Der Track „Bei dir“ von Felix Kummer, dem Sänger von Kraftklub, gefällt mir. Er hat einen satten Sound und gute Lines und er ist persönlich. In einem Interview hat er mal gesagt, dass er da über seine Jugend nachdenkt. Mir gefällt am Track, dass es darum geht ehrlich zu sich selbst zu sein.
Für mich hat der Track was von Beichten. Ich verstehe unter beichten, dass ich mir Gedanken darüber mache, was mich beschäftigt, bedrückt und darüber wo ich mir selbst im Weg stehe. Dann spreche ich mit einer neutralen Person darüber, mit meinem Pfarrer vor Ort. Und ich merke jedes Mal, wie gut mir das tut und wie sich ein innerer Knoten löst. Aber vorher überlege ich mir, was ich erzähle. Dabei bin ich auch ehrlich zu mir selbst und schreibe es auf. Wenn ich darüber ein Lied machen würde, klänge es ähnlich wie das von Felix Kummer. Denn wie im Track überspiele auch ich meine Unsicherheit, verstelle mich manchmal und bin nicht echt. Da enge ich mich selbst ein, statt so zu sein wie ich bin. Und deshalb brauche ich auch in meinem Leben Menschen, die mich reparieren, verändern und mich so zu sagen reseten. Wo ich geborgen bin und die mich aufbauen. Der Track von Kummer schildert für mich halt das, was in mir beichten auslöst: Felix sagt: „Denn bin ich bei dir, ist alles anders, inklusive mir - bin ich ein bisschen repariert.“

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4531