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Carina
Freitag, 13. Juni 2025
„Papst Franziskus ist tot.“ Das waren meine Worte – hier auf DASDING. Ich hatte die Ehre, einen Nachruf für ihn zu schreiben, vielleicht habt ihr den sogar gehört. Was ihr wahrscheinlich nicht wusstet: Ich habe diesen Text geschrieben, als Papst Franziskus noch gelebt hat. Denn Nachrufe entstehen für Menschen in der Öffentlichkeit oft schon vor deren Tod. Ich kann euch sagen: Es war komisch. Es hat sich irgendwie … falsch angefühlt. Eigentlich ist der Tod so was Riesengroßes, vor dem ich Ehrfurcht hab. Es ist ein einschneidendes Erlebnis, wenn jemand stirbt. Danach ist ja nichts mehr wie vorher. Weil ich den Text aber vorher geschrieben hab, hatte ich das Gefühl, damit was zu verkürzen – also dem Tod nicht den Raum zu geben, der ihm eigentlich zusteht. Ihn irgendwie „abzutun“. Natürlich weiß ich: Genau darum geht es ja bei einem Nachruf. Dem Tod Raum geben. Und ein Leben würdigen. Und trotzdem war es, als hätte ich was vorweggenommen. Einer meiner Kollegen, mit dem ich das Thema besprochen hab, hat mich dann aber noch auf einen ganz anderen Gedanken gebracht. Wenn der Tod so was Großes ist, vor dem ich Respekt hab, dann ist es doch eigentlich gut, sich vorher schon damit auseinanderzusetzen. Um sich darauf einzustellen sozusagen. Vielleicht habe ich dem Tod von Papst Franziskus damit sogar noch mehr Würde verliehen: Weil ich nur so die Möglichkeit hatte, mir Zeit zu nehmen und die richtigen Worte zu finden.

Wir

sind die Jugendredaktion der Evangelischen und Katholischen Rundfunkarbeit am SWR. Wir sind Azubis, studieren, haben gerade einen neuen Job angefangen... - und sprechen hier über Erfahrungen aus unserem Alltag, Fragen, die uns beschäftigen und unseren Glauben.

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