Ich habe einige Freunde außerhalb von meiner Heimatstadt. Durch die weite Entfernung sehen wir uns nicht wirklich oft. In den letzten Jahren war das für mich immer schwer zu verkraften. Wir haben zwar fleißig über Whatsapp geschrieben, aber trotzdem war mir das nie ausreichend.
Durch die Coronasituation habe ich mit einigen Freunden angefangen, regelmäßig zu skypen. Wir konnten so nahezu jedes Alltagsdetail miteinander teilen. Das war wirklich schön.
Gleichzeitig hab ich aber irgendwie gemerkt, dass ich es bei manchen Freunden gut finde, wenn sie etwas weiter weg von mir wohnen.
Manchmal ist es nämlich gerade die Alltagsferne, die eine Freundschaft so eng werden lässt. Die Distanz ermöglicht dann nämlich viel mehr besondere Themen und man bleibt nicht so sehr an Alltagsproblemen hängen.
Wir haben dann schnell gemerkt, dass bei so regelmäßigem Telefonieren der Pepp ein bisschen verloren geht. Irgendwann nehmen die alltäglichen Erzählungen so zu, dass wir nicht mehr den Abstand wie früher dazu haben. Dann geht es nur noch darum, was es gestern zu essen gab oder wen man in der Stadt getroffen hat.
Zum Glück kann ich mit den meisten meiner Leute da drüber reden. Wir haben also beschlossen, etwas unregelmäßiger zu skypen. Dann freuen wir uns umso mehr drauf.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4722