Sabine
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Dienstag, 02. November 2021
Knallbunte Totenköpfe mit Blumen verziert und Frauengesichter, die kunstvoll wie ein Totenkopf bemalt sind. So sehen verschiedene Motive aus, die ich in letzter Zeit häufig im Netz gesehen habe. Sie nennen sich „Sugar Skulls“ und „La Catrina“. Und stammen aus dem Totenkult von Mexiko. Am 2. November feiern dort die Mexikaner den Día de los Muertos, ein Fest zu Ehren der Toten. Und das ist dort keine Trauerveranstaltung. Die Leute schmücken mit bunten Skeletten die Straßen und Gräber, singen und tanzen. Sie feiern einfach, denn für die Mexikaner gehören die Toten zum Leben dazu.
Find ich irgendwie ganz schön so den Tod im Leben zu integrieren. Ist für mich aber auch gewöhnungsbedürftig, weil kenn ich so aus Deutschland gar nicht. Als Katholikin bin ich mit dem Feiertag Allerseelen aufgewachsen, einem Tag zu Ehren der Verstorbenen, an dem ihre Gräber besucht werden. Nur wenn ich dann auf dem Friedhof stehe, sehe ich oft nur traurige Gesichter. Es ist ja auch nicht leicht von jemandem Abschied zu nehmen.
Der festliche Totenkult aus Mexiko zeigt mir aber, dass der Tod kein Trauerspiel sein muss. Und darum geht’s ja eigentlich auch an Allerseelen: Es gibt noch ein Leben nach dem Tod.