Wenn ich mit meinen Freunden über die katholische Kirche rede, sind meistens alle einer Meinung: Es läuft richtig viel falsch und es muss sich einiges ändern. Ich hab es wirklich satt, immer nur die Probleme zu analysieren und darauf zu warten, dass sich etwas ändert. Ich glaube nicht daran, dass das passiert. Vor kurzem haben katholische Frauen, die das genauso sehen, die Aktion Maria 2.0 ins Leben gerufen. Sie haben kreativ Widerstand geleistet und so viel Aufmerksamkeit gewonnen. Sie haben zum Beispiel keine Kirche mehr betreten und stattdessen vor den Kirchen Gottesdienst gefeiert, als Zeichen dafür, dass Frauen in der Kirche von den wichtigen Positionen ausgeschlossen sind. Ich finde die Aktion richtig gut. Die Frauen haben nichts getan, was verboten wäre, sondern sind innerhalb des Systems aktiv und kreativ geworden. Und sie haben sich auch selbst davon befreit, dass sie immer nur passiv zusehen müssen. Ich hoffe, dass dieser kreative Widerstand in der Kirche weitergeht, damit der Druck irgendwann so groß ist, dass sich etwas verändert. Und ich glaube, dass kreativer Widerstand auch in anderen Bereichen funktionieren kann, in denen ich selbst nichts zu entscheiden habe, aber mit der Situation nicht leben will. Ich schließe mich mit anderen zusammen und wir überlegen gemeinsam, wie wir unserer Meinung Ausdruck verleihen können. Dann kann uns keiner mehr ignorieren.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4341