Es gibt Themen, über die rede ich kaum mit meinen Kumpels. Menstruation zum Beispiel. Klar, es betrifft uns ja eigentlich auch nicht. Aber ich habe auch den Eindruck: Männern ist es oft irgendwie peinlich, darüber zu reden. Es ist ein Tabu, darüber zu sprechen. Ich finde aber: Eigentlich sollte das nicht so sein. Es sollte überhaupt keine Tabuthemen geben. Denn durch Schweigen oder umgehen werden Sachen meist auch nicht besser.
Es gibt in der Bibel eine Geschichte, da begegnet Jesus einer Frau, die Dauerblutungen hat. Dauerblutungen das ist eine Krankheit und etwas ganz anderes als eine normale Menstruation. Aber in der Geschichte wird sehr deutlich, dass Jesus mit Tabus bricht. Denn nach dem damaligen Gesetz galt diese Frau wegen ihrer Krankheit als unrein. Sie durfte nicht berührt werden. Deshalb haben sich alle von ihr ferngehalten und sie durfte nicht unter Menschen.
Doch dann hört Sie von Jesus und denkt sich, wenn ich den berühre, dann werde ich gesund. Sie mischt sich unter die Menschenmenge, die um Jesus herumsteht, und berührt ihn. Sofort ist sie gesund. Und Jesus beschwert sich nicht über sie oder läuft weg, sondern spricht ganz freundlich mit ihr.
Ich erkenne daran: Gesellschaftliche Vorgaben sind für Jesus nicht so wichtig. Er orientiert sich an dem, was die Menschen brauchen. Er hilft ihnen und handelt nicht nach dem, was andere Menschen tun würden, sondern was er für richtig hält. Dabei bricht er auch Tabus. Ich finde, das können wir uns heute auch vornehmen. Denn: Wenn wir niemals Tabus brechen, kann auch nichts Neues entstehen, sondern alles bleibt immer beim Alten!

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4775