Sabine
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Donnerstag, 18. November 2021
Bei Todesanzeigen sehe ich manchmal ein Symbol. Einen Kreis mit einem Punkt darin. Für mich ist das dann immer ein Hinweis, dass ein Pfadfinder verstorben ist. Denn das Symbol ist für Pfadfinder ein Wegzeichen und bedeutet: Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen. Das Symbol wird beim Schnitzeljagd-Spielen verwendet.
Wenn ich es aber im Netz oder in der Zeitung sehe, dann sehe ich auch das, wofür es noch steht: Für Pfadfinder, die ihre Aufgabe im Leben erfüllt haben.
Ich bin Pfadfinderin und habe versprochen, mein Bestes zu tun, die Welt ein wenig besser zu verlassen, als ich sie vorgefunden habe. Ich hab also versprochen eine Weltverbesserin zu sein. Ein Gedanke, den die meisten Pfadfinder, die ich kenne, irgendwann einmal versprochen haben.
Eine Mamut-Aufgabe und klar, ich kann’s nicht immer. Aber ich kann es immer wieder versuchen und mir auf jeden Fall wie ein Mantra hochhalten.
Wenn ich also den Kreis mit dem Punkt darin sehe, dann weiß ich, dass jemand gestorben ist. Der oder die hat was verändert und die Welt ein Stückchen besser gemacht. Und gleichzeitig mahnt mich der Kreis, ebenfalls mein Bestes zu tun.