Ich hab als Kind total gerne „Reise nach Jerusalem“ gespielt. Das geht so: Alle rennen um Stühle und wenn die Musik ausgeht, muss sich jeder ganz schnell einen Platz suchen. Aber es gibt einen Stuhl zu wenig und so fliegt in jeder Runde einer raus.
Manchmal erinnert mich mein Leben auch an dieses Spiel: zum Beispiel, wenn es um einen Sitzplatz in der Bahn geht. Oder wenn ich mich auf einen neuen Job bewerbe. Den kriegt schließlich auch nur einer und die anderen gehen leer aus.
Wenn ich jetzt an die „Reise nach Jerusalem“ denke, finde ich das auf einmal gar nicht mehr so toll. Das ist total der Stress! Vor allem, wenn es dann wirklich ums Gewinnen geht!
Die Adventszeit erinnert mich daran, dass ich nicht um jeden Preis die Erste sein muss. Denn an Weihnachten kommt Gott zu allen Menschen – nicht nur zu den Gewinnern. Deswegen hab ich auch keine Angst mehr, zu kurz zu kommen. Etwa wenn es darum geht, mit dem Nötigsten versorgt zu sein. Einen Job zu haben zum Beispiel und ein Dach über dem Kopf.
Und besonders im Advent versuche ich weniger an meinen eigenen Vorteil zu denken. Stattdessen achte ich darauf, was anderen gerade fehlt, um ihnen zu helfen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4832