Ich hetze ganz oft von einer Situation zur nächsten: Während dem Frühstück fahren meine Gedanken schon zur Arbeit, dort angekommen denke ich an den Feierabend und den Haushalt und am Abend dreht sich dann alles um den kommenden Tag. Ich habe das Gefühl, dass ich ganz selten im Moment lebe, sondern nur über das nachdenke, was ich eigentlich schon hätte machen sollen. Das stresst mich mega.
Eine Arbeitskollegin hat mich auf „Achtsamkeitstraining“ aufmerksam gemacht. Irgendwie kommt das aus dem Buddhismus, im Christentum würde man wahrscheinlich meditieren dazu sagen, aber das kann auch unreligiös gesehen werden. Jedenfalls geht’s drum, dass ich die Natur ganz genau wahrnehmen, also alles genau betrachte und die Schönheit genießen soll. „Man sieht, hört und spürt“, hatte meine Kollegin gesagt, „Und man fühlt sich ruhig und friedlich, weil alles so sein darf, wie es ist“.
Ganz ehrlich: Ich hab´ das für total esoterischen Quatsch gehalten, aber ich habe es mal ausprobiert. Und das hat was gebracht! Ich bin einfach eine halbe Stunde spazieren gegangen, habe versucht, die ganze Natur in mir aufzusaugen und alles ganz genau anzugucken. Nach der halben Stunde hatte eigentlich keine Lust mehr, trotzdem mache ich das jetzt öfters. Denn dabei habe ich es geschafft, wirklich alles andere zu vergessen und nur den Moment zu genießen. Natürlich habe ich danach immer noch an alles gedacht, was die nächsten Tage noch so kommt, aber ich war viel entspannter und motivierter.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4899