Bevor ich vor einigen Monaten ein FSJ in Guatemala gemacht habe, hab ich mich eigentlich nicht so sehr mit meinem Glauben beschäftigt. Ich bin zwar damit aufgewachsen, aber in meinem Alltag hat er einfach kaum ne Rolle gespielt.
Als ich dann aber in Guatemala war, habe ich das erste Mal so richtig verstanden, welche Kraft der Glaube an Gott haben kann.
Die Menschen auf dem Land sind arm und haben oft nicht mehr als die Klamotten, die sie am Körper tragen. Sie kämpfen jeden Tag ums Überleben. Ich habe mich gefragt, wie man so eine krasse Armut überhaupt mental aushalten kann.
Im Gespräch mit den Leuten ist mir dann aufgefallen, dass es darauf eine einfache Antwort gibt: mit Gott. Sie beten jeden Tag, dadurch sind sie fröhlicher und auch entspannter.
Während in Deutschland zum Beispiel zu Beginn von Corona meine Familie und die meisten Freunde von mir pessimistisch gedacht haben, war die Stimmung in meinem Dörfchen in Guatemala gut. „Das Dorf wird durch Gottes Hand beschützt.“, so hat es eine Einheimische formuliert. Gott gibt Kraft, den Alltag oder auch Krisen zu meistern und zuversichtlich zu bleiben. Dieses positive Denken ist dort auch auf mich übergesprungen.
Seit ich erlebt habe, was Glaube in dem kleinen Dorf in Guatemala ausmacht, habe ich Gott für mich nochmal ganz anders kennengelernt und fühle mich geborgener, bin zuversichtlicher und hoffnungsvoller.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4809