In „Corona-Zeiten“ hatte ich endlich mal Zeit, mich um meine Pflanzen zu kümmern. Bisher haben die in meinem WG-Zimmer eher gelitten als gelebt. Ich hab mich einfach nicht um sie gekümmert.
Vor allem eine Sukkulente, so nen Kakteengewächs, sah, nachdem ich sie monatelang nicht beachtet habe, so richtig tot aus. Voll verdorrt und so ganz hoffnungslos.
Trotzdem dachte ich, ich probiere mal sie zu retten. Seit ein paar Wochen gieße ich sie regelmäßig und auch neue Erde hat sie bekommen. Erstaunlicherweise ist sie wieder richtig grün geworden. Jetzt sieht sie gar nicht mehr tot aus. Voll überraschend für mich. Dank Wasser und Nährstoffen im Boden, ist sie wieder richtig lebendig, wächst und gedeiht.
Ich merke: Wenn ich an mein Leben denke, ist das eigentlich genauso. Ich wachse nur, wenn ich gut versorgt bin.
Wasser und Essen – klar dadurch nehme ich Nährstoffe auf. Aber ich denke, da sind auch noch andere Sachen wichtig. Ich muss mich sicher fühlen. Ich brauche Menschen, die mich gernhaben. Meinen Glauben zu leben, zu beten, tut mir gut. Das alles ist auch Nahrung. Nahrung für meine Seele.
Manchmal merke ich, dass es mir nicht gut geht und ich nur so kümmerlich vor mich hinlebe, wie meine Sukkulente. Dann hilft es mir, mich zu fragen, welche Nahrung mir gerade fehlt und diese dann aufzunehmen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4716