Tobi
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Dienstag, 29. August 2023
Ich hatte neulich so ein Bläschen auf der Zunge. Das war plötzlich da und hat mich jeden Tag genervt. Vor allem beim Essen und beim Zähneputzen – da war einfach immer dieses dumme Bläschen. Aber so plötzlich wie es gekommen ist, war es dann auch irgendwann wieder weg. Mir ist das erstmal gar nicht aufgefallen. Aber irgendwann beim Zähneputzen hab ich gemerkt: Ah, da ist ja gar nichts mehr. Ich hab dann ein kleines Danke an Gott geschickt. Nicht weil ich jetzt glaube, dass Gott da irgendeinen direkten Einfluss auf dieses Bläschen gehabt hat. Ich glaub nicht, dass Gott den Menschen Bläschen auf die Zunge setzt und die dann wieder wegmacht – das wäre irgendwie sehr seltsam. Es war eher so ein kurzes: Danke das es mir so gut geht. Danke dass ich gesund bin. An so vielen Tagen lauf ich ohne Bläschen auf der Zunge rum und merke es gar nicht. Seitdem hab ich schon öfter beim Zähneputzen dran gedacht, wie gut es mir geht und dafür dann kurz danke gesagt. Das ist für mich echt hilfreich: Den Fokus auf das zu legen wofür ich dankbar sein kann. Dankbar durch die Welt zu laufen. Manchmal schon witzig, wozu so ein kleines Bläschen gut sein kann.
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Samstag, 22. Juli 2023
Ich wurde gehacked. Und das ist ein richtig mieses Gefühl. Ich hatte ein mega schlechtes Email-Passwort und hab aber einfach drauf vertraut, dass das schon gut geht. Im Nachhinein hab ich gedacht: Wie konnte ich nur so naiv sein. Ich hab auf was vertraut, was überhaupt nicht sicher war. Das hat mich ganz schön verunsichert und hat mir Angst gemacht. So richtig entspannen konnte ich erst wieder, als ich ein richtig starkes Passwort erstellt hab. Für mich war das eine echt unangenehmes Erlebnis. Aber ich hab dabei was über Vertrauen gelernt. Nämlich gut zu überlegen worauf ich mein Vertrauen setz. Beim Computer sollte ich nur auf richtig starke Passwörter vertrauen. Und im Leben eben nicht auf Dinge, die schnell sozusagen geknackt werden können. Sowas wie Geld oder Erfolg im Beruf. Da freu ich mich, wenn ich das hab. Aber das kann man halt auch echt schnell verlieren. Im Leben versuch ich darum auf Gott zu vertrauen. Darauf, dass er es gut mit mir meint. Das heißt nicht, dass ich einfach naiv alles machen kann und hoffe, dass Gott die Sache schon schaukelt. Es ist mehr so ein Vertrauen, dass ich bei ihm geborgen bin und nicht die ganze Zeit darüber nachdenken muss, ob irgendetwas dieses Vertrauen knacken kann. So ähnlich wie bei einem richtig starken Passwort.
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Donnerstag, 20. Juli 2023
Ich war im Urlaub Wasserskifahren. In so ner Anlage, wo man im Kreis fährt - wenn mans kann. Als ich da zum ersten mal gestartet bin, hat es einfach geklappt. Aber danach bin ich immer wieder ziemlich ins Wasser geworfen worden. Ich hab aber nicht aufgegeben und weitergemacht. Das war ganz schön anstrengend. Und nach einer kurzen Zeit hatte ich keine Kraft mehr und Salzwasser in so ziemlich jeder Öffnung meines Körpers. Hinfallen, wieder aufstehen und weiter geht’s – das ist auf Dauer ganz schön anstrengend. Manchmal fehlt da einfach die Kraft um gleich wieder aufzustehen. Dann hilft es mir auch nicht, wenn mir jemand sagt: Ja du musst halt wieder aufstehen. Als ich beim Wasserskifahren nicht mehr konnte, hab ich ne längere Pause gemacht. Das hat geholfen. Nach ner Weile hatte ich wieder genug Kraft, und dann hats wieder besser geklappt. Was beim Wasserski klappt kann man sich fürs Leben merken. Manchmal braucht man ein bisschen Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Hinfallen und erstmal liegen bleiben ist manchmal vollkommen in Ordnung. Beim Wasserski, und sonst auch.
Tobi
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Dienstag, 18. Juli 2023
Wie ist denn dein ökologischer Fußabdruck? Das wurde ich neulich gefragt und sicherlich kennt ihr das Modell auch. Man trägt alle möglichen Werte in ne Tabelle ein: Wieviel Kilometer ich mit dem Auto gefahren bin, wie oft ich Fleisch esse, wie oft ich neue Klamotten kauf und so weiter. Mit diesen Infos wird dann der persönliche Fußabdruck berechnet, also wie sehr der eigene Konsum der Erde schadet. Die Idee vom ökologischen Fußabdruck soll zu einem bewussteren Lebensstil motivieren. Ich fand das Modell immer ziemlich nice. Und jetzt hat mir ein Kumpel erklärt, dass der ökologische Fußabdruck einfach nur eine Marketingaktion von einem Ölkonzern ist. Das hat mich ganz schön geärgert. Dem Ölkonzern gehts mit dem ökologischen Fußabdruck nämlich nicht um Umweltschutz. Sondern er will das Problem des Klimawandels auf mich als Verbraucher abwälzen und sich selbst aus der Verantwortung stehlen. So, dass dann nicht die Ölunternehmen das Problem sind, die mit dem umweltschädlichen Öl reich werden, sondern ich bin das Problem, wenn ich Auto fahre. So ein Verhalten kotzt mich ziemlich an. Die Verantwortung von sich zu schieben, zögert einfach richtigen Umweltschutz nur hinaus. Also an alle Ölunternehmen da draußen: rafft euch mal!
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Samstag, 10. Juni 2023
Plopp. Das erste kühle Bier ist offen, Die Sonne scheint, Würstchen liegen auf dem Grill. Diese Zeit fängt jetzt wieder an. Und ich liebs einfach mit Freunden zusammenzusitzen und zu grillen. Das geile beim Essen ist, dass einfach direkt gute Stimmung ist. Man macht was und nebenher kann man entspannt quatschen, oder halt auch nicht
Wahrscheinlich hat Jesus deshalb auch so oft mit Leuten gegessen. Anders als ich, aber nicht nur mit seinen Freundinnen und Freunden. Sondern er hat auch mit denen zusammen gegessen, mit denen sonst niemand was zu tun hatte. Menschen, die am Rand der Gesellschaft standen und sicher ganz schön alleine waren. Oft hat er sich sogar bei den Menschen so mehr oder weniger selbst eingeladen. Das wäre mir jetzt ein bisschen zu krass. Aber ich glaub beim nächsten Grillen überlege ich mal, ob mir jemand einfällt, der gerade alleine ist. Vielleicht ein Kumpel, den ich lang nicht mehr gesehen habe. Und den dann einladen zu einem entspannten Grillabend. Ich finde: Im Sommer gibt’s fast nichts Besseres.
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Donnerstag, 08. Juni 2023
Ich hab heute frei, und das find ich ziemlich nice. Grüße gehen natürlich auch an alle raus, die heut arbeiten müssen. Aber die meisten von euch werden wahrscheinlich auch frei haben. Wir haben frei, weil Fronleichnam ist. Das ist ein katholischer Feiertag, mit dem ich mich eigentlich noch nie so richtig beschäftigt hab. Ich bin evangelisch, von daher gab es da bei uns in der Kirche auch keinen Gottesdienst oder so. Und trotzdem kann wenn ich nem Katholik begegne, ihm ein schönes Fronleichnam-Fest wünschen. Denn auch wenn wir unterschiedlich glauben, kann man sich ja gegenseitig wahrnehmen und dem anderen zeigen, dass man sich für ihn interessiert. Ich find es spannend zu sehen, was für andere Menschen in ihrem Glauben wichtig ist. Und ich glaube der – oder diejenige freut sich auch, wenn er mekrt. Da interessiert sich wirklich jemand für meinen Glauben. Und vielleicht treffe ich ja mal einen Katholik, der mir erklären kann, was genau da eigentlich gefeiert wird. Aber jetzt erstmal an alle, egal ob ihr Fronleichnam feiert oder nicht: Ich wünsch euch nen schönen Feiertag!
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Dienstag, 06. Juni 2023
Ich war vor kurzem bei meinem Vater und da hat er so einen Baum zersägt. Und dann hat er mir voller Begeisterung die Jahresringe auf so einer Baumscheibe gezeigt. . An den Jahresringen kann man das Alter von so einem Baum bestimmen. Und man kann auf das Leben des Baumes zurückschauen: Breite Ringe zeigen gute Jahre an, in denen der Baum viel gewachsen ist, dünnere Ringe Trockenheit. Bei der Scheibe, die mir mein Vater gezeigt hat, waren auch echt viele Löcher und Risse drin. Die haben die Scheibe aber nicht hässlich aussehen lassen, sondern irgendwie sogar besonders schön. Ich hab gesehen, dass der Baum in seinem Leben alles Mögliche durchgemacht hat. Wenn ich an mein Leben denke, wünsche ich mir, dass mir das auch mal so geht. Dass ich irgendwann zurückgucken kann und sage: Hey, es war nicht alles gut, aber alles in allem war es schön. Es gab Risse in meinem Lebenslauf aber das gehört zum Leben dazu. Und auch wenn nicht alles perfekt ist, ist esdoch irgendwie Spannender, als wenn alles glatt verläuft.
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Samstag, 13. Mai 2023
Überall Wolken und dann ein Strahl Sonne, der voll durch die Wolken bricht. Das hab ich vor kurzem auf ner Bahnfahrt gesehen. Ich hab mich irgendwie direkt an so Filme erinnert, in denen Gott so dargestellt wird. Da kommt dann ein Licht vom Himmel und eine tiefe Stimme spricht. Manchmal wünsche ich mir, dass es bei mir genauso ist. Dass Gott direkt zu mir aus dem Himmel spricht. Aber als ich das Licht durch die Wolken gesehen habe, da war nichts. Da war keine Stimme. Irgendwie schade.
Aber andererseits: Immerhin ein Lichtstrahl. Manchmal ist der Himmel auch nur grau. Ganz ohne Sonnenstrahl. Dann muss ich auf meine Erfahrung und mein Wissen zurückgreifen, dass hinter dieser Wolkendecke die Sonne steckt. Und ich glaub so ähnlich würde ich auch meinen Beziehung zu Gott beschreiben. Auch wenn ich von ihm keine klaren Zeichen bekomme. Auch wenn keine Stimme aus dem Himmel zu mir spricht: ich weiß irgendwie, dass Gott da ist. Weil ich es früher schon erlebt habe. Eben so, wie die Sonne auch dann da ist, wenn ich Sie vor lauter Wolken nicht sehen kann.
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Donnerstag, 11. Mai 2023
Ich bin nicht der Klügste. Das fällt mir gar nicht so leicht das zu sagen. Ich mein: Ich wäre gern der klügste. Aber ich bin’s nicht.
Ich mach euch mal n Beispiel. Vielleicht kennt ihr das: Ihr unterhaltet euch ganz entspannt mit ein paar Leuten und plötzlich dropped jemand n Fremdwort. Ihr habt keine Ahnung was das Wort bedeutet – Aber um nicht aufzufallen grinst ihr lieber und tut so als ob ihr das Wort versteht. Ich hab das schon öfter so gemacht und muss sagen: Das fühlt sich irgendwie nicht gut an. Ich bin in dem Moment unehrlich zu den Leuten um mich rum oder zumindest zu mir selbst. Deshalb mach ich das mittlerweile anders. Immer wenn ich irgendwo was nicht versteh, frag ich einfach nach: Hey was bedeutet denn das? Und oft ist es dann sogar so, dass andere voll dankbar für mein Nachfragen sind, weil sie das Wort auch nicht kannten. Ich mach mich dadurch ein bisschen verletzlich, weil ich zeige, dass ich nicht alles weiß. Das ich eben nicht der klügste bin. Aber ich war in de Moment ehrlich zu mir selbst. Und das fühlt sich richtig gut an.
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Dienstag, 09. Mai 2023
Meine Füße sind meine Müdigkeitsfühler. Immer wenn ich müde werde, werden die warm. Vor allem wenn ich so abends auf der Couch chille. Dann zieh ich manchmal meine Socken aus. Würde ich eigentlich auch gern bei Freunden machen. Find ich aber irgendwie unangebracht. Füße sind ja doch bisschen was Ekliges. Find ich zumindest. Und ich steh mit der Meinung auch nicht alleine da.
Auch vor 2000 Jahren – Also zur Zeit der Bibel – gab es so Regeln, dass die Füße nur vom untersten Knecht berührt werden durften. Und dann das: Jesus wäscht die Füße von seinen Freunden. Ein absoluter Tabubruch. Das hätte er eigentlich nicht machen dürfen. Er macht aber das was sonst nur die Knechte tun. Ich find das eine starke Geste. Er begibt sich damit auf die gleiche Stufe wie die Knechte. Nachdem alle dann auch ziemlich verwirrt sind erklärt Jesus, warum er das gemacht hat. Er sagt, dass er der unterste nicht mehr Wert ist als der oberste. Der Meister nicht mehr wert als der Knecht. Für Jesus sind alle Menschen gleich. Und ihm wärs glaub auch ziemlich egal, was für Füße wir haben.