Carina
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Dienstag, 14. November 2023
Ich war mit meinem Freund im Urlaub in Tallinn, das ist die Hauptstadt von Estland. Als ich mir die Urlaubsfotos nochmal angeschaut hab, bin ich vor allem bei denen aus dem alten Olympiastadion hängen geblieben.
Das Stadion wurde für die Olympischen Spiele 1980 gebaut – und zwar von Russland. Denn Estland hat damals noch zur Sowjetunion gehört. Das Stadion ist eins der vielen Dinge, die an diese Zeit erinnern. Auch wenn es spannend war, dieses alte Gebäude zu besichtigen, ist es doch mit ner Zeit verbunden, die sehr schrecklich für die Menschen damals war. Sie wurden nämlich von Russland unterdrückt und in ihrer Freiheit eingeschränkt. Zum Beispiel hat der Kommunismus, den Russland versucht hat einzuführen, das Ausleben ihrer Religionen bekämpft. Es hat mich wütend gemacht, dass die Menschen damals so fremdbestimmt wurden. Es war für mich auch total widersprüchlich, dass ein Stadion, in dem die Menschen ja eigentlich Spaß haben sollen, gleichzeitig ein Symbol für diese Fremdbestimmung und Unterdrückung ist.
Heute steht das Stadion für zwei Dinge: Für eine Vergangenheit, in der die Menschen unterdrückt worden sind und für die Gegenwart, in der sie frei sein können. Damit das so bleibt, finde ich es wichtig, die Geschichte zu kennen. Und mich dafür einzusetzen, dass sich eine so schreckliche Zeit nicht wiederholt.