Wenn man mit dem Zug unterwegs ist, kriegt man ja ganz schön viel mit. Neulich hab ich zwei Jugendlichen beim Quatschen zugehört. Sie haben drüber geredet, wer mehr Snapchat-Flammen hat. Flammen bei Snapchat sind die Belohnung, wenn man täglich mit einem anderen Kontakt Bilder hin- und herschickt. Macht man das viele Tage am Stück, heißt das viele Flammen. Schafft man es an einem Tag aber nicht, ein Bild zu schicken, verliert man alle Flammen.
Ich hab mich gefragt, wie das wäre, wenn Gott wäre wie Snapchat. Also wenn Gott zu mir sagen würde „Für jeden Tag, den du betest, bekommst du ‘ne Gott-Flamme. Aber wenn du einmal vergisst zu beten, verlierst du alle“
Ich bin ehrlich: Ich hätte schon längst alles verloren.
Bei Gott ist das aber anders. Zum Glück. Jesus hat dazu mal ‘ne Geschichte erzählt. Ein junger Mann hat beschlossen, dass er von zu Hause weg wollte. Deshalb hat er sich von seinem Vater sein ganzes Erbe auszahlen lassen. Die Kohle war er aber ziemlich schnell wieder los, weil er zu viel gefeiert hat. Deshalb blieb ihm irgendwann nichts übrig, als wieder heim zu gehen. Und sein Vater hat ihn einfach wieder aufgenommen. Die Liebe zwischen den beiden war nicht einfach weg. Im Gegenteil: Der Vater hat sich voll gefreut, seinen Sohn wieder zu sehen.
Für mich ist das eine beruhigende Nachricht. Denn ich muss keine Angst haben, dass Gott böse auf mich ist, wenn ich mal nicht an ihn denke. Er freut sich über mich – meine „Gott-Flammen“ gehen nicht verloren.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4414