Paul
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Mittwoch, 12. April 2023
Kennst du schon den neuen Trend: Das Pilgern. Jap genau, ich meine, sich ein Ziel raussuchen und dann zum Teil über 100km mehrere Wochen lang einfach zu wandern. Also ich habe das ja noch nie gemacht, aber irgendwie finde ich das schon faszinierend.
Früher, also im Mittelalter, gab es das Pilgern auch schon. Anlass dafür war meist eine auferlegte kirchliche Strafe oder die Erfüllung eines Versprechens. Das klingt für mich ganz schön nach Pflicht. Ich würde sagen, das hat sich inzwischen aber gewandelt. Wer heute pilgern geht, macht das, weil er oder sie zu sich selbst kommen und die Beziehung zu Gott pflegen möchte. Dabei ist nicht der Endpunkt der Reise das Ziel, sondern der Weg ist das Ziel. Der Weg zu sich selbst und der Weg zu Gott, deshalb macht man sich auf die Reise.
Pilgerreisen gibt es im Christentum, aber auch in vielen anderen Religionen. Der berühmteste Pilgerort im Judentum ist Jerusalem. Und im Islam soll jeder freie, volljährige und gesunde Muslim – ob Mann oder Frau –, der es sich leisten kann, einmal im Leben nach Mekka pilgern.
Egal in welcher Religion, Pilgern ist immer eine Form, aus dem Alltag auszubrechen. Sich eigene Gedanken zu machen - über sich selbst – über sein Leben – aber auch über Gott und den eigenen Glauben. Ich muss schon sagen, mich reizt das inzwischen auch. Mal sehen, wann ich mich auf den Weg machen werde zu mir selbst.