Hans-Christian
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Montag, 10. Januar 2022
Die vier Schichten Klamotten sind angezogen, Mütze auf, Schuhe an und los gehts: Laufen. Ich mag das gern. Auch im Winter. Das Tollste: Wenn Schnee liegt und ich der erste bin, kurz nachdem es hell geworden ist. Wenn ich noch keine Spuren im Schnee sehe, meine Schuhe knirschen höre und die klare Luft atme, fühle ich mich frei. Es ist für mich, als wäre ich für einen Moment eins mit der Natur.
Ich komme raus aus meinem Alltag und vor mir liegt der Weg. Ein Bild, das für mich ein Symbol ist. Weil dieser Weg durch meine Spuren erst zu meinem Weg wird. Wenn dann noch die Musik im Ohr passt, motiviert mich das, den ganzen Lauf durchzuziehen.
Diese Motivation und Freiheit vom Laufen im Schnee vermisse ich manchmal im Alltag. Viele Wege sind einfach schon vorgegeben – ich muss Dinge abarbeiten und hab manchmal nicht die Freiheit, die ich beim Laufen spüre. Um dann auf andere Gedanken zu kommen hilft mir das. Immer wieder raus – auch wenn es kalt ist und der Wind im Gesicht auch unangenehm sein kann. So wie im echten Leben eben auch, wenn's mal nicht läuft.
Aber es ist mein Leben und mein Weg, der entsteht, weil ich im Schnee Spuren hinterlasse und frei bin, das Leben zu gestalten.