Ich komme gerade vom Tierarzt mit meiner Katze. Sie ist kastriert worden. Als ich so im Wartezimmer gesessen bin, war ich ziemlich geschockt. Ich habe gesehen, wie Assistenten vom Tierarzt einen intubierten Hund für eine Not-Op auf einer Trage hereingefahren haben. Das finde ich irgendwie befremdlich.
Ich mache mir schon die ganze Zeit Gedanken darüber und weiß nicht so wirklich, was ich davon halten soll. Ich verstehe die Herrchen und Frauchen der Tiere total. Ich will ja auch, dass es meiner Katze gut geht. Aber irgendwie bleibt mir da so ein Beigeschmack. Wie kann ich meine Katze operieren lassen, wenn auf der Welt Menschen Operationen und Nahrung viel nötiger haben. Da hat mich dann ein schlechtes Gewissen gepackt.
Ich bin oft so in meiner Welt gefangen, dass ich manchmal total vergesse, wie schlecht es anderen geht. Ich habe nicht nur genug Nahrung und Geld für mich, sondern auch noch für meine Katze.
Ich würde meine Katze jetzt auch nicht einfach sterben lassen, aber ich habe mir Gedanken gemacht, was ich tun kann. Ich werde ihr einfach weniger kaufen. Sie braucht nämlich keine 10 Spielsachen. Tiere legen sowieso kein Wert auf materielle Dinge. Eigentlich freue ich mich darüber mehr als sie. Ich will stattdessen dieses Geld sparen und für den Aufbau von Schulen in armen Ländern spenden. Ich kann nicht viel geben. Aber ich denke auch mit ein bisschen ist schon geholfen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4654