In den Niederlanden gibt es Supermärkte, in denen die Kassierer an manchen Kassen extra langsam kassieren und mit den Leuten sprechen, die gerade dran sind. Als ich das gelesen hab, musste ich schmunzeln. Mein letzter Einkauf ist nämlich so gewesen: Vollgepackt, nach Feierabend und eigentlich wollte ich mein Zeug einfach nur schnell aufs Band legen, bezahlen und nach Hause.
Diese sogenannten Plauderkassen, bei denen der Kassierer mit mir noch ein kleines Schwätzchen hält. Das wäre nichts für mich.
Und dann ist mir meine Oma eingefallen. Die hat zwar viel Zeit, aber wenig Kontakt. Klar, sie hat sie Freunde, mit denen sie telefonieren kann oder ihre Kinder, die sie besuchen und ihr helfen. Aber sonst im Alltag echt weniger. Sie geht ja nicht arbeiten und kommt nicht mehr so viel rum. Für solche Leute ist das bestimmt eine tolle Sache und ich freue mich, dass es so Plauderkassen gibt. Vielleicht kommt der Trend hier rüber und es gibt im Bus eine Plauderecke, im Café einen offenen Tisch oder eben Kassen, an denen die Kassierer noch kurz mit den Kunden sprechen.
Vielleicht kann aber auch ich etwas tun.
Das fängt bei mir und meiner Oma an. Einfach anrufen, mit ihr plaudern und mich interessieren, was bei ihr gerade ab geht. Oder nächstes Mal an der Kasse entspannt sein, wenn vorne kurz miteinander gesprochen wird. Denn das ist doch prima, wenn ich Rücksicht nehme auf Menschen, die mich unmittelbar umgeben. Weil ich dann dafür sorgen kann, dass immer mehr Menschen rücksichtsvoll sind und alle zusammen in einer guten Gesellschaft leben können.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4519