Manchmal sehe ich einen Menschen nur ganz kurz an und stecke ihn dann einfach in eine Schublade. Dieses sogenannte Schubladendenken wird ja oft kritisiert.
Aber ich frage mich, ob Schubladen wirklich so schlecht sind. In meinem Zimmer habe ich doch auch Schubladen für unterschiedliche Dinge. Die ganzen Schubladen, Boxen und Regale helfen mir Ordnung zu halten. Klar, ich könnte auch alles auf den Boden werfen. Aber dann wäre es viel chaotischer und vieles würde ich bestimmt vergessen und nie wiederfinden.
Ich denke: Mit den Schubladen, die wir für Menschen haben, ist es so ähnlich. Ohne wäre es ein riesiges Chaos und wir würden völlig den Überblick über unsere Mitmenschen verlieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Mensch Schubladen mit unterschiedlichen Kategorien hat und Menschen dort einsortiert. Das ist für mich kein Problem. Wichtig ist aber, wie ich mit den Schubladen umgehe. Ich glaube, es ist wichtig, dass ich meine Schubladen immer ein Stückchen offen lassen. So kann ich Menschen auch wieder aus ihren Schubladen rausholen und neu ansehen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4645