Neulich war ich ein paar Tage in der Jugendherberge Heidelberg. Da habe ich mit anderen über politische Themen diskutiert und viel über Religionen gelernt. Das war ziemlich spannend. Denn es waren ganz verschiedene Menschen da: Jüdinnen und Juden, Muslimas und Moslems, Christinnen und Christen und auch nicht religiöse Menschen.
Auch als Christ durfte ich bei einem Freitagsgebet dabei sein. Das Gebet am Freitag ist im Islam besonders wichtig. Dafür sind wir nicht in eine Moschee gegangen. Wir haben einfach einen Raum der Jugendherberge genutzt. Ein Teil des Gebets ist der Gebetsruf. Er wird von einem Gebetsrufer gesungen. Das war ziemlich cool. Der Gebetsruf und das Gebet fanden ganz auf Arabisch statt, da habe ich nichts verstanden. Aber es gab auch extra eine Übersetzung für mich als Nicht-Moslem. Es gibt eine feste Abfolge von Bewegungen: zuerst stehen alle, dann wird gekniet, dann berühren alle mit der Stirn den Boden. So entsteht total das Gefühl von Gemeinschaft.
Nach dem Gebet gab es eine Predigt. Ähnlich wie bei uns in der christlichen Kirche. Insgesamt habe ich viele Gemeinsamkeiten entdeckt, wie Christen und wie Muslime ihren Glauben leben. Vielleicht verbindet uns mehr als uns trennt. Nicht nur in der Jugendherberge in Heidelberg.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4471