Ich komme zur Arbeit, heute ist Teamsitzung. Kollegen und Chef sitzen am runden Tisch, die Tagesordnung für heute ist lang. Schon als ich ankomme sind alle angespannt und genervt. Wir kommen nicht wirklich voran, die Kommunikation ist gleichzeitig zäh und anstrengend und irgendwie herrscht dicke Luft. Schon nach 10 Minuten bin ich frustriert und will am liebsten wieder nach Hause. Die ganze Stimmung färbt auf mich ab. Färbt ab?
Komisch, dass man sagt, man könnte die Farbe einer Situation annehmen. Das will ich ja gar nicht! Und trotzdem ist es ratz fatz passiert: Ich fühle mich genauso frustriert und angespannt wie unsere Teamsitzung. Meine Farbe ist sozusagen ziemlich dunkel.
Aber wenn die Situation auf mich abfärben kann, dann muss das ja auch umgekehrt möglich sein.
Bevor ich in den Konferenzraum reinkam, war meine Farbe nämlich noch anders, richtig hell, entspannt und gut gelaunt. Wenn die Teamsitzung meine Farbe angenommen hätte statt umgekehrt – dann wären wir jetzt alle gut drauf.
Auf so einen zähen Brocken wie dieses Meeting positiv abzufärben ist natürlich nicht so einfach. Aber ich bin mir sicher, dass ich mit guter Stimmung zumindest ein paar Farbkleckse setzen kann. Statt unter einer blöden Atmosphäre nur zu leiden, will ich zukünftig versuchen, ein Farbgewinn zu sein.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4680