„Lieber Gott“, so fangen viele Gebete von mir an. Schon seit ich ein Kind bin ist das meine Anrede für Gott. Vor kurzem hat mich dann jetzt selbst mal jemand mit dem Wort „lieb“ beschrieben und das hat mich irgendwie gestört. Lieb ist so ein angenehmes, seichtes Wort, das niemandem wehtut. Der Duden beschreibt es als „angenehm“, gefällig, nett, liebenswert“. Das klingt ja irgendwie ganz gut, aber auch ziemlich brav.
Gott ist, denke ich, auch lieb. Es ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Ein anderer Teil von Gott kann auch weh tun. Oft verstehe ich Gott einfach nicht. Er handelt nicht immer so, wie ich mir das als Mensch wünsche. Er ist kein Wunschautomat, in den ich ein Gebet reinschmeiße und dann kommt das Gewünschte heraus.
Gott ist eben nicht nur „lieb“. Er ist auch „mächtig“ und entscheidet selbst, wie er handelt.
Und trotzdem: In der Bibel steht, dass Gott Liebe ist. Das ist das Wort, das ihn vollkommen beschreibt. Das ermutigt mich, weiter zu Gott zu beten. Ich vertraue darauf, dass er im richtigen Moment positiv, in Liebe eingreift.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4544