Matze
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Sonntag, 07. März 2021
„Wie würdest du die Welt in einem Wort beschreiben?“ Das hat mich vor Kurzem eine Freundin gefragt. Ich musste ganz schön schlucken. Das ist keine einfache Frage. Ich denke da immer noch drüber nach. Die Welt ist so groß, wie soll ich das in ein einziges Wort packen? Es gibt allein so viele verschiedene Menschen: große und kleine, dicke Menschen, dünne Menschen, fröhliche, starke, schlaue und nette Menschen. Ich finde, die Welt ist ganz schön bunt. Und jeder Mensch trägt ein bisschen dazu bei, dass die Welt so bunt bleibt.
Und ich glaube, Gott liebt jeden einzelnen Menschen, so wie er ist. Er liebt die Menschen, die besonders stark sind, aber auch die, die nicht so stark sind. Er liebt die Menschen, die sich in ihrem Körper wohlfühlen, genau so wie die, die mit sich unzufrieden sind oder gerne anders wären.
In einem Wort würde ich die Welt also so beschreiben: bunt.
Und ich mag es, dass die Welt bunt ist. Denn das heißt für mich: Ich kann einfach so sein, wie ich bin. Und ich vertraue darauf: Gott liebt mich – genau so.
Matze
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Freitag, 05. März 2021
"Als Christ muss man immer brav und anständig sein. Das ist doch furchtbar langweilig" Das hat eine gute Freundin neulich zu mir gesagt. Ich glaube, viele Menschen haben so eine Vorstellung von Christen: Sie sind immer brav, lesen in der Bibel, gehen sonntags in die Kirche und sagen immer die Wahrheit. Ich glaube, wenn das wirklich so wäre, wäre ich nicht gerne Christ. Das klingt ganz schön anstrengend. Ich glaube, es gibt keinen festen Regelkatalog, was man tun muss, um Christ zu sein. Man muss also auch nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen. Für mich bedeutet Christ sein: Ich glaube, dass Gott die Welt und mich erschaffen hat. Natürlich ergeben sich daraus für mich auch Konsequenzen für mein Leben. Zum Beispiel, dass ich respektvoll mit andern umgehen möchte, weil sie auch von Gott geschaffen sind.
Aber ich weiß auch, dass ich nicht perfekt bin. Manchmal baue ich auch richtig Mist und bin gemein zu anderen Menschen. Das finde ich dann auch nicht toll von mir.
Aber ich bin deswegen trotzdem noch Christ und kann darauf vertrauen, dass Gott mich trotzdem immer noch genau so liebt, wie ich bin. Auch wenn ich mal was verbocke.
Matze
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Dienstag, 02. März 2021
Ich versuche seit einiger Zeit, mich vegetarisch zu ernähren. Es klappt noch nicht ganz zu hundert Prozent, weil ich einfach richtig gerne Fleisch esse. Aber zumindest denke ich bewusster darüber nach. Und ich habe es geschafft, meinen Fleischkonsum zu reduzieren. Es gibt ja auch viele leckere vegetarische Gerichte. Ich mache das aber nicht nur wegen der Tiere. In letzter Zeit gibt es viele Berichte über die Zustände in Schlachtbetrieben. Ich finde es ganz schrecklich, wie da mit den Mitarbeitenden umgegangen wird. Mir war das früher ehrlich gesagt einfach nicht so klar. In der Bibel heißt es, die Menschen sollen verantwortungsvoll mit der Welt umgehen. Das schließt natürlich auch die Menschen ein, die auf der Welt leben. Das bedeutet für mich, dass ich Verantwortung übernehmen will, wo ich es kann. Und wenn ich sehe, dass Menschen unter so miesen Bedingungen arbeiten müssen, dann will ich was dagegen tun. Und das geht in diesem konkreten Fall sogar ganz einfach: Ich mache mir beim Einkaufen bewusst, wo meine Lebensmittel herkommen und kaufe dieses Fleisch nicht mehr.
Matze
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Sonntag, 24. Januar 2021
Ich hab neulich von einer krassen Idee gehört, die ein Pfarrer mal hatte. Er ist als neuer Pfarrer in ein kleines Dorf gekommen. Sonntags wollte er einen Gottesdienst machen, aber die Kirche war leer. So ging das mehrere Wochen. Er hat sich dann was Besonderes überlegt: Er wollte die Kirche beerdigen. Er hat eine Todesanzeige in der Zeitung veröffentlicht und eine große Beerdigung geplant. Richtig viele Leute sind an diesem Sonntag in die Kirche gekommen. Sie war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Leute wollten sehen, was der Pfarrer sich ausgedacht hatte. Vorne hatte er einen Sarg aufgestellt. „In diesem Sarg liegt die Kirche“, hat er zu den Menschen gesagt. Die Leute sind natürlich der Reihe nach nach vorne gegangen, um zu gucken, was in dem Sarg ist. Drinnen lag ein Spiegel. Die Menschen haben sich also selbst gesehen.
Ich weiß nicht, ob die Geschichte wirklich so passiert ist. Aber ich finde sie super spannend. Sie sagt mir, dass die Kirche nicht einfach ein abstraktes Ding ist. Ich bin die Kirche. Alle Mitglieder und alle, die Interesse haben, können Kirche sein. Sie besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Menschen. Und ich finde: Dadurch wird sie lebendig.
Matze
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Freitag, 22. Januar 2021
Einfach vergessen. Ich hab die Verabredung einfach vergessen. Mein Kumpel hat auf mich gewartet und erst als er mich angerufen hat, ist es mir wieder eingefallen. Ich hatte ein super schlechtes Gewissen. Aber er war ganz entspannt und meinte, das kann schon mal passieren. Aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass ich es verbockt habe. Und dass ich es irgendwie wieder gut machen muss.
Neulich hat einer zu mir gesagt: „Das schlechte Gewissen ist die Stimme von Gott“. Das glaube ich nicht. Ich glaube, wir sind selbst verantwortlich für unser Gewissen. Denn ich glaube, wir entscheiden selbst, was wir tun und können selbst sagen, was sich gut und was sich schlecht anfühlt. Gott hat uns Orientierungshilfen gegeben. Zum Beispiel, dass uns andere Menschen nicht egal sein sollen. Oder dass wir aufeinander Rücksicht nehmen sollen. Dadurch können wir ungefähr wissen, was gut und was nicht so gut ist. Aber entscheiden können und müssen wir trotzdem selbst. Und das wirkt sich dann auf unser Gewissen aus. Deshalb achte ich drauf und will, dass es sich für mich „richtig“ anfühlt. Und wenn ich dann doch mal was verbocke, tut es mir gut zu hören: War ja gar nicht so schlimm. Wie mein Kumpel, als ich ihn vergessen habe.
Matze
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Mittwoch, 20. Januar 2021
Was ist ein Menschenleben eigentlich wert? Über diese Frage wird schon lange nachgedacht. Manche berechnen dann den finanziellen Wert einzelner Körperteile. Mariah Carey zum Beispiel hat ihre Beine für über 700 Millionen Euro versichern lassen. Andere verfolgen den Transfermarkt beim Fußball. Der eine Sportler ist soundso viele Millionen wert, der andere ein bisschen mehr oder weniger. Ich frage mich in letzter Zeit oft, was mir eigentlich ein Menschenleben wert ist. Ich hab keine Millionen auf dem Konto und möchte mir auch keinen Fußballspieler kaufen. Aber ich denke, das Leben von jedem Menschen ist unendlich viel wert. Deswegen müssen wir es schützen. Ich trage zum Beispiel oft eine Maske. Auch dann, wenn man es nicht muss. Ich weiß, dass ich Krankheiten übertragen kann, auch wenn ich selbst keine Symptome habe. Klar ist die Maske im Gesicht nicht immer angenehm. Aber so stecke ich andere hoffentlich nicht an. Vielleicht kann ich durch diesen geringen Aufwand verhindern, dass jemand anderes einen schweren Krankheitsverlauf hat. Das ist mir das Tragen meiner Maske auf jeden Fall wert.
Matze
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Montag, 18. Januar 2021
Ich habe einen Traum. Das hat Martin Luther King in seiner berühmten Rede immer und immer wieder gesagt. Es ist jetzt fast 60 Jahre her, dass er diese Rede gehalten hat. Sein Traum war, dass alle Menschen gleich behandelt werden. Egal wie sie aussehen. Egal welche Hautfarbe sie haben. Egal welche Religion sie haben. Ich frage mich, was er wohl zu unserer Welt heute sagen würde. Ich glaube, dass sich dieser Traum leider noch nicht erfüllt hat. Dabei ist es eigentlich so einfach: Menschen sind wie sie sind. Manche Menschen sind bisschen größer, manche Menschen sind bisschen kleiner. Manche Menschen haben viele Haare, andere haben wenig. Manche Menschen sind so andere so. Als Christ glaube ich, dass alle Menschen von Gott geschaffen sind. Und alle Menschen haben die gleiche Würde. Das ist für mich Grund genug jedem Menschen mit Respekt zu begegnen. So kann ich meinen Beitrag leisten, dass der Traum von Martin Luther King wahr wird.
Matze
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Donnerstag, 17. Dezember 2020
Sommer, Sonne, Strand. Das verbinde ich mit Advent. Okay, wenn ich heute aus dem Fenster gucke, ist das nicht direkt naheliegend. Aber ich kann es erklären. Besonders freue ich mich in der Adventszeit über Lebkuchen. In all ihren Formen und Geschmacksrichtungen. Dominosteine und Zimtsterne. Ich liebe dieses ganze Weihnachtsgebäck. Und ich kaufe es auch gerne im Supermarkt. Aber Lebkuchen kann man ja nicht erst im Advent kaufen. Jedes Jahr werden Lebkuchen schon am Ende der Sommerferien verkauft. Wenn ich gerade im T-Shirt einkaufen bin und direkt vom Strandurlaub komme. Ich gehe in den Supermarkt, um mir ein kühles Getränk zu kaufen und sehe plötzlich ein großes Regal mit Lebkuchen. Ab dem Moment laufe ich jedes Mal daran vorbei und meine Vorfreude auf Advent und Weihnachten steigt. Kaufen tu ich die Lebkuchen da noch nicht. Aber ich freu mich umso mehr, wenn der Advent dann endlich kommt. Denn dann kaufe ich mir so viele Lebkuchen wie ich tragen kann. Dann beginnt für mich die Adventszeit mit ganz viel Schokolade, Marzipan und Zimt.
Matze
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Montag, 14. Dezember 2020
„Ich bin ein absoluter Weihnachtsfan“. So beschreibt sich ein Mann aus Duisburg. Deswegen bringt er jedes Jahr über hunderttausend Lichter an seinem Haus und im Garten an. Hell leuchten Sterne, Schneemänner und Tannenbäume. Wenn man nachts an seinem Haus vorbei läuft, denkt man bestimmt, es ist mitten am Tag. So hell ist es. Das finde ich ganz schön krass. Es ist richtig schön bunt und hell. Aber so richtig in Weihnachtsstimmung komm ich da nicht.
Obwohl ich auch Weihnachtsfan bin. Aber bei mir ist gar nichts groß beleuchtet. Bei mir steht seit dem ersten Advent eine Kerze auf dem Fensterbrett. Ganz klein und gemütlich. Das bringt mich in Weihnachtsstimmung. Und es drückt für mich aus, was an Weihnachten passiert: Gott kommt auf die Erde. Aber nicht mit einer großen Parade und ner dicken Limousine. Nein, er wird in einem Stall geboren. Um ihn rum sind Esel, Schafe und ein paar Hirten. Bei Gott ist alles ganz klein und bescheiden. Deshalb brauche ich also gar keinen großen Aufwand, um meine Vorfreude auf Weihnachten auszudrücken. Ein kleines Licht tut‘s auch.
Matze
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Sonntag, 08. November 2020
Ich gucke richtig gerne Serien an. Meine absolute Lieblingsserie ist South Park. Eine Zeichentrickserie. Der Humor und die Sprache sind manchmal richtig derb. Aber manchmal geht es auch um ernste Themen. Auch Jesus kommt als Figur drin vor. Ich finde das total cool, dass Jesus darin vorkommt. Meistens wird Jesus nämlich in der Serie ganz positiv dargestellt. Er hilft den anderen Figuren, wenn sie nicht mehr weiterwissen, gibt ihnen Ratschläge oder rettet ihnen sogar das Leben. Ich finde es ziemlich klasse, dass Jesus so selbstverständlich zu der Serie dazugehört. Er wohnt auch in der Stadt und hat ein kleines grünes Haus. Und manchmal klopfen die anderen bei ihm an der Haustür. Und Jesus hat immer Zeit für sie. Ich finde, das ist ein bisschen wie im echten Leben. Hier auf der Erde geht es manchmal auch ganz schön übel zu. Es gibt viel Streit und Ärger zwischen uns Menschen. Trotzdem glaube ich, dass Jesus auch bei uns ist. Jesus hat zwar auf der Erde keine Haustüre, aber wir können jederzeit zu ihm beten und er hat immer Zeit für uns.