Ein junges Mädchen namens Agnes wartet aufgeregt auf ein Bewerbungsgespräch. Da bekommt sie den Tipp, dem Chef beim Gespräch einfach zu sagen, er sei schön. Das würde wahre Wunder wirken. Und es sei auch kein unehrliches Kompliment, weil: Wenn man jemandem sagt, dass er schön ist, macht ihn das schön. Agnes probiert das beim Bewerbungsgespräch gleich aus; sie sagt dem Chef, er sei schön. Und der ist total perplex. Denn eigentlich hält ihn jeder für einen fiesen Typen. Aber ab dem Moment, wo er von Agnes hört, er sei schön, fängt er an sich zu verändern. Er wird richtig liebenswürdig und ist zu allen nett und freundlich.
Diese Geschichte erzählt das Theaterstück „Der Apoll von Bellac“. Wenn man jemandem sagt, dass er schön ist, macht ihn das schön. Aus diesem Kerngedanken hat sich sogar eine Methode in der Psychotherapie entwickelt, die sogenannte Bellac-Technik.
Was mir dadurch klar geworden ist: Anstatt auf negative Menschen negativ zu reagieren und sie so vielleicht weiter in ihre fiesen Rollen zu drängen, warum nicht einfach mal probieren, nett und freundlich zu ihnen zu sein? Einen echten Fiesling so zu behandeln als sei er eigentlich ein guter Mensch, bringt seine guten Seiten vielleicht erst hervor. Wenn ich selbst meine Haltung gegenüber anderen Menschen verändere, kann ich sie dadurch dazu bringen, sich auch zu verändern. Ich hab mir fest vorgenommen, diese Bellac-Technik mal auszuprobieren.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4709