Den Film „Sieben“ hab ich bestimmt zwanzig Mal gesehen. Der spannende und ziemlich gruselige Psychothriller mit Morgan Freeman und Brad Pitt heißt so, weil es dort u.a. um die sieben Todsünden geht. Also sowas wie Habgier, Zorn, Maßlosigkeit und Neid.
Was mit dem Begriff der „Todsünde“ eigentlich gemeint ist, wird in dem Film nicht so genau erklärt, ist aber fast genauso spannend.
Todsünde meint nämlich erstmal überhaupt keine schlechte oder verbotene Sache, die man tun kann. Interessanterweise bezieht sich das Wort Todsünde auf die innere Haltung eines Menschen, also die Gedanken und Gefühle, die hinter seinen Handlungen stecken: Die Absicht, mit der er etwas tut. In diesem Sinne ist z.B. Mord erstmal keine Todsünde. Wenn ich aber jemanden umbringe, weil ich sein Geld haben will. Das wäre eine.
Als ich mich mit diesem Thema beschäftigt habe, ist mir aufgefallen: Mit welchem Motiv jemand etwas tut, ist für mich von außen ja gar nicht sichtbar. Ich sollte also ganz schön vorsichtig damit sein, andere Menschen und das, was sie tun, zu verurteilen. Denn ich weiß ja nicht, warum sie das getan haben. Was ich aber um so mehr tun kann ist, den Blick auf mich selbst zu richten und mich und meine Motive zu überprüfen. Anstatt mir Vorurteile über Andere zu erlauben, also lieber mal vor meiner eigenen Haustür kehren. Denn nur von mir selbst weiß ich, welche Absichten ich tatsächlich habe.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4684