Ida
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Samstag, 04. November 2023
Jemand hat etwas getan, was mich verletzt hat. Für mich ist es nicht leicht dieser Person zu verzeihen. Sie hat mir nämlich wehgetan, mich an einem verletzlichen Punkt getroffen. Seitdem trag ich das Thema mit mir herum und kann nicht so richtig abschließen. Und das fühlt sich nicht gut an.
Ich hab mir überlegt, wie ich damit umgehen kann.
Früher habe ich gedacht, dass Verzeihen so viel heißt wie vergessen oder vielleicht sogar leugnen. Aber jetzt weiß ich, dass das nicht stimmt. Was passiert ist, ist passiert, das kann ich nicht vergessen.
Ich glaub, darum geht es beim Vergeben auch nicht.
Es geht darum zu akzeptieren, was passiert ist und langsam die Wut, Traurigkeit und Enttäuschung loszulassen. Nicht nur für die Person, die mich verletzt hat, sondern vor allem für mich selbst. So lange ich mich nämlich daran festbeiße und nur daran denke, wie weh es mir tut, kann es nicht weitergehen. Denn erst wenn ich das loslasse, kann ich abschließen und die Wunde heilt langsam.
Vergeben hat also viel damit zutun, dass ich akzeptiere dass ich verletzt wurde, aber dass es auch weitergeht und ich in die Zukunft blicken kann. Und so kann ich Frieden mit der Situation finden und merken, dass es mir dadurch besser geht. Und im besten Falle wachse ich auch noch daran.