Lisa Joy
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Freitag, 09. Mai 2025
Kennt ihr Kintsugi? Das ist eine Technik aus Japan, bei der zerbrochenes Keramikgeschirr wieder zusammengesetzt wird. Natürlich bleiben dabei Risse übrig – die werden nicht etwa versucht möglichst unauffällig zu verstecken, sogar noch vergoldet. Dadurch wirken die Gefäße richtig schön und besonders und sind oft sogar mehr wert als davor. Diese Technik ist für mich ein richtig besonderes Bild für das, was in meinem Leben auch immer wieder die Realität ist. Nämlich, dass eben nicht alles gut ist, sondern manchmal in meinem Herz und meinem Leben Risse oder Scherben entstehen durch Streit, Krankheiten, Verlusterfahrungen. Wenn ich mich heftig gestritten habe, jemand, der mir nahe steht schwer krank wird oder eine Freundschaft sich verlieren. D Ich finde das Bild schön, dass Gott gerade durch die Risse, durch das was kaputt ist in unserem Leben leuchtet. Wir müssen nicht perfekt sein für ihn. Er sagt mir zu, dass ich für ihn auch in meiner Zerbrechlichkeit wertvoll bin. Mir tut das so gut zu wissen, weil ich manchmal das Gefühl habe, weniger schön oder nützlich zu sein, wenn bei mir eben nicht alles gut ist. Seit kurzem habe ich eine Kintsugi-Kaffeetasse – und werde jeden Morgen dran erinnert, dass Gottes Licht gerade dort scheint, wo etwas kaputt und zerbrochen ist.
Simon
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Donnerstag, 08. Mai 2025
80 Jahre. Ich denke da zuerst an ein Menschenalter, an den runden Geburtstag von Großeltern zum Beispiel. Der 80. Geburtstag bietet allen Grund zu feiern, schließlich hat man ein langes und bewegtes Leben hinter sich.
Heute können wir auch feiern, keinen Geburtstag, aber trotzdem 80 Jahre.
So lang ist es her, dass der Zweite Weltkrieg beendet und die Welt damit vom Regime der Nazis befreit wurde! Der 8. Mai 1945 war ein Tag, der die Welt verändert hat.
Heute vor 80 Jahren hatte das Grauen von Diktatur, Massenvernichtung und weltweitem Leid endlich ein Ende. Die Welt konnte langsam wieder aufatmen.
Überall wurde gefeiert. Es wurde die Freiheit gefeiert.
Lasst uns das heute auch tun: Die Freiheit feiern, in der wir leben! Die Menschen zu treffen und zu lieben, die wir wollen. Die Bücher zu lesen, die wir wollen. Den Beruf lernen zu können, den wir wollen. Und so viel mehr!
Diese Freiheiten haben ihren Anfang heute vor 80 Jahren. Seitdem wurden sie hart erarbeitet, zum Teil erkämpft und immer wieder verteidigt. Ich glaube Freiheit ist nichts, was einmal erreicht wurde, und wir dann einfach genießen können: Freiheit muss verteidigt werden. Sie muss erarbeitet und vor allem gelebt werden. Das mach ich heute: Dankbar sein und die Freiheit leben.
Lisa Joy
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Mittwoch, 07. Mai 2025
Ich bin gerne kreativ. Egal ob Acrylmalen, fotografieren, tanzen, in einer Band singen, Gedichte schreiben oder neue Rezepte ausprobieren. Es macht mir einfach Spaß, etwas zu gestalten und mich dadurch auszudrücken. Oft geht das aber in meinem Alltag zwischen Arbeit und ToDos unter. Was mir aber wieder neu klargeworden ist, dass wir es gerade in einer Zeit in der wir von Eindrücken überschüttet werden ganz dringend brauchen, uns auszudrücken. Ich glaube übrigens, dass wir das Kreativ sein von Gott haben. Dass Gott selbst unglaublich kreativ ist – ich mein, schaut euch die Welt an – und uns mit viel Freude geschaffen hat, Dinge zu gestalten. Letzte Woche hab ich mich deshalb mal wieder ganz viel kreativ ausgedrückt. Ich hab zum ersten Mal Kerzen bemalt. Das sah jetzt nicht gleich aus wie ein Meisterwerk, aber das ist egal. Mir geht’s eher um den Prozess. Dass es mir Spaß macht, etwas kreativ zu machen. Perfektionismus ist da fehl am Platz. Mich kreativ auszudrücken macht was mit mir. Ich fühl mich viel mehr in der Gegenwart angekommen, innerlich lebensfroh - und auch fokussierter und motivierter für die ToDos und Arbeit, dies ja trotzdem noch gibt. Also, let’s go, mal wieder was Kreatives machen. Die ToDos sind später immer noch da.
Simon
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Dienstag, 06. Mai 2025
„Du gehörst nicht dazu.“ Es gibt wohl wenig Sätze, die so weh tun. Ob in der Schule, unter Freunden, in der Gemeinde oder in der Gesellschaft – ausgeschlossen zu werden fühlt sich einfach falsch an. Und es ist einfach falsch.
Deshalb jetzt mal ne andere Perspektive: In der Bibel fängt alles mit Dazugehören an.
Als Gott den Menschen erschafft, heißt es im hebräischen Originaltext „adam“ – Fun Fact: deswegen wurde dann auch Adam der Name für den ersten Menschen. Aber das Wort heißt eigentlich ganz einfach: „Mensch“ oder sogar Menschheit. Dieses eine Wort schließt alle Menschen in sich ein.
Gott schafft am Anfang der Welt nicht nur einen oder zwei Menschen, sondern die ganze Menschheit, so bunt und vielfältig, wie sie ist!
Gott schuf die Menschheit. Punkt. Was gibt es denn dann noch zu diskutieren und zu bekriegen? Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes. Und deshalb sind es auch alle gleich wert, geliebt und geachtet zu werden. Alle Adams, alle Evas und alle anderen wunderbaren Menschen auf dieser Erde.
Lisa Joy
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Montag, 05. Mai 2025
„Die letzten Monate waren wild. Ich war richtig on Tour und habe nie länger als 2 Wochen an einem Ort verbracht. Das coole war: ich habe nicht im Hotel geschlafen, sondern bei ganz verschiedenen Menschen und Familien wochenweise mitgelebt. Und hab dabei so viel zum Bewundern erlebt, was ich mir abschauen möchte: Zum Beispiel möchte ich mich gerne so ernähren, wie die sechsköpfige Familie, die viel regional und frisch einkauft. Oder mach jetzt morgens auch manchmal entspannte Jazzmusik an, wie eine andere Familie, weil sich dann alles ein bisschen entspannter und besonderer anfühlt. Oder bin inspiriert davon, wie sich eine Bekannte in ihrem busy Alltag trotzdem Zeit nimmt, um jeden Morgen mit Gott ins Gespräch zu kommen, weil ihr das so wichtig ist. Kurzum, ich hab viel gelernt in den letzten Monaten und neue Vorbilder gewonnen. Das hat nur funktioniert, weil ich bei diesen Menschen einfach den normalen Alltag mitbekommen durfte. Und das war richtig cool - das war keine Show oder die beste Seite, die man mal für nen Nachmittagsbesuch auflegen kann, sondern das normale, verrückte, anstrengende Leben. Aber gerade das hat mir so geholfen, weil ich gesehen habe, wie bei anderen eine Morgenroutine funktioniert. Am meisten nehme ich aber mit, auch Menschen in meinen Alltag mithineinzunehmen, nicht nur in die fancy, aufgeräumten Teile meines Lebens, sondern in den ganz normalen Alltag. Denn das schafft echte Verbindung, Inspiration und tut richtig gut.
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Sonntag, 04. Mai 2025
REBECCA:
„With you, mit dir, contigo“, das war das Motto der Ministrantenwallfahrt nach Rom letztes Jahr. Und ich war zum ersten Mal dabei.
Ich bin schon seit fast zehn Jahren Ministrantin in der Kirche und liebe diese Arbeit. Ich helfe zum Beispiel dem Pfarrer während den Gottesdiensten und kann außerdem Zeit mit meinen Freunden verbringen. Doch im Alltag fällt es mir oft nicht leicht, zu meinem Glauben und meinem Engagement in der Kirche zu stehen. Viele Leute in meinem Alter reagieren komisch oder haben kein Verständnis dafür, dass ich gläubig bin und jede Woche freiwillig in die Kirche gehe. Sie finden, Kirche ist altmodisch und langweilig. Für mich bedeutet sie, meinen Glauben in einer Gemeinschaft leben zu können.
Genau deshalb war die Rom-Wallfahrt für mich ein ganz besonderes Erlebnis: Ich habe diese Gemeinschaft und den Halt, den sie mir gibt, ganz deutlich gespürt. Zum Beispiel als ich eine von 50.000 Minis auf dem Petersplatz war und auf den Papst gewartet habe. Als wir alle zusammen Lieder gesungen haben. Oder als wir uns wie Freunde gegrüßt haben, obwohl wir uns davor noch nie gesehen haben.
Das alles hat mir richtig gutgetan und mir gezeigt: Auch wenn es mir manchmal schwerfällt, zu meinem Glauben zu stehen, bin ich nicht alleine. Da draußen sind noch so viele andere junge Menschen, denen es genau so geht, wie mir. Und wir können uns gegenseitig stärken!