Ich habe vor Kurzem eine Doku über Colin Kaepernick geschaut. Die hat mich richtig berührt. Kaepernick hat sehr erfolgreich American Football gespielt. Er war Quarterback der San Francisco 49ers und hat es bis in den Super Bowl geschafft. Das ist das größte Spiel im American Football; eines der wichtigsten Sportereignisse weltweit. Mehr kann man als Footballer nicht erreichen.
Aber es sind nicht nur die sportlichen Leistungen, die mich an Kaepernick faszinieren. Er ist auch eine Symbolfigur des Widerstands in den USA. Er hat damit begonnen, sich während der Nationalhymne hinzuknien, um gegen Rassismus zu protestieren. Das hat ihm letztlich seine ganze Karriere gekostet. Niemand wollte ihm noch einen Vertrag geben.
Ich finde das richtig unfair. Ich glaube aber auch, dass Kaepernick wusste, dass das passiert. Er hat es trotzdem gemacht. Das beeindruckt mich: Er hat auf seinen persönlichen Erfolg verzichtet, um für eine größere Sache zu kämpfen. Sich gegen Unterdrückung und Rassismus einzusetzen ist ihm wichtiger als es nochmal in den Super Bowl zu schaffen. Was für eine krasse Botschaft.
Ich glaube, im Prinzip hat schon Jesus das Gleiche gesagt und getan. Er hat mit seinem ganzen Leben gezeigt: Es geht nicht darum, alles zu gewinnen. Nicht persönlicher Erfolg ist das Wichtigste. Sondern ich soll immer auch nach anderen schauen und den Menschen helfen, die unterdrückt werden oder benachteiligt sind. Ich selber schaffe das ganz oft nicht. Aber genau deswegen finde ich es wichtig, dass es Menschen wie Colin Kaepernick gibt. Er erinnert mich daran: Es geht nicht immer nur um mich!

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4743