An manche Dinge aus dem Biounterricht kann ich mich noch ziemlich genau erinnern. Zum Beispiel an das mit den dominanten und rezessiven Erbmerkmalen. Also Merkmale, die sich mehr bei der Vererbung durchsetzen und damit häufiger vererbt werden und welche die eben seltener auftreten. So ist ein spitzer Haaransatz an der Stirn ein dominantes Erbmerkmal, taucht also häufig auf. Ich weiß noch genau, wie wir uns dann in der Schule alle umgedreht und gegenseitig genau angeschaut haben: Wer hat alles einen spitzen Haaransatz und wer nicht.
Und dann hat uns unser Lehrer auch ein rezessives Merkmal genannt: die Kurzfingrigkeit. Also, dass einer oder mehrere Finger kürzer sind, als die anderen der anderen Hand. Schwups haben wir alle unsere Hände aneinander gehalten um rauszufinden, ob wir gleichlange Finger haben oder nicht. Und dann das:
Mein linker, mittlerer Finger ist tatsächlich kürzer, als der Rechte. Mich hat das damals ziemlich geschockt. Ich wollte keinen kürzen Finger haben. Und hab deshalb dann immer daran gezogen, damit er ja noch weiter wächst und länger wird. Aber keine Chance, er ist heute immer noch kürzer.
Inzwischen find ich’s voll ok. Weil, einen spitzen Haaransatz hat so ziemlich jeder, aber einen kürzeren Finger eben nicht. Ich hab n bisschen gebraucht das zu akzeptieren. Aber es geht. Und vielleicht geht’s euch ja mit was anderem ganz ähnlich und ich hoff, ihr könnt euch irgendwann mal damit dann auch anfreunden.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4794