Meine Kollegin und ich stehen in der Büroküche und warten ungeduldig auf den ersten Morgenkaffee. Doch der super moderne Kaffeevollautomat rückt keinen raus. Das ist irgendwie immer so. Erstmal Wasser oder Bohnen nachfüllen oder Tresterbehälter leeren. Dann erst kommt der Kaffee. Dieser hochmoderne Kaffeevollautomat mit seinen ständigen Wünschen – es ist ein bisschen so, als würde er uns beherrschen. Dabei sollte es doch eigentlich umgekehrt sein.
Das seltsame Gefühl, von Technikgeräten beherrscht zu werden, habe ich öfter. Am schlimmsten ist es mit meinem Handy. Das hat mit seinen vielen Whatsappnachrichten so viel Macht über mich, dass ich mich manchmal überhaupt nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren kann.
Ich habe mal irgendwo einen Satz gelesen, der diese Erfahrung, finde ich, gut zusammenfasst: Alle Dinge, die du hast, haben irgendwann dich. Ob Kaffeevollautomat oder Handy – aus eigentlich nützlichem Technikzeugs können richtige Zeitfresser werden.
Aber ob das passiert, das liegt zum Glück immer noch in meiner Hand. Mein Handy lege ich jetzt z.B. immer in einen anderen Raum, bevor ich mit dem Arbeiten anfange. Und auch wenn im Büro immer noch der tyrannische Kaffeevollautomat steht, zu Hause trinke ich Filterkaffee. Ob Dinge über mich Macht haben und wieviel, das entscheide immer noch ich.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4707