Ich bin jetzt seit etwa einem Jahr im Team von Kreuz und Quer und mach diese Radiobeiträge. Ich fand es am Anfang vor allem sehr komisch. Ich sitze in einem Studio und erzähle etwas über Gott. Wenn ich fertig bin, ist es erst mal still. Ich bekomme keine Reaktion, aber ich weiß trotzdem, dass mir grad jemand zuhört. Ich bekomme keine Antwort, sondern ich erzähl halt was.
Mich erinnert das manchmal an Beten. Wenn ich bete, dann formuliere ich meine Gedanken und überlege mir, was mich gerade beschäftigt. Manchmal sage ich einfach danke im Gebet und manchmal ärger ich mich über Dinge, die schief gelaufen sind.
Wenn ich dann fertig bin mit Beten ist es auch erstmal still. Gott gibt mir nicht direkt eine Antwort auf mein Gebet. Ich weiß aber trotzdem, dass er mir zuhört.
Fürs Radio, wo meine Andachten laufen, gibt es Zahlen wie viele Leute zuhören. Deshalb weiß ich, dass irgendwer zuhört. Auch, wenn ich die Menschen gar nicht sehe und sie auch nicht antworten.
Bei Gott ist das ähnlich. Ihn kann man nicht einfach sehen, aber es gibt zu ihm auch keine Statistiken oder Zahlen. Ich glaube aber trotzdem, dass er mir zuhört. Es ist dieses Gefühl, das das ausmacht. Nach dem Beten fühle ich mich besser. Ich vertraue, darauf dass mir jemand zuhört. Nämlich Gott.

 

 

Quelle: https://www.kreuzquer.info/?id=4300