Vor dem Virus sind alle gleich. Diesen Satz habe ich im Zusammenhang mit Corona oft gehört. Und es stimmt: ob arm oder reich, berühmt oder unbekannt – alle können Corona bekommen.
Aber sind vor dem Virus wirklich alle gleich? Ich finde nicht.
Denn nicht alle Menschen sind dem Virus gleich ausgesetzt. Viele Menschen können sich nicht in die eigenen vier Wände zurückziehen. Obdachlose, Menschen in den Townships von Südafrika oder Flüchtlinge im Lager auf Lesbos haben nicht den Luxus des „social distancing“. Gerade jetzt in Corona-Zeiten wird die soziale Ungerechtigkeit in Deutschland und in der Welt sehr deutlich.
Außerdem sind bestimmte Personen deutlich mehr von der „Corona-Krise“ belastet als andere. Die Pflegekraft, die gerade viele Überstunden macht. Die alleinerziehende Mutter, die neben dem Homeoffice, mit ihren zwei Kindern auch noch Homeschooling machen muss. Oder der chronisch erkrankte Mann, der sich gar nicht mehr traut das Haus zu verlassen.
Ich finde es wichtig, diese Menschen zu unterstützen, jetzt in dieser Krise aber auch danach noch. Denn es handelt es sich um die, die es auch sonst im Alltag schwer haben.
Ich kann die Situation dieser Menschen nicht einfach ändern. Aber ich kann mich politisch dafür einsetzen, dass sie unterstützt werden. Denn vor dem Virus sind nicht alle gleich!

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4649