Ich glaube an Gott. Nicht an einen Gott, der weit über mir auf einer weißen Wolke schwebt und sich das Treiben auf der Erde aus sicherer Distanz anguckt. Sondern ich glaube an einen Gott, der ansprechbar ist und mit meinem Leben und dieser Welt wirklich etwas zu tun hat. Gott kennt mich und er hört mir zu. Deshalb bete ich zu ihm.
Aber was bringt beten überhaupt?
Auf den ersten Blick nicht viel. Zum Beispiel wenn ich Gott um etwas bitte, etwa um Erfolg beim Bewerbungsgespräch. Und das läuft dann nicht so gut. Manchmal kommt es mir dann so vor, als hätte Gott mir nicht zugehört.
Dabei fällt mir auf: Ich bete oft so, als würde ich eine Onlinebestellung aufgeben. Und wenn Gott sich dann nicht an die Lieferzeit hält oder sogar noch das Falsche liefert, bin ich enttäuscht.
Aber ein Gebet ist keine Bestellung, die ich in den Himmel schicke und Gott ist kein Versandhändler, den ich mit meinen Gebeten irgendwie dazu bringen kann, mir meine Wünsche zu erfüllen. Vielleicht geht es beim Beten nicht darum, dass ich Gott verändere, sondern mein Beten verändert mich: Ich lerne mich selbst und meine Wünsche besser kennen. Und dadurch dann auch Gott.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4696