Carina
Anhören
Freitag, 22. März 2024
Gestern hatte ich meine allerletzte Therapiestunde. Eineinhalb Jahre hab ich meine Therapeutin fast jede Woche gesehen. Und jetzt bin ich einfach wieder auf mich allein gestellt.
In der Therapie konnte ich all meine Probleme mit ihr besprechen. Und hab mich so im Umgang mit meinen Ängsten viel sicherer gefühlt. Deshalb hatte ich jetzt auch total Schiss, wie es ist, wenn diese Unterstützung wegfällt.
Als ich das meiner Therapeutin erzählt hab, hat sie mich nur angelächelt. Sie meinte, sie würde mich ja nicht gehen lassen, wenn sie nicht wüsste, dass ich es allein schaffe. Und, dass ich dran denken soll, was ich seit meiner ersten Stunde schon alles erreicht habe.
Ich durfte mir ihre Notizen von damals durchlesen und war wirklich ein bisschen baff. Die Person, die sie da beschrieben hat, hatte Sorgen, die ich heute gar nicht mehr richtig nachvollziehen kann. Als wir gemeinsam reflektiert haben, was sich seither alles zum Positiven verändert hat, haben wir festgestellt, dass die meisten der Sorgen und Ängste von damals weniger geworden sind. Und manche sind sogar ganz verschwunden.
Ich vergesse viel zu oft, wie weit ich schon gekommen bin, wie stark ich geworden bin. Und dass ich stolz darauf sein darf. Dieses Gefühl will ich mir für die kommende Zeit bewahren.