich schließlich mal für genau den Job entschieden und mich lange wohlgefühlt.
Ganz bald hat es sich aber auch nach Befreiung angefühlt. Es war, als würde ein schwerer Rucksack von meinen Schultern fallen. Ich hab schon länger damit gestruggelt, ob das nicht vielleicht eine Option ist. Jetzt hab ichs getan.

So ne Veränderung ist – wie ein Sprung ins Kalte Wasser eben auch – mit Angst verbunden. Aber es ist auch ne Möglichkeit neu zu beginnen.
Manchmal muss man loslassen, um Platz für etwas Neues zu schaffen und Veränderungen sind Teil des Lebens.

Bei der Entscheidung hat mir ein Bibelvers Kraft gegeben. Gott sagt da (Matthäus 28,20): „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.“ Das hat mich daran erinnert, dass ich darauf vertraue, dass Gott mich auch in Zeiten des Wandels nicht allein lässt. Ich glaube, dass er mich auf meinem Weg begleitet und das gibt mir Mut, neue Schritte zu wagen. Durch dieses Vertrauen ist es spannend zu erkennen, dass in der Unsicherheit auch Chancen liegen können– Chancen zum Wachsen und Entdecken.
Isi
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Sonntag, 27. Oktober 2024
So ich hab alle Uhren wieder eine Stunde zurückgestellt, denn heute Nacht war mal wieder Zeitumstellung.
Während ich so durch die Wohnung gelaufen bin und alle Uhren gesucht habe, hab ich mir ein paar Gedanken zur Zeit gemacht. Ich frage mich oft: Wo ist eigentlich die Zeit geblieben? In meinem Alltag voller Ablenkungen – das Handy, Social Media oder der ständige Druck, immer produktiv sein zu müssen – verliere ich manchmal den Blick für das Wesentliche. Ich habe gemerkt, dass ich mir bewusst Zeit für die Dinge nehmen muss, die mir wirklich wichtig sind: Freunde treffen, Hobbys nachgehen oder einfach mal abschalten.

Wie kostbar die Zeit ist, zeigt mir auch ein Vers in der Bibel. Da betet ein Mensch: „Meine Zeit steht in deinen Händen, Gott.“ Das gibt mir Hoffnung, weil es mir zeigt, dass Gott auch in meinem hektischen Alltag wirkt. Er schenkt mir die Möglichkeit, meine Prioritäten neu zu setzen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Manchmal schon durch einen kleinen Gedanken, in dem er mich Luft holen lässt und so meine Rastlosigkeit durchbrochen wird.

Ich möchte lernen, meine Zeit nicht nur mit „Zeitfressern“ zu verbringen, sondern sie aktiv zu gestalten. Die eine Stunde mehr, die ich heute bekommen haben, finde ich ist eine super Chance einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen: Was ist mir wirklich wichtig? Und genau dafür nehm ich mir heute Zeit.
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Freitag, 25. Oktober 2024
Ein Sommerfest bei einer Beerdigung? Klingt unpassend, aber für mich war es eine richtig gute Erfahrung. Vor einiger Zeit ist in meinem engeren Umfeld jemand viel zu früh verstorben. Eine Person, die für mich ein Vorbild war.

Die Nachricht war hart. Es war so unbegreiflich und traurig. Natürlich bin ich zur Beerdigung gegangen, um mich verabschieden zu können. In den allermeisten Fällen sind bei uns ja bei einer Beerdigung alle in schwarz gekleidet und im Anschluss gibt es ein ruhiges Trauerkaffee.
Bei dieser Beerdigung war es anders. Wir wurden gebeten, bunte Kleidung zu tragen und im Anschluss gab es ein Erinnerungsfest. Das hat sich wie ein kleines Sommerfest angefühlt. Viel leichter.

Ich war anfangs etwas verunsichert. Schon die Frage, was ich anziehe, war dadurch richtig schwer. Aber als ich nach dem Tag abends im Bett lag, hab ich gemerkt, wie heilsam dieses Erinnerungsfest war. Klar waren wir traurig, aber eben auch dankbar. Wir konnten nochmals gemeinsam in Erinnerung schwelgen.
Es war dadurch keine schwere, anstrengende Beerdigung. Sondern ein schönes Erinnern und gemeinsames Abschied nehmen.
Wie gut, dass die Familie der Verstorbenen so mutig war, Konventionen zu brechen.
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Mittwoch, 23. Oktober 2024
Wenn ich einen Fehler mache, dann beschäftigt mich das oft ganz schön lang. Ich denke: „Oh nein, wie peinlich!“ Oder „Das hätte mir nicht passieren dürfen“ Ganz schlimm ist es, wenn andere mich darauf hinweisen. Das liegt daran, dass ich ganz tief verinnerlicht habe: „Ich darf keine Fehler machen“.
Das ist zu einem Glaubenssatz geworden.
Dabei gehören Fehler einfach dazu, weil wir Menschen sind. Jede und jeder von uns macht mal einen und das ist ganz normal!
Darum will ich mir einen neuen Glaubensatz antrainieren: „Fehler machen ist ok“
Wenn ich mir vorstelle, wie viel Druck ich mir nehme, wenn ich akzeptieren kann, dass Fehler Teil des Lebens sind. Wäre echt super. Anstatt mich schlecht zu fühlen, könnte ich aus meinen Erfahrungen lernen und wachsen.
Ich weiß, dass es Zeit braucht einen Glaubenssatz zu verinnerlichen. Doch ich möchte anfangen Fehler heute weniger als Rückschlag und mehr als Chance zu sehen. Dieser Glaubenssatz passt auch super zu meinen christlichen Überzeugungen: ich glaube, dass Gott uns geschaffen hat, so wie wir sind und uns liebt – mit allen unseren Fehlern. Gott sieht nicht nur meine Schwächen, sondern auch mein Potential. Ich bin gespannt passiert, wenn ich mir erlaube unperfekt zu sein. Gott erlaubt es mir auf jeden Fall.