Wenn ich in die Kirche gehe, dann möchte ich ein bisschen runterkommen. Ich möchte Abstand kriegen von dem, was mir gerade im Kopf herum geht.
Neulich war ich in einem Gottesdienst in einer riesengroßen Kirche. Der war von Jugendlichen organisiert und war es auch richtig voll. Vorne vor dem Altar saßen die Leute auf dem Boden und hinten in der Kirche war kein einziger Stehplatz mehr frei. Das war total beeindruckend.
Und trotzdem hab ich mich voll schwer getan, mich auf den Gottesdienst zu konzentrieren. Ständig bin ich in Gedanken meine To-Do-Liste durchgegangen und hab mir überlegt, was ich noch alles für meine Arbeit machen muss. Dabei bin ich ja eigentlich in die Kirche gegangen, um ein bisschen Ruhe zu bekommen. Zum Glück hat das dann auch nach einer Weile geklappt und ich konnte dann noch entspannt zuhören.
Deshalb gehe ich gerne in den Gottesdienst. Da kriege ich wieder einen Blick fürs große Ganze. Einen Blick über den morgigen Tag hinaus in die Zukunft. Einen Blick auf Gott, der mich begleitet. Dort, wo ich grade bin, aber auch da, wo ich noch hingehen werde. Mir persönlich hilft das, damit ich an meiner To-Do-Liste nicht verzweifle. Weil sie eben nicht alles ist, sondern nur ein Teil des großen Ganzen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4511