Zwei meiner Cousins sind transsexuell. Die beiden sind als Mädchen auf die Welt gekommen, sind jetzt aber Männer. Ich habe das eigentlich schon als Kind gemerkt. Sie haben lieber Jungs-Klamotten angezogen, hatten männliche Haarschnitte und waren als Kinder auch schnell bereit, im Streit zu kämpfen. Wie Jungs, obwohl sie im Körper von Mädchen stecken. Transsexuell eben.
Für die beiden war das nicht leicht. Bevor sie sich outen konnten hatten sie viele Sorgen. Dass die Familie es nicht akzeptieren könnte, Angst vor den vielen Op’s, vor der Reaktion zukünftiger Arbeitgeber, den Kosten und vielem mehr.
Seit sie es in der Familie und bei Freunden gesagt haben, sind sie viel ausgeglichener geworden. Die Familie und Freunde haben wirklich toll reagiert. Alle akzeptieren und unterstützen sie. Die Eltern, die Oma, die Tanten und Onkels, Freunde und seit einiger Zeit auch ihre Partnerinnen. Wir begleiten sie zu Operationen, sprechen viel und offen über ihre Erfahrungen und freuen uns mit ihnen über jeden kleinen Schritt.
Mir ist dabei klar geworden: Nicht nur ich, sondern auch alle anderen die sie begleiten sind dazu fähig jemanden bedingungslos zu lieben und anzunehmen. So wie er ist. Ich definiere den Wert eines Menschen nicht über sein Geschlecht. Ich glaube, dass Gott da genauso ist und jeden von uns bedingungslos liebt. Er hat uns ja immerhin so gemacht wie wir sind.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4412