Wenn ich gefragt werde, wer ich bin, dann sage ich meistens meinen Namen. Das ist ja auch das, was die Leute dann oft wissen wollen. Aber ich finde es auch sehr spannend, da mal ein bisschen mehr drüber nachzudenken.
Wer bin ich eigentlich? Ich bin ein Mann. Ich bin Student. Ich bin Tübinger. Ich bin Fußballfan. Ich bin ein Nachbar. Ich bin Christ. Es gibt so viele Dinge, die ich bin. Alles davon bin ich voll und ganz, aber nichts davon beschreibt mich wirklich komplett. Auf jeden Fall aber bin ich zu einhundert Prozent ein Mensch.
Ich merke, dass ich manchmal andere Menschen auf eine Sache reduziere. Der doofe Autofahrer, der mir die Vorfahrt nimmt oder die unhöfliche Verkäuferin. Ich mache mir dann schnell ein Bild von diesen Leuten und denke ich weiß voll Bescheid.
Dabei ist es bei diesen Menschen ja genau so. Vielleicht ist die Verkäuferin eine Mutter, die schlecht geschlafen hat und der Autofahrer ist vielleicht ein Arzt, der heute schon ein Menschenleben gerettet hat. Im Endeffekt ist es vielleicht völlig egal. Wir sind alle zu einhundert Prozent Menschen.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4429