Als vor ein paar Jahren so viele Menschen nach Deutschland geflüchtet sind, hab ich ehrenamtlich mitgeholfen. Ich habe die Geflüchteten mit Kaffee und Keksen begrüßt, wenn sie in den Unterkünften angekommen sind, oder habe auf die Kinder aufgepasst, wenn ihre Mütter zum Deutschkurs gegangen sind.
Für mich ist das ganz selbstverständlich, dass ich helfe. Die Leute die ich kennengelernt habe sind aus ihren Heimatländern geflohen, weil sie verfolgt worden sind. Sie waren in großer Not und haben alles zurückgelassen.
Damals haben einige, die ich kenne sich darüber lustig gemacht. Sie haben mich abfällig als „Gutmensch“ bezeichnet.
Mich hat das natürlich verletzt – ich will ja nicht, dass die anderen schlecht über mich reden. Aber ich habe mich davon nicht abbringen lassen. Ich bin als Christin davon überzeugt, dass man Menschen in Not helfen muss und dafür schäme ich mich auch nicht. Ich hoffe, dass ich mein Land nie verlassen muss, weil Krieg herrscht. Aber wenn das der Fall sein sollte, wünsche ich mir auf Menschen zu treffen, die mir helfen und sich dafür auch nicht schämen. Ich bin immer noch stolz darauf, geholfen zu haben.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4611