Katharina
Anhören
Donnerstag, 06. November 2025
Sendedatum:
DASDING KreuzUndQuer ev Katharina „Bergliebe“ KW 45
Musikbett: C
Löschdatum: 7.12.2025
Nichts schmeckt so gut wie der Apfel, das Butterbrot oder die Schokolade auf einem Berg. Ich lieb das Gefühl, wenn man nach einer langen Wanderung endlich den Gipfel erreicht. Es tut gut, zu sehen, was man geschafft hat. So steinig oder steil der Weg hoch auf den Berg auch war, oben werd ich mit ner schönen Aussicht belohnt.
Ich kann gar nicht beschreiben, was alles so schön am Wandern in den Bergen ist. Ich mag das Gefühl, wenn ich allein mit meinen Gedanken bin und einfach mal nicht abgelenkt bin durch den Straßenverkehr oder durchs Handy. Irgendwie ist der Alltag in den Bergen mit all den Verpflichtungen und Erwartungen so fern. Ich kann mal aus ner ganz anderen Perspektive auf mein Leben schauen. Und ich glaub, mit den Gefühlen bin ich nicht allein. Egal mit wem ich unterwegs bin oder wem ich begegne: Es sind echt alle viel entspannter und gelassener in den Bergen.
In der Ruhe auf dem Berg sortiert sich plötzlich so vieles neu. Vielleicht liegt´s daran, dass ich dort das Gefühl hab, näher bei mir selbst zu sein. Und auch wenn das jetzt vielleicht ein bisschen naiv klingt: Bei dem, der größer ist als alles, was mich unten beschäftigt.
Lisa Joy
Anhören
Mittwoch, 05. November 2025
Mittwochabend, 18 Uhr. Während andere aufs Sofa fallen, tanze ich mich bei Zumba in Grund und Boden. Da mach ich nämlich gerade einen Kurs an der Volkshochschule. Und ich liebs. Eine Stunde lang dance ich ab und geb alles. Mir tut das richtig gut, einfach mal nichts denken, sondern in die Musik und Bewegungen eintauchen. Aber ich sags euch, ich war so aufgeregt, als ich mich angemeldet habe. Davor hatte ich nämlich noch nie Zumba gemacht. Es hat mich so viel Überwindung gekostet, dass ichs fast nicht gemacht hätte. Und zack, drei Wochen später bin ich voll im Game. Da hab ich mal wieder gemerkt, dass Neues auszuprobieren immer ein bisschen aufregend ist, sich aber so oft lohnt. Ganz viel davon, was mich nervös macht, stellt sich später als total unberechtigt raus. Deswegen will ich jetzt an neue Dinge anders rangehen. Nämlich mit der Frage: Wie werde ich mich wahrscheinlich fühlen, wenn ich die Sache drei Mal gemacht habe? Und meistens stelle ich fest, dass ich mich dann sicher und gut fühlen werde, weil die größte Unsicherheit die ist, dass ich mich an diesem Ort oder in dieser Aktivität eben noch nicht auskenne. Naja, und um das zu ändern muss mans halt einfach mal ausprobieren. Also, lets go, oder in meinem Fall, lets dance.
Katharina
Anhören
Dienstag, 04. November 2025
Es gibt vieles, das ich am Rennradfahren echt liebe. Aber es gibt eine Sache, die ich ganz besonders finde. Alle Rennradfahrer grüßen einander. Man hebt einen Finger vom Lenker oder man winkt sogar mit der ganzen Hand. Andere sagen Hallo oder lächeln. Das freut mich immer! Es ist ja echt nur eine kleine Geste, aber jedes Mal bringt sie mich selbst zum Lächeln und macht irgendwie gute Laune. Das find ich echt cool.
Und ich weiß gar nicht mehr, wo genau ich das gesehen habe – ob in einem Buch, Artikel oder im Internet – aber es macht wohl einen Unterschied, wenn ich mich morgens im Spiegel anlächel – zumindest als ich das mal ausprobiert hab, hat das funktioniert. Lächeln macht glücklich. Und wenn man sich selbst schon mit einem Lächeln begrüßt, dann macht man es doch auch gern bei anderen.
Bisschen schade, dass das Anlächeln oder Grüßen immer nur so ein Ding in verschiedenen Gruppen, wie bei Rennradfahrern ist. Und deshalb lächel ich einfach mal Leuten oder Gruppen zu, denen ich auf der Straße oder in der Uni begegne.
Lisa Joy
Anhören
Montag, 03. November 2025
Vor kurzem war der Last Soul Ultra und irgendwie hat mich das richtig gepackt. Das Prinzip ist ganz einfach: Jede Stunde muss man 6,7km laufen. Wie schnell ist egal. Aber: Wer zu Beginn der nächsten Stunde nicht wieder an der Startlinie steht ist raus. Und das geht so lange, bis nur noch eine Person übrig ist. Dieser Last Soul Ultra ging einfach mehrere Tage. In der dritten Nacht waren nur noch 2 erfahrene Sportler übrig, die schon über 400 Kilometer gerannt waren. 400! Die beiden haben alles gegeben. Ich mein, das muss man sich mal vorstellen. 3 Tage ohne Schlaf und ohne wirkliche Pause. Am Ende blieb nach 448,9km einer als Gewinner übrig, aber stolz können die alle auf sich sein! Ich fand das extrem faszinierend, was Menschen alles können, wenn sie alles geben. Während ich den Last Soul Ultra verfolgt habe, hab ich mich gefragt, ob es was gibt, für des ich alles geben würde? Am Ende kam ich bei ganz wenig Dingen raus: Freunde/Familie – und mein Glaube. Natürlich ist das etwas ganz anderes als ein Last Soul Ultra. Aber der Glaube gibt mir soviel Hoffnung, Geborgenheit und Kraft, dass ich denke dafür würde ich alles geben.
Jenni
Anhören
Sonntag, 02. November 2025
„Ich habe das Leben überwunden, bin befreit von Schmerz. Denkt an mich in stillen Stunden und lasst mich immer bei euch sein“ – das hat meine Oma kurz vor ihrem Tod auf einen alten, zerfetzten Schmier-Zettel geschrieben. Er liegt bis heute unter einem Engel in meinem Zimmer.
Sonntags waren wir oft bei ihr zum Mittagessen – danach wurde meist stundenlang gespielt. Wenn ich heute mit Freunden spiele, denke ich manchmal an sie. Sie hat mir alles beigebracht – mich aber nie einfach so gewinnen lassen. Fair Play, immer.
Mittlerweile ist ihr Tod schon 10 Jahre her und ich denk’ nicht mehr so oft an sie wie früher. Umso schöner find’ ich Tage wie Allerseelen. Der Tag ist extra da, um an die verstorbenen Liebsten zu denken. Der Gedenktag bringt mich dazu, mich bewusst an sie zu erinnern.
Dann gehe ich gemeinsam mit meiner Mutter zum Friedhof, um für all unsere Verstorbenen Kerzen anzuzünden. Ich finde es dann jedes Jahr total faszinierend, wie am Abend ein rotes Licht über dem Friedhof schwebt und ein sanfter Rauchgeruch in der Luft ist - einfach weil so viele Menschen sich zurückerinnern und auch Kerzen anzünden. Für mich ist das mehr als Erinnerung. Es ist, als würden wir zeigen: Die Liebe zu unseren Verstorbenen bleibt. Und vielleicht sind sie sogar näher bei Gott, als wir denken.
Jenni
Anhören
Samstag, 01. November 2025
Ich hab meinen Führerschein bekommen und bin auf dem Heimweg an einer Kirche vorbeigefahren. Und dachte: Warum nicht kurz Danke sagen? - fürs Bestehen. Also hab ich spontan für ein kleines Dankgebet angehalten.
Zufällig war auch unser Pfarrer da. Er hat sich mit mir gefreut – und mir als kleines Zeichen einen Christophorus-Anhänger geschenkt.
Christophorus ist einer der 14 Nothelfer und gilt als Beschützer der Reisenden. Der Legende nach war er ein Riese, der jemandem Mächtigen dienen wollte und lange niemand fand. Irgendwann riet ihm jemand, Gott zu dienen. Also nutzte Christophorus seine Kraft, um Menschen über einen gefährlichen Fluss zu tragen.
Eines Tages trug er ein Kind – das erst ganz leicht war. Doch mit jedem Schritt wurde es schwerer. Als würde er die ganze Welt auf den Schultern tragen. Später erkannte er: Das Kind war Jesus.
Dieser kleine Anhänger begleitet mich nun auf allen Reisen. Und bevor ich mit dem Auto losfahre, bete ich kurz zu Christophorus – für eine sichere Fahrt. Und dann fühl’ ich mich wirklich besser. Von all den Heiligen ist er der, der mir am meisten im Alltag begegnet.
Wenn ich an Christophorus denke, dann glaub’ ich nicht, dass mir nichts passiert. Aber ich glaub’: Ich bin nie allein unterwegs.