Letztens war ich auf einem Geburtstag. Es hat total Spaß gemacht, auch wenn ich nur die Begleitperson war und dort eigentlich kaum jemanden gekannt hab. Es gab leckere Kleinigkeiten, ein bisschen Antipasti, Käse und Brot. Als wir uns hingesetzt haben, hab ich einen Platz ganz schön weit in der Ecke bekommen. Natürlich blöd um an die leckeren Sachen ranzukommen.
Eigentlich wär das jetzt eine easy Situation gewesen, mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen: Ich müsste einfach jemanden fragen, ob er mir was reichen kann. Aber irgendwie hab ich mich nicht getraut.
Und dann musste ich mich, total peinlich, erst aus der kleinen Ecke quetschen und dabei ein paar Leute anrempeln. Dann hab ich mich über den Tisch gebeugt, meinen weißen Ärmel in Soße getaucht und einige Gespräche gestört. Das war mir so unangenehm, dass ich mich schnell wieder in meine Ecke verzogen hab.
Letztendlich war dieser Weg viel peinlicher als einfach nachzufragen. Ich war schüchtern und hab mich nicht getraut, fremde Leute anzuquatschen. Aber manchmal ist gerade das genau das Richtige: auf Fremde zu gehen, und einfach mal über seinen eigenen Schatten springen. Das macht so vieles einfacher und viel entspannter. Ich hoffe, das nächste Mal bin ich mutiger!

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4726