Anna R.
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Dienstag, 15. Juni 2021
Ich lebe mit meinem Freund zusammen und wir teilen uns die Hausarbeit untereinander auf. Uns ist es wichtig, dass wir beide ungefähr gleich viel machen. Deshalb fand ich einen Zeitungsartikel spannend, den ich vor kurzem gelesen habe. Über sogenannten „Mikrostress“. Damit wurde der Stress bezeichnet, der entsteht, weil man an viele kleine, aber wichtige Details denken muss. In dem Artikel ging es darum, dass in Familien mit Kindern oft Mütter allein die Verantwortung dafür tragen, dass alles rund läuft. Also zum Beispiel an den Arzttermin denken oder daran, dass im Stundenplan Sport steht und der Turnbeutel mitmuss. Eigentlich sind das Kleinigkeiten. Wenn man sie einzeln betrachtet, wirkt es fast lächerlich, dabei von Stress zu reden. Aber wenn sich Paare diese gedankliche Arbeit nicht aufteilen, dann kann es schon stressig werden. Mein Freund und ich haben noch keine Kinder. Aber auch wir müssen ja diese gedankliche Arbeit leisten und an vieles denken. Wir versuchen deshalb, auch diesen Stress fair zu verteilen, indem es klare Zuständigkeiten gibt: Ich kümmere mich zum Beispiel um die Finanzen und den Papierkram. Weil das viel Verantwortung ist, behält er mehrere andere Dinge im Blick: Er sorgt dafür, dass wir keinen Geburtstag vergessen und dass immer frische Wäsche im Schrank liegt. Es ist ok, wenn einer mal mehr macht oder eine Zeit lang den Überblick behalten muss. Aber insgesamt wollen wir, dass es fair bleibt. Das tut uns gut und unserer Beziehung.